Nachrichten

Diplom, Amöbe, Spiel

Die Bar-Ilan-Universität ermöglicht Menschen mit geistiger Behinderung das Diplom. Foto: Bar-Ilan-University

Diplom
Sechs Studierende des Empowerment-Projekts an der Fakultät für Pädagogik der Bar-Ilan-Universität werden die erste Gruppe erwachsener Menschen mit geistiger Behinderung in Israel sein, die ihren Bachelor-Abschluss erhalten. Bislang wird angenommen, dass dies weltweit nur drei weitere Menschen mit geistiger Behinderung erreicht haben. Die sechs Studierenden, die ihre Diplome bei der Abschlussfeier in Anwesenheit der First Lady Michal Herzog erhalten, sind: Ruti Bar-On, Tomer Gad-Barak, Hofit Gilad, Henia Greengarten, Lior Shmualevitz und Oded Naftali. Naftali sagte über seine Errungenschaft: »Alle Menschen können lernen.«

Norden
Die Regierung hat zu Wochenbeginn dem Vorschlag von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu zugestimmt, die Evakuierung und Unterbringung von Bewohnern der südlichen und nördlichen Gemeinden in Hotels bis zum 31. August zu verlängern. »Dies geschieht angesichts der anhaltenden Kampfhandlungen und der operativen sowie sicherheitspolitischen Einschätzung«, erklärte die Regierung. Alle, die in Orten wohnen, die nicht vom Staat evakuiert seien, könnten in ihre Häuser zurückkehren. Noch immer sind mehr als 100.000 Menschen in Israel Binnenflüchtlinge, leben in Hotels, bei Verwandten oder Freunden und wissen nicht, wann sie wieder in ihre Wohnorte zurückkehren können. Am 1. September beginnt das neue Schuljahr, doch auch für dieses Datum gibt es bislang keine Rückkehrzusage.

Amöbe
Ein israelischer Mann, der sich in der vergangenen Woche eine durch eine seltene Amöbe verursachte Enzephalitis zugezogen hatte, ist der zweite in Israel registrierte Patient, der an der Infektion gestorben ist. Das gab das Beilinson-Krankenhaus bekannt, wo er behandelt wurde. Die Amöbe, bekannt als Naegleria Fowleri, lebt in der Erde und warmem Süßwasser wie Seen, Flüssen und heißen Quellen. Laut der amerikanischen Centers for Disease Control and Prevention wird sie als »gehirnfressende Amöbe« bezeichnet, da sie eine Gehirninfektion verursachen kann, wenn sie mit Wasser in die Nase eines Menschen gelangt. Der Verstorbene, ein gesunder 25-Jähriger, soll möglicherweise beim Schwimmen am Gai Beach am Ufer des Kinneret mit der Amöbe in Kontakt gekommen sein. Er hatte zunächst über Fieber, Kopfschmerzen und Erbrechen geklagt. Sein Zustand hatte sich dann rapide verschlechtert.

Spiel
Der orthodoxe Basketballspieler Ryan Turell hat sich bei Ironi Ness Ziona in der höchsten professionellen Basketballliga Israels verpflichtet. Turell schrieb 2022 Geschichte, als er der erste orthodoxe Spieler wurde, der in der Minor G League der NBA antrat. Er spielte zwei Saisons für die Motor City Cruise, die mit den Detroit Pistons verbunden sind. Turell bekam in Detroit nicht viel Spielzeit, zog aber, wie schon im College, Scharen orthodoxer Fans an. »Es war schon immer mein Traum, in Israel zu spielen, und ich bin dankbar für die Gelegenheit, dies mit Ness Ziona zu tun«, sagte er.

Leichen
Die Leichen von Yitzhak Cohen (37) und seiner philippinischen Partnerin Geneva Lopez (27) sind nach zweiwöchiger Suche in einem Steinbruch auf den Philippinen gefunden worden. Zuvor hatte Lopez’ Schwester wegen des vermissten Paares Alarm geschlagen. In der Nähe des Fundorts wurde ein ausgebrannter SUV gefunden, der vermutlich den beiden gehörte. Cohen soll der letzte Fahrer des Autos gewesen sein. Vor einer Woche hatte sein Bruder Yaniv Cohen der Zeitung »Yedioth Ahronoth« gesagt, dass Yitzhak einem Mann Geld geliehen habe, als dessen Mutter krank wurde, die Schulden jedoch nicht zurückgezahlt worden seien. Er habe sich mit dem Mann treffen wollen.

Zug
Die Arbeitsunterbrechungen nachts, am Schabbat und durch Krieg, Streiks, Pannen und Verzögerungen haben sich in den vergangenen zwei Jahren gehäuft. Deshalb rückt die Fertigstellung des Vorzeigeprojekts, die Elektrifizierung des israelischen Eisenbahnnetzes, nicht nur in immer weitere Ferne, es wird auch immer teurer. Ende 2015 wurde das spanische Unternehmen SEMI ausgewählt, um die Arbeiten an der Infrastruktur für eine Milliarde Euro durchzuführen, bis 2021 sollten sie abgeschlossen sein. Offiziell wurde der Projektabschluss bereits auf Juli 2027 verschoben. Doch nun soll die Regierung einen neuen Termin im Jahr 2030 bekannt geben. Die Kosten sollen sich mittlerweile auf rund drei Milliarden Euro belaufen.

Fernsehen

»Mord auf dem Inka-Pfad«: War der israelische Ehemann der Täter?

Es ist einer der ungewöhnlichsten Fälle der deutschen Kriminalgeschichte. Die ARD packt das Geschehen nun in einen sehenswerten True-Crime-Vierteiler

von Ute Wessels  30.04.2025

Nahost

Heftige Gefechte in Syrien: Erneut mehrere Tote. Jetzt schaltet sich Israel ein

Eine Tonaufnahme löst in Syrien erneut eine Welle der Gewalt aus. Mehrere Menschen werden getötet

von Amira Rajab, Nehal ElSherif  30.04.2025

Essay

Warum ich stolz auf Israel bin

Das Land ist trotz der Massaker vom 7. Oktober 2023 nicht zusammengebrochen, sondern widerstandsfähig und hoffnungsvoll geblieben. Eine Liebeserklärung

von Alon David  30.04.2025 Aktualisiert

Israel

Massive Brände breiten sich weiter aus

Starke Winde fachen die Feuer rund um Jerusalem an. Es wird an rund 20 verschiedenen Stellen Brandstiftung vermutet

von Sabine Brandes  30.04.2025

Jom Haatzmaut

»Ich habe keine Unabhängigkeit, weil sie immer noch dort sind«

Der aus dem Gazastreifen befreite Yarden Bibas bittet die Israelis, sich einer Solidaritätsaktion für die noch verbleibenden Geiseln anzuschließen

von Sabine Brandes  30.04.2025

Bern

Schweizer Juden reagieren auf Verbot der Terrororganisation Hamas

Deutschland hat die Terrororganisation schon kurz nach dem Angriff vom 7. Oktober 2023 verboten. Die Schweiz zieht jetzt erst nach

 30.04.2025

Nationaler Notstand

Jom-Haazmaut-Feiern wegen Feuer abgesagt

Im Umkreis von Jerusalem sind die schweren Waldbrände nicht unter Kontrolle zu bekommen. Straßen werden gesperrt und Wohnorte geräumt

 30.04.2025

Arbel Yehoud

Ex-Hamas Geisel berichtet erstmals ausführlich von ihrem Schicksal

Die 29-Jährige aus dem Kibbuz Nir Oz war fast 500 Tage in den Fängen der palästinensischen Terroristen

 30.04.2025

Raanana

Randale bei israelisch-palästinensischem Gedenken an Opfer

Bei Tel Aviv greifen ultrarechte Aktivisten Zuschauer einer Gedenkfeier sowie Polizisten an. Auch in Tel Aviv kommt es zu einem Vorfall

 30.04.2025