Eine Woche nach dem blutigen Anschlag auf eine Chanukka-Feier in Sydney hat der israelische Staatspräsident Isaac Herzog zu einem weltweiten Kampf gegen Antisemitismus aufgerufen. »Der weltweite Anstieg des Judenhasses ist ein globaler Notstand«, sagte Herzog bei einer Gedenkveranstaltung in Jerusalem für die 15 Todesopfer in Australien.
Zwei islamistische Attentäter - ein Vater und sein Sohn - hatten vor einer Woche am berühmten Bondi Beach in Sydney während des Lichterfests Chanukka 15 Menschen getötet. Der Vater wurde von der Polizei erschossen, der Sohn mit lebensgefährlichen Schusswunden ins Krankenhaus gebracht.
In der australischen Metropole wurde am Abend (Ortszeit) an die Opfer bei einer Gedenkfeier erinnert, an der auch Premierminister Anthony Albanese teilnahm.
Israels Präsident fordert entschlossenes Durchgreifen
Herzog forderte, alle müssten sich am Kampf gegen Antisemitismus beteiligen. »Dies ist ein dringender Aufruf zum Handeln, um die nächste Katastrophe zu verhindern«, sagte der Präsident. In jedem Land erfordere dies »sehr entschlossene und harte Maßnahmen sowie starke Führung«.
Während der Veranstaltung gab es eine Live-Schalte zu der Gedenkversammlung in Sydney. »Ich möchte den Juden Australiens sagen: Das Volk Israel steht an eurer Seite«, sagte Herzog. Er hoffe, dass er die jüdische Gemeinde in Australien bald besuchen könne.
»Trotz der tausenden Kilometer, die uns trennen, fühlen wir euren Schmerz, sehen euren Mut unter Beschuss und teilen euer Gefühl von Verlassenheit, Schock und Entsetzen.« Vor seiner Rede hielten die Anwesenden eine Schweigeminute für die Opfer ein. Anschließend zündete Herzog eine Gedenkkerze an.
»Wir werden nicht zulassen, dass der Hass uns bricht«, sagte Herzog. »Wir werden nicht zulassen, dass der Terror unser Licht, unsere Einheit, unser Zusammengehörigkeitsgefühl, unsere gegenseitige Verantwortung und unsere Ewigkeit schmälert. Gemeinsam werden wir diese Dunkelheit besiegen.« dpa