Simulation

Detonationen in Dimona

Vorsicht, Strahlung! Foto: Thinkstock

Israel soll jahrelang in der Negevwüste die Auswirkungen einer sogenannten schmutzigen Bombe getestet haben. Einem Bericht der linksliberalen Tageszeitung Haaretz zufolge haben die Wissenschaftler des Kernforschungszentrums in Dimona herausgefunden, dass die Gefahren konventioneller Geschosse, die mit radioaktivem Material versetzt sind, minimal seien.

Seit dem Angriff auf die Twin Towers in New York am 11. September 2001 versetzt das Szenario der »dirty bombs« viele Regierungen in Angst und Schrecken. Jerusalem sorgt sich, dass Islamisten damit den jüdischen Staat bedrohen könnten. Laut Haaretz wurden von 2010 bis 2014 im Rahmen des Projekts »Sade Yarok« (grüne Wiese) verschiedene Angriffsmuster und Auswirkungen nach einer Explosion simuliert.

Radioaktiv »Das Projekt umfasste 20 Detonationen«, heißt es in dem Artikel, »bei denen zwischen 250 Gramm und 25 Kilogramm konventioneller Sprengstoff zusammen mit einer bekannten nuklearen Substanz detoniert wurden.« Diese werde gewöhnlich im Bereich medizinischer Bildaufnahmen verwendet. Die Wissenschaftler hätten Sensoren benutzt, um die Kraft der Explosion zu messen. Außerdem seien Minidrohnen eingesetzt worden, die den Grad der Radioaktivität an Ort und Stelle festhielten.

Bei einem Test wurde eine Bombe eingesetzt, die nicht in die Luft flog, sondern stattdessen in einem öffentlichen Gebäude zurückgelassen wurde. Hierfür wurde die radioaktive Substanz mit Wasser vermischt und in die Belüftungsanlage einer Armeebasis, die ein Einkaufszentrum darstellen sollte, gefüllt. Doch statt die Luft zu vergiften, sei der Großteil der Substanz in den Filtern der Klimaanlage hängen geblieben, heißt es. Würde eine schmutzige Bombe in einem geschlossenen Gebäude explodieren, müsste die Gegend indes langfristig abgeschottet werden.

Richtlinien »Hochgradige Strahlung gab es im Zentrum der Explosion und geringe Strahlung durch vom Wind zerstreute Partikel«, schreibt Haaretz. Die Quelle in Dimona gab an, die radioaktive Gefahr sei nicht substanziell – die Auswirkungen seien vielmehr hauptsächlich psychologischer Natur. Sowohl das Gesundheitsministerium als auch die Leitung der Heimatfront innerhalb der Armee haben schon vor langer Zeit Richtlinien veröffentlicht, wie man sich im Falle der Explosion einer schmutzigen Bombe verhalten soll.

Glosse

Auf, auf zum bewaffneten Kampf!

Eine deutsche Komikerin wechselte am Wochenende wieder einmal das Genre. Enissa Amani versuchte allen Ernstes, rund 150 Berlinern zu erklären, dass Nelson Mandela das Vorgehen der Hamas gegen Israel gutgeheißen hätte

von Michael Thaidigsmann  20.11.2025 Aktualisiert

Geiseln

»Alon – du bist nicht allein«

Der israelisch-deutsche Doppelstaatsbürger Alon Ohel spielt auf dem Klavier, das eigens auf dem Platz der Geiseln für ihn aufgestellt wurde

von Sabine Brandes  20.11.2025

Gaza-Gefangenschaft überleben

»Wut zerstört dich«

Der nach mehr als zwei Jahren aus der Hamas-Gefangenschaft entlassene Avinatan Or hat eine zutiefst bewegende und motivierende Rede über Resilienz gehalten. Eine Dokumentation

von Avinatan Or  20.11.2025

Gespräch

»Der Überlebenskampf dauert an«

Arye Sharuz Shalicar über sein neues Buch, Israels Krieg gegen den palästinensischen Terror und die verzerrte Nahost-Berichterstattung in den deutschen Medien

von Detlef David Kauschke  20.11.2025

Israel

Späte Aufklärung

Der Oberste Gerichtshof erwirkt einstweilige Verfügung gegen die politische Untersuchungskommission der Regierung

von Sabine Brandes  20.11.2025 Aktualisiert

Wetter

Hitzewelle im November

In Israel werden Temperaturen erwartet, die deutlich über dem jahreszeitlichen Durchschnitt liegen

 20.11.2025 Aktualisiert

Nahost

Israels Armee greift Hisbollah-Gebäude im Libanon an

Vor einem Jahr trat die Waffenruhe in Kraft. Nun wirft Israel der libanesischen Terrorgruppe vor, sich neu zu strukturieren und aufzurüsten

von Cindy Riechau  19.11.2025

Kommentar

Danke, Berlin!

Die Entscheidung der Behörden, einem Hamas-Fanboy die Staatsbürgerschaft zu entziehen, sendet ein unmissverständliches und notwendiges Signal an alle Israelhasser. Mit Mahnwachen allein können wir die Demokratie nicht verteidigen

von Imanuel Marcus  19.11.2025

Weltall

Studie: Viele ferne Planeten könnten über Wasser verfügen

Israelische und amerikanische Wissenschaftler gehen davon aus, dass diese Himmelskörper Wasser direkt in ihrem Inneren produzieren

 19.11.2025