Umwelt

Die Fluten des Toten Meeres

Salzablagerungen am Toten Meer Foto: Flash 90

Das Tote Meer trocknet aus – gleichzeitig droht es, Hotels zu überfluten. Ein absurdes Szenario, das am tiefsten Punkt der Erde Realität geworden ist. Während das nördliche Bassin jedes Jahr um einen Meter sinkt, steigt der Pegel im südlichen jährlich um etwa 20 Zentimeter und gefährdet Hotels sowie Touristenanlagen in Ein Bokek. Grund sind massive Salzablagerungen auf dem Grund des Sees. Das Projekt um die Aufnahme als eines der »Sieben Naturwunder der Welt«, um das Israel, Jordanien und die Palästinensische Autonomiebehörde gemeinsam kämpfen, ist damit ebenfalls in Gefahr.

Die Knesset will erst Ende Oktober endgültig entscheiden, wie nach Beratungen in der vergangenen Woche bekannt wurde. Dabei drängt die Zeit. Experten warnen, dass die Hotels, Restaurants und Spa-Anlagen bereits zum Jahresende überflutet sein könnten. Der südliche Teil des Gewässers ist in verschiedene kleinere Seen aufgeteilt worden, um dem Unternehmen Dead Sea Works die Gewinnung von Pottasche, Brom, Magnesium und anderem zu ermöglichen. Werden die Mineralien dem Wasser jedoch entzogen, bleibt Tafelsalz zurück, das auf den Grund sinkt und den Pegel steigen lässt.

Lagune Obwohl es einige Vorschläge gibt, unter anderem, das Salz abzubauen oder die Hotels abzureißen und einige Meter versetzt wieder aufzubauen, meinen Geologen, es sei bereits zu spät. Als temporäres Hilfsmittel wird derzeit permanent Wasser aus dem See gepumpt. Hoteleigner wie Umweltaktivisten favorisieren den Bau einer Lagune, die das Wasser auffangen könnte. Der Abriss der Bauten würde diesem fragilen Ökosystem und der Tourismusindustrie unermesslichen Schaden zufügen, sind sie sich einig.

Dov Litvinoff, Vorsitzender des Regionalverbandes Tamar, will von diesem Vorschlag nichts hören. »Jordanien baut tausende neue Zimmer entlang der Küste des Toten Meeres, und wir sollen darüber diskutieren, wie viele von unseren wir abreißen lassen«, sagte er wütend. Litvinoff forderte sofortige Entscheidungen. Zumal der Naturwunder-Titel sowohl das Tote Meer retten könnte als auch zusätzliche 1,5 Millionen Touristen und 20.000 neue Arbeitsplätze bringen würde.

Fernsehen

»Mord auf dem Inka-Pfad«: War der israelische Ehemann der Täter?

Es ist einer der ungewöhnlichsten Fälle der deutschen Kriminalgeschichte. Die ARD packt das Geschehen nun in einen sehenswerten True-Crime-Vierteiler

von Ute Wessels  01.05.2025

Israel

Netanjahu: Hamas-Niederlage wichtiger als Geiselbefreiung

Das Forum der Geisel-Familien reagierte entsetzt auf die Äußerung des israelischen Regierungschefs

 01.05.2025

Waldbrände in Israel

»Es fühlt sich an wie Apokalypse«

Anna Veeder aus Neve Shalom über die Evakuierung ihres Dorfs und den 77. Unabhängigkeitstag

von Ayala Goldmann  01.05.2025

Waldbrände in Israel

Netanjahu: 18 Festnahmen wegen mutmaßlicher Brandstiftung

Feuerwehr: Genaue Ursachen der Brandherde sind noch unklar

 01.05.2025

Medienbericht

Hamas bietet angeblich Abgabe schwerer Waffen an

Demnach soll die Terrororganisation bereit sein, Raketen mit mittlerer und großer Reichweite unter ägyptische Kontrolle zu stellen

 01.05.2025

Besuch

Tel Aviv und Berlin unterzeichnen bald Städtepartnerschaft

Am Montag wird der Bürgermeister der israelischen Metropole, Ron Huldai, im Roten Rathaus erwartet

 01.05.2025

Vermisst

Aus der Klinik in den Kampf

Der Polizist Ran Gvili wurde für tot erklärt

von Sabine Brandes  01.05.2025

Gaza

Keine Ruhephase mit der Hamas

Die islamistische Terrororganisation will angeblich einen fünfjährigen Waffenstillstand. Doch hinter den Kulissen geht es vor allem um viel Geld

von Sabine Brandes  01.05.2025

Nahost

Heftige Gefechte in Syrien: Erneut mehrere Tote. Jetzt schaltet sich Israel ein

Eine Tonaufnahme löst in Syrien erneut eine Welle der Gewalt aus. Mehrere Menschen werden getötet

von Amira Rajab, Nehal ElSherif  30.04.2025