Pandemie

»Das Virus spielt nicht nach unseren Regeln«

Tav Yarok - der neue grüne Gesundheitspass in Israel. Foto: Flash90

Jetzt ist es offiziell: Die vierte Welle des Coronavirus in Israel schwächt ab. Generaldirektor im Gesundheitsministerium, Nachman Ash, bestätigte, »der Rückgang ist eindeutig, der Trend zweifelsfrei«.

SCHULEN Während man bei der Bewertung der rückläufigen Zahlen in den vergangenen Tagen noch Vorsicht hatte walten lassen wollen, so machte Ash nun klar: »Wenn es so weitergeht, sind wir aus der Welle heraus«. Allerdings müsse man noch ein wenig abwarten, wie sich die Öffnung der Schulen auswirkt. Sämtliche Bildungseinrichtungen hatten am 29. September nach nahezu einem Monat Ferien wieder den Unterricht aufgenommen.

Am Dienstag lag die Positivrate bei den Coronatests nur noch bei 2,3 Prozent, die niedrigste Rate seit 30 Juli. Und auch die Zahl der Schwerkranken ging rapide zurück. In der Nacht vom Montag auf den Dienstag um mehr als zehn Prozent, heißt es aus dem Ministerium. Am Dienstag wurde sie mit 487 angegeben. Die R-Rate, die zeigt, wie viele Menschen ein Infizierter ansteckt, sank ebenfalls und steht derzeit bei 0,78 Prozent. Ist diese Zahl unter eins, gibt es an, dass die Ausbreitung des Coronavirus zurückgeht.

»Es ist unsere Aufgabe zu überlegen, wie wir die Beschränkungen in einigen Bereichen aufheben können.«

Corona-Berater Salman Zarka

Es könne bald sogar Erleichterungen der Beschränkungen geben, gab sich der Coronaberater der Regierung, Salman Zarka, optimistisch. »Die Krankheitsrate zeigt eine bedeutende Verbesserung«, sagte er im Interview mit dem Armeeradio. »Also ist es unsere Aufgabe zu überlegen, wie man die Beschränkungen in einigen Bereichen, etwa im Außenbereich von Restaurants oder Schwimmbädern aufhebt. Viele Experten meinen, es sei jetzt die richtige Zeit, das Leben für die Öffentlichkeit zu verbessern.«

Doch Zarka warnte auch: »Wir haben aus der dritten Welle gelernt. Und so wissen wir, es wäre falsch, alles zu öffnen und die Masken wegzuwerfen«. Man habe keine Ahnung, ob eine fünfte Welle anrollt, »denn das Virus spielt nicht nach unseren Regeln«.

ZUTRITT Ab Donnerstag hätte in Israel eigentlich der neue grüne Gesundheitspass bei allen Zutritten, in denen er nötig ist, gescannt werden müssen. Allerdings hakt die Website des Gesundheitsministeriums nach vor bei der Ausstellung der Impfzertifikate. Mittlerweile haben nur noch jene Einwohner einen aktuellen Gesundheitspass, die dreimal geimpft sind oder deren zweite Impfung weniger als sechs Monate zurückliegt. Mehr als 3,6 Millionen Israelis haben sich die dritte Spritze bislang setzen lassen.

Allerdings könnten die sinkenden Zahlen der Neuinfektionen auch dazu führen, dass die Gesundheitspässe gar nicht mehr vorgezeigt werden müssen. Das Corona-Kabinett in Jerusalem will darüber noch in dieser Woche entscheiden.

Israel

Herzog erinnert an »Sieg über das dunkelste Böse«

Israels Präsident würdigt zum 80. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs den Einsatz der Alliierten und warnt vor dem Schweigen angesichts von Hass

 08.05.2025

USA

Trump angeblich von Netanjahu enttäuscht

Die regierungsnahe Tageszeitung »Israel Hayom« schreibt, der US-Präsident wolle seine Nahostpolitik ohne Israel vorantreiben

von Sabine Brandes  08.05.2025

Libanon

Israel greift Hisbollah-Stützpunkt an

Dieser habe zur Steuerung von Hisbollah-Waffensystemen im Bereich des Angriffs und der Verteidigung gedient, so die israelische Armee

 08.05.2025

Schweiz

Israel warnt vor Reisen zum ESC

Den Eurovision Song Contests in Basel als Jude oder Israeli zu besuchen, könnte gefährlich werden: Das befürchtet Israels Sicherheitsrat und empfiehlt Bürgern Zurückhaltung und Wachsamkeit

 08.05.2025

Israel

Huthi reklamieren Drohnenangriffe für sich

Die Huthi im Jemen greifen Israel weiter an. In einer Erklärung stellen sie klar: Auch israelische Schiffe im Roten Meer würden weiter Ziel ihrer Angriffe werden

 08.05.2025

Hamas-Terror

Netanjahu: 21 Geiseln noch am Leben - Status von dreien unklar

Präsident Trump hat mit Äußerungen, dass drei weitere im Gazastreifen festgehaltene Menschen gestorben seien, für Entsetzen in Israel gesorgt. Nun äußert sich Israels Ministerpräsident Netanjahu

 07.05.2025

Fernsehen

»Mord auf dem Inka-Pfad«: War der israelische Ehemann der Täter?

Es ist einer der ungewöhnlichsten Fälle der deutschen Kriminalgeschichte. Die ARD packt das Geschehen nun in einen sehenswerten True-Crime-Vierteiler

von Ute Wessels  07.05.2025

Nahost

Syrien angeblich offen für Friedensgespräche mit Israel

Dafür müsse aber erst ein palästinensischer Staat gegründet werden und Israel seit 1967 eroberte Gebiete abtreten, so die islamistischen Machthaber

 07.05.2025

Interview

»Wir brauchen einen Papst, der politisch trittsicher ist«

Nikodemus Schnabel über den interreligiösen Dialog und einen Favoriten des Papst-Konklaves, den er selbst gut kennt

von Michael Thaidigsmann  07.05.2025