Israel

Dritter Zeuge der Anklage

Nir Hefetz am 22. Februar 2018 vor dem Bezirksgericht Tel Aviv Foto: Flash 90

Der mittlerweile dritte ehemalige Vertraute von Benjamin Netanjahu hat sich schriftlich bereit erklärt, Zeuge der Anklage im Rahmen der Korruptionsermittlungen gegen Israels Premierminister zu werden. Der ehemalige PR-Mann im Büro des Regierungschefs, Nir Hefetz, will gegen Netanjahu aussagen und unterzeichnete ein entsprechendes Abkommen.

Vor Hefetz waren bereits Netanjahus Ex-Personalchef Ari Harrow und der einstige Generaldirektor im Kommunikationsministerium, Schlomo Filber, erfolgreich von den Ermittlern auf ihre Seite gezogen worden. Hefetz selbst werden Bestechlichkeit und Behinderung der Justiz im sogenannten Fall 4000 vorgeworfen, bei dem es um die Einflussnahme von Medien mithilfe des Kommunikationsunternehmens Bezeq ging.

TONAUFNAHMEN Zudem will Hefetz auch in anderen Fällen gegen Netanjahu aussagen. Es heißt, er habe Tonaufnahmen von Netanjahu und seiner Frau Sara, die er den Behörden übergeben will. Im Gegenzug habe man ihm Straffreiheit versprochen. Besonders interessant sind die Informationen im Zusammenhang mit Netanjahus Ehefrau und seinem älteren Sohn Yair.

Hefetz beteuert, dass der Regierungschef eher auf die beiden höre als auf langjährige professionelle Sicherheitsexperten aus Schin Bet und Mossad. Sowohl Sara als auch Yair Netanjahu sollen hierzu befragt werden.

Der TV-Sender »Channel 10« berichtete, in zwei Fällen habe sich der Politiker auf Druck seiner Familie anders entschieden, als es die Berater der Geheimdienste vorgeschlagen hatten und damit die Sicherheit Israels gefährdet. Dazu habe offenbar auch die Entscheidung gehört, im Sommer 2017 an den Eingängen zum Tempelberg Metalldetektoren anzubringen.

»Reiner Quatsch« lautete Netanjahus Kommentar zu den neuesten Vorwürfen. Außerdem ließ er erneut über Sprecher sein Mantra verkünden, dass hinter allen Ermittlungen rein gar nichts stecke.

Naher Osten

Erstes offizielles Treffen zwischen Israelis und Libanesen

Ministerpräsident Benjamin Netanjahu will eine Grundlage für Beziehungen und wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen Israel und dem Libanon schaffen

 03.12.2025

Geiseldeal

»Funde« aus dem Gazastreifen stammen nicht von einer Geisel

Die Terroristen der Hamas hatten behauptet, es handele sich um die sterblichen Überreste einer Geisel. Forensiker widersprechen dem

 03.12.2025

Meinung

Gratulation!

Warum die Ehrung der ARD-Israelkorrespondentin Sophie von der Tann mit dem renommierten Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis nicht nur grundfalsch, sondern auch aberwitzig ist

von Lorenz Beckhardt  02.12.2025 Aktualisiert

Netanjahu fordert »entmilitarisierte Pufferzone« in Syrien

 02.12.2025

Israel

Israel erhält »Befunde« aus Gazastreifen

Israel wartet auf die Übergabe der beiden letzten getöteten Geiseln durch die Hamas. Nun ist die Rede von »Befunden«, die übermittelt worden seien. Der genaue Hintergrund ist unklar

 02.12.2025

Ehemalige Geiseln

»In Gaza war ich wie ein toter Mensch«

Der junge Israeli Alon Ohel erlebte in den Tunneln der Hamas unvorstellbare Qualen und sexuelle Gewalt. Jetzt spricht er zum ersten Mal darüber

von Sabine Brandes  02.12.2025

Berlin

Israel-Flagge vor Rotem Rathaus eingeholt

Nach mehr als zwei Jahren wurde die Fahne am Dienstag vom Mast geholt. Die Hintergründe

 02.12.2025

Westjordanland

Messer- und Autoangriff auf israelische Soldaten

Innerhalb weniger Stunden kam es zu gleich zwei Anschlägen auf Vertreter des israelischen Militärs

 02.12.2025

Tel Aviv

Was passiert nach Netanjahus Begnadigungsantrag?

Versuche, die Prozesse durch eine Absprache zu beenden, gab es bereits. Selbst die Richter regten eine Einigung an. Wie steht es um die beantragte Begnadigung?

 01.12.2025