Arbeitskampf

Diplomaten wieder im Dienst

Das israelische Außenministerium Foto: Flash 90

Der Streik im israelischen Außenministerium ist beendet. Am Mittwochabend haben Vertreter des Außen- und des Finanzministeriums eine Vereinbarung über bessere Arbeitsbedingungen unterzeichnet. Von der elftägigen Arbeitsniederlegung waren auch alle 102 Botschaften und Auslandsvertretungen betroffen, die während des Streiks komplett geschlossen waren. Es handelte sich um den ersten Generalstreik des Außenministeriums in der Geschichte Israels.

Beide Seiten einigten sich unter anderem auf ein neues Rentenmodell, von dem nicht die Diplomaten, sondern auch deren Familien profitieren sollen. Zudem sollen die Arbeitsbedingungen im Ausland verbessert werden und jüngere Mitarbeiter angemessene Aufstiegschancen erhalten. Die Gehälter der Diplomaten werden nach dem Vorbild anderer OECD-Länder festgelegt werden.

Dabei sollen die Lebenshaltungskosten am Einsatzort berücksichtigt werden. Darüber hinaus wird es mehr Unterstützung für die Familien der Diplomaten im Ausland geben, unter anderem Erstattung von Ausbildungs- und Umschulungskosten für Ehegatten.

Visaanträge Die Gewerkschaft des Außenministeriums zeigte sich mit dem Ergebnis zufrieden, kritisierte jedoch, dass es zwischen den Gehältern der Diplomaten und denen ihrer Kollegen bei den Geheim- und Sicherheitsdiensten weiterhin eine große Kluft gebe. In einer Erklärung der Gewerkschaft heißt es laut »Jerusalem Post«: »Wir sind froh, dass der Staat Israel die Nöte versteht, mit denen Israels Vertreter im Ausland konfrontiert sind, und wir bedauern den Schaden, der durch den Streik verursacht wurde.«

Besuche hochrangiger Staatsgäste konnten während des Streiks nicht oder nur unter erschwerten Bedingungen stattfinden, wie etwa der des britischen Premiers David Cameron, der bei seiner Israelvisite von Vertretern der britischen Botschaft unterstützt wurde. Unklar war auch, ob der für Mai geplante Besuch des Papstes würde stattfinden können.

Die Mitarbeiter der israelischen Botschaft in Berlin haben heute Morgen ebenfalls ihre Arbeit wieder aufgenommen. Itay Tagner, Erster Sekretär und Pressesprecher der Botschaft, sagte der Jüdischen Allgemeinen, auch die Konsularabteilung sei wieder geöffnet. »Alle Visaanträge werden so rasch wie möglich abgearbeitet. Wer schon vor einiger Zeit ein Visum beantragt und noch keine Antwort von uns bekommen hat, kann sich telefonisch bei uns melden«, so Tagner. »Wenn jetzt, nach dem Ende des Streiks, mehr Anträge bei uns eintreffen, werden wir uns mit zusätzlichem Personal darum kümmern.« ja

Diplomatie

Netanjahu: Hamas-Wünsche für Waffenruhe inakzeptabel

Jerusalem ist zu neuen indirekten Verhandlungen in Katar bereit. Zuvor schickt Israels Regierungschef der Terrororganisation aber ein klares Signal

 06.07.2025

Tel Aviv

Tausende demonstrieren für Freilassung der Geiseln

Gespräche über eine Waffenruhe in Gaza könnten bald beginnen. Doch nicht alle der noch festgehaltenen Geiseln sollen offenbar freikommen

 05.07.2025

Gaza-Krieg

Israel schickt Delegation für Gespräche nach Katar

Die Verhandlungen sollen zu einer 60-tägigen Waffenruhe und zur Freilassung der Geiseln aus der Gewalt der Terrororganisation Hamas führen

 05.07.2025

Nahost

Hamas reagiert auf Vorschlag für neue Waffenruhe

Der Plan sieht eine 60-tägige Feuerpause sowie die Freilassung von Geiseln vor

 05.07.2025

USA

Edan Alexander bedankt sich bei Donald Trump

Die freigelassene Geisel Edan Alexander trifft erstmals US-Präsident Trump. Um sich zu bedanken und auch, um darauf zu drängen, alle verbleibenden Geiseln so schnell wie möglich nach Hause zu holen

 04.07.2025

Israel

Katz: Armee plant weitere Maßnahmen gegen Bedrohung durch Mullahs

Die Streitkräfte müssten sich darauf vorbereiten, den Iran am Wiederaufbau seiner Fähigkeiten zu hindern, so der Verteidigungsminister

 04.07.2025

Gazastreifen

Ultimatum: Trump gibt Hamas 24 Stunden

Noch ist unklar, ob die Terroristen der Waffenruhe zustimmen werden

 04.07.2025

Erstmals seit Hamas-Massakern

Benjamin Netanjahu besucht Kibbuz Nir Oz

Der Ministerpräsident traf sich dort auch mit einer seiner schärfsten Kritikerinnen: Einav Zangauker, Mutter der Geisel Matan Zangauker

 04.07.2025

Geiseln

Bar und Maxim flehen um ihr Leben

Angehörige veröffentlichen ein Hamas-Propagandavideo der beiden jungen israelischen Männer

 03.07.2025