UNESCO-Entscheid

»Ein Stück Müll«

Carmel Shama-Hacohen, Israels Gesandter bei der UNESCO Foto: dpa

Carmel Shama-Hacohen ließ keinen Zweifel daran, was er von der neuen UNESCO-Resolution zum Tempelberg hält. Nach der Abstimmung warf der israelische Botschafter bei den Vereinten Nationen eine Kopie des Papiers in den Mülleimer und ließ sich dabei fotografieren.

Am Mittwoch erließ das Weltkulturerbe-Komitee der UNESCO eine zweite Resolution, die – zwar sanfter formuliert, doch wie bereits die vorangegangene – die jüdische und christliche Verbindung zum Tempelberg in Jerusalem ignoriert.

Zehn Mitgliedsstaaten stimmten für die Resolution und zwei dagegen. Acht Nationen enthielten sich. Eingereicht worden war das Papier vom Libanon und Tunesien in Vertretung für die Palästinenser und Jordanier, die dem 21 Länder starken Komitee nicht angehören.

Kotel Zwar bezeichnet diese Einbringung die Westmauer (Kotel) dieses Mal bei ihrem jüdischen Namen und verzichtet auf die ausschließlich muslimische Bezeichnung Al-Burak-Platz, doch nach wie vor sucht man vergeblich nach einer Erwähnung der Bedeutung der heiligen Stätte für Juden- und Christentum. Auch ist der Tempelberg lediglich mit seiner arabischen Bezeichnung und der der Al-Aksa-Moschee aufgeführt.

Dennoch sieht Regierungschef Benjamin Netanjahu einen Erfolg. In einer Erklärung aus seinem Büro heißt es, dass diese Abstimmung ein besseres Ergebnis für Israel hervorgebracht habe. »Weniger Nationen haben diese Resolution unterstützt. Mehr sind von Zustimmung zu Enthaltung übergegangen.« Nur durch den Druck Israels mit amerikanischer Unterstützung war es überhaupt zu einer (geheimen) Abstimmung gekommen.

konsens »Die Palästinenser und die arabischen Staaten hatten dadurch keinen Konsens mehr, den sie vorher bereits als sicher angesehen hatten«, erläuterte Shama-Hacohen. »Die Resolution ist absurd und gehört in den historischen Abfalleimer«, fügte er noch hinzu. »Und irgendwann werden wir es auch schaffen, dass darin die Bezeichnung des Tempelberges geändert wird.«

Der Sprecher des Außenministeriums, Emmanuel Nahshon, pflichtete dem Botschafter bei. Auf Twitter schrieb er in Bezug auf die Resolution: »Sie ist ein Stück Müll. Und dahin gehört sie auch.«

Militär

Israels neue Laserwaffe »Iron Beam« ist da

Das Abwehrsystem »Eiserner Strahl« ist an die IDF übergeben worden

von Sabine Brandes  28.12.2025

Hintergrund

Die Zukunft von Nahost auf der Tagesordnung

Der israelische Premierminister Netanjahu reist am Sonntag nach Mar-a-Lago, um US-Präsident Trump zu treffen

von Sabine Brandes  28.12.2025

Diplomatie

Israel erkennt Somaliland als Staat an

Die Anerkennung erfolge »im Geiste der Abraham-Abkommen«, hieß es in einer Mitteilung des Büros von Benjamin Netanjahu

 28.12.2025 Aktualisiert

Sexualisierte Gewalt

Ex-Geisel: »Ich dachte, ich werde für immer ihre Sexsklavin sein«

Fast ein Jahr nach ihrer Freilassung spricht die junge Israelin Romi Gonen zum ersten Mal über ihre zutiefst verstörenden Erlebnisse in Gaza

von Sabine Brandes  26.12.2025

Israel

Zwei Tote bei Terrorangriff mit Auto und Messer

Palästinenser rammte Passanten mit seinem Auto und stach auf Frau ein – ein Sicherheitsmann schoss auf den Attentäter und verletzte ihn

 26.12.2025

Israel

Winterwarnungen und das Warten auf Schnee

Am Samstag zieht ein stärkeres Tiefdruckgebiet auf, begleitet von Starkregen, starken Winden und spürbarer Kälte

von Sabine Brandes  26.12.2025

Gazastreifen

Erneut tödlicher Zwischenfall

Israels Armee: Zwei Terroristen wurden getötet, die eine »unmittelbare Bedrohung« dargestellt hätten

 26.12.2025

ANU-Museum Tel Aviv

Jüdische Kultobjekte unterm Hammer

Stan Lees Autogramm, Herzls Foto, das Programm von Bernsteins erstem Israel-Konzert und viele andere Originale werden in diesen Tagen versteigert

von Sabine Brandes  25.12.2025

Sicherheit

Katz sagt erneut, Israel werde nicht komplett aus Gaza abziehen

Nach Kritik nach ähnlichen Äußerungen war der Verteidigungsminister zunächst zurückgerudert. Nun erklärt er: »Ich lege nie den Rückwärtsgang ein«

 25.12.2025