Gaza

Israelische Geisel: Ich wurde als Trophäe durch die Straßen von Gaza geführt

Israelis demonstrieren in Tel Aviv für eine Rückkehr der Geiseln in Gaza. Foto: copyright (c) Flash90 2023

Eine von der Hamas freigelassene deutsch-israelische Frau hat im US-Fernsehen über ihre Entführung und die Zeit ihrer Geiselhaft im Gazastreifen gesprochen. Sie sei nach der Verschleppung wie eine Trophäe durch die Straßen in dem palästinensischen Küstengebiet geführt worden. »Ich war kein Mensch«, sagte Yarden Romann-Gat in einem am Sonntagabend (Ortszeit) ausgestrahlten Interview dem US-Sender CBS. Viele Leute hätten ihre Zurschaustellung gefeiert.

Später sei die Deutsch-Israelin ohne andere Geiseln in einem Haus festgehalten und dort rund um die Uhr von einer männlichen Wache beobachtet worden, sagte sie in der Sendung »60 Minutes« weiter. Romann-Gat habe einen Hidschab zum Anziehen bekommen, sich aber dennoch nicht geschützt gefühlt. Ihre Entführer hätten ihr alles antun können. »Du kannst keiner Sache widersprechen, es könnte dich dein Leben kosten.«

Sie habe Angst vor den israelischen Bombardierungen gehabt, sagte sie. »Es ist eine sehr beängstigende Erfahrung, in einem Kriegsgebiet zu sein. Man kann es nicht ignorieren. Es ist sehr intensiv.« Ihre Schwägerin wird noch immer im Gazastreifen festgehalten. Einige Details aus der Zeit ihrer Gefangenenschaft wollte sie laut CBS nicht teilen.

Zu Besuch im Kibbuz

Romann-Gat war Ende November von der Hamas im Rahmen eines Abkommens mit der israelischen Regierung freigelassen worden. Sie war nach Angaben ihrer Familie zu Besuch bei ihren Schwiegereltern im Kibbuz Beeri im Grenzgebiet, als sie, ihr Mann und ihre kleine Tochter dort beim Massaker am 7. Oktober von Terroristen in einen Wagen gezerrt wurden.

Den dreien gelang es zunächst, auf dem Weg in den Gazastreifen zu fliehen, sie wurden jedoch auf der Flucht getrennt. Ihr Mann und ihre Tochter versteckten sich stundenlang. Alon Gat sagte dem Sender, die Dreijährige habe sich in der Zeit nicht über Hunger oder Durst beschwert und nur einmal angemerkt, dass es schade sei, dass sie kein Wasser dabei hätten. Die beiden entkamen den Terroristen.

Romann-Gat hatte nicht so viel Glück. Sie habe sich zwar tot gestellt, doch das Atmen habe sie verraten. Die Terroristen hätten die Frau zurück zum Auto gezerrt. Dabei sei ihr Schlafanzug verrutscht. In diesem Moment habe sie gefürchtet, die Terroristen könnten sie missbrauchen. »Ich hatte Angst, vergewaltigt zu werden.«

Vom Massaker der Hamas in Israel gibt es etliche Berichte über brutale sexuelle Gewalttaten gegen Frauen und Mädchen. Die Berichte schüren auch die Sorge um die Frauen, die sich noch in der Gewalt palästinensischer Terroristen befinden und deren Freilassung die Hamas bisher verweigert hat. dpa

ESC

Toda, merci, thank you, Yuval

Die israelische Sängerin Yuval Raphael belegt beim ESC mit »New Day Will Rise« den zweiten Platz

von Nicole Dreyfus  18.05.2025

Israel

Verteidigungsminister Katz: Hamas will weiter verhandeln

Die Regierung will den Druck auf die Terrororganisation erhöhen, um die Geiseln freizubekommen

 17.05.2025

Justiz

Ankläger von Weltstrafgericht tritt zurück

Chefankläger Karim Khan wird des sexuellen Missbrauchs beschuldigt

 16.05.2025

ESC

Kraftvolle Stimme der Resilienz

Yuval Raphael qualifiziert sich am Donnerstagabend in Basel für das Finale und bietet allen Buhrufern entschlossen die Stirn. Ein Kommentar

von Nicole Dreyfus  16.05.2025

Tel Aviv/Ravensburg

Ricarda Louk kämpft für das Andenken an ihre Tochter Shani

Am 7. Oktober 2023 wollte Ricarda Louks Tochter mit anderen jungen Menschen tanzen und feiern – dann kam das Massaker der Hamas. Vor einem Jahr wurde Shanis Leiche gefunden. So geht es ihrer Familie heute

 16.05.2025

Musik

Yuval Raphael steht im Finale des ESC

Die 24-jährige israelische Sängerin wurde vom Publikum in Basel für ihren Beitrag »New Day Will Rise« gefeiert

 15.05.2025

Israel

Masernausbruch in Israel: Oberrabbiner rufen zum Impfen auf

Impfen als religiöse Pflicht: Rabbiner und Oberrabbiner in Israel rufen die Bevölkerung zur Masernimpfung auf, da die Infektionszahlen vor Lag baOmer steigen

 15.05.2025

Geiseln

»Der Edani, den wir kannten, kam anders zurück«

Immer mehr schockierende Informationen über das Schicksal der ehemaligen Hamas-Geisel Edan Alexander werden bekannt

von Sabine Brandes  15.05.2025

Kommentar

Journalistisch falsch, menschlich widerlich

»News WG«, ein Format des Bayerischen Rundfunks, hat eine Umfrage darüber gestartet, ob man Yuval Raphael, eine Überlebende der Massaker des 7. Oktober, vom ESC ausschließen soll

von Johannes Boie  15.05.2025