Gaza

Die Rückkehr der Raketen

Raketenabwehrsystem »Iron Dome« Foto: Flash 90

Wiedersehen macht nicht immer Freude. Das Raketenabwehrsystem Eiserne Kuppel ist wieder in den Süden Israels verlegt worden. Trotzdem sie dankbar für den Schutz sind, den der »Iron Dome« bietet, hätten die Bewohner ihn am liebsten nie mehr gesehen. Denn er steht für eines: die Rückkehr der Raketen. In den vergangenen Tagen wurden wieder vereinzelt Geschosse aus dem Gazastreifen auf israelisches Gebiet gefeuert.

Eine Rakete traf am Wochenende ein Wohngebiet in der Stadt Sderot, die unmittelbar neben dem Palästinensergebiet liegt. Bei dem Angriff wurden ein Haus und ein Bus beschädigt, Menschen wurden glücklicherweise nicht verletzt. Nur drei Stunden darauf schrillte der Alarm die Menschen in der Hafenstadt Aschkelon aus ihren Betten. Das Geschoss hier wurde von der Eisernen Kuppel abgefangen. Dies war der erste Einsatz des Abwehrsystems nach dem Gaza-Krieg vom Sommer 2014.

aggression Die Stadt Sderot veröffentlichte nach dem Angriff eine Erklärung, die Premierminister Benjamin Netanjahu auffordert, sofort scharf auf die Aggression zu reagieren. Die dem IS nahestehende Salafistengruppe Omar hat sich zu dem Raketenangriff bekannt. Die Armee beschoss im Anschluss drei Terroreinrichtungen im Gazastreifen, hieß es. Doch die Armee betont, dass die Hamas die Verantwortung für sämtliche Aktionen im Gazastreifen trage. Experten gehen davon aus, dass die andauernden Unruhen auf dem Tempelberg in Jerusalem zu dem erneuten Raketenbeschuss geführt haben können.

Dort war es tagelang zu gewalttätigen Demonstrationen von Palästinensern gekommen. Sie warfen Steine und Molotowcocktails auf israelische Fahrzeuge und gegen Polizisten. Der letzte Vorfall geschah in der Nacht zum Montag auf der Autobahn 443 in Richtung Jerusalem. Innerhalb der vergangenen 48 Stunden sind 39 Palästinenser festgenommen worden, die verdächtigt werden, Steine geworfen zu haben.

Die eskalierende Gewalt hat eine Debatte eröffnet, wie man die Steinewerfer, nicht selten Jugendliche oder sogar Kinder, davon abhalten und bestrafen könne. Netanjahu hatte für eine Verschärfung der Strafen plädiert, doch Generalstaatsanwalt Yehuda Weinstein sprach sich am Wochenbeginn dagegen aus.

Berlin

»BILD«: Hinweis auf Ausspähung von deutschen Juden durch den Iran kam vom Mossad

Die Hintergründe

 01.07.2025

Meinung

Kontrollverlust im Westjordanland

Immer wieder ziehen radikale Siedler marodierend durch palästinensische Ortschaften. Nun machen sie nicht einmal mehr vor Soldaten der eigenen Armee Halt

 01.07.2025

Washington D.C.

Trump will Netanjahu am Montag treffen

Der US-Präsident und der israelische Ministerpräsident wollen über den Gazastreifen und den Iran sprechen

 01.07.2025

Nahost

Israel: Wir stehen kurz vor Abschluss des Einsatzes in Gaza

US-Präsident Donald Trump sagte jüngst, dass es bald im Gaza-Krieg eine Waffenruhe geben könnte. Auch Israels Verteidigungsminister Katz äußert sich nun optimistisch

 30.06.2025

Krieg

»Unser Schmerz macht uns nicht blind für das Leid anderer«: Palästinenser in Gaza zeigen Fotos getöteter israelischer Kinder

Bei Mahnwachen im Gazastreifen fordern Palästinenser mit einer ungewöhnlichen Aktion Frieden für Nahost. Die Gaza-Anwohner fordern auch die Freilassung aller aus Israel entführten Geiseln

 30.06.2025

Nahost

Kreise: Syrien und Israel sprechen über »Sicherheitsvereinbarungen«

Offiziell befinden sich Israel und Syrien im Kriegszustand. Die neue Führung in Damaskus zeigt sich offen, das zu ändern. Aus Kreisen in Syrien heißt es, es gebe direkte Gespräche

 30.06.2025

Westjordanland

Siedlergewalt gegen Soldaten eskaliert

Jüdische Extremisten greifen Armeebasis an und zünden millionenteure Sicherheitsanlage zur Terrorverhinderung an

von Sabine Brandes  30.06.2025

Meinung

»Ha’aretz«: Stimmungsmache gegen Israel

In den vergangenen Jahren hat die israelische Zeitung mehrfach Falschbehauptungen oder verzerrte Darstellungen in Umlauf gebracht hat - mit weitreichenden Folgen

von Jacques Abramowicz  30.06.2025

Jerusalem

Netanjahu: »Zunächst einmal müssen wir die Geiseln befreien«

Eine Äußerung des Premierministers deutet darauf hin, dass es eine Verschiebung der israelischen Prioritäten im Krieg gegen die Hamas gibt. Die Hintergründe

 30.06.2025