Rede

»Das Land braucht Einheit«

Israel werde die Terroristen besiegen, versicherte Ministerpräsident Netanjahu in seiner Rede am Donnerstagabend. Foto: Flash 90

Nach einer blutigen Welle von palästinensischen Terroranschlägen mit Toten und Verletzten im ganzen Land wandte sich der israelische Ministerpräsident am Donnerstagabend in einer Pressekonferenz an die Nation. Er betonte, man werde den Terror bekämpfen und rief gleichzeitig zu einer großen Koalition und der Einheit aller Israelis auf. »Einheit ist, was Israel jetzt braucht.«

Oppositionsführer Isaac Herzog von der Zionistischen Union ist von dem Vorschlag einer gemeinsamen Regierung jedoch, wie es bislang scheint, nicht angetan. »Ich habe schon vor Monaten vor einer dritten Intifada gewarnt. Aber wie immer hat Netanjahu zu spät zu wenig getan. Er hat die Kontrolle über die Sicherheit der Bürger verloren und muss die Schlüssel abgeben.« Netanjahu gab zu, eine Weile nicht mit Herzog gesprochen zu haben, äußerte jedoch die Hoffnung, dass er dennoch der Regierung beitreten werde.

siedlungsbau Auf den neuen Siedlungsbau in den palästinensischen Gebieten angesprochen, erklärte der Premier, dass »Israel keine Siedlungen ausbauen und dann auf internationale Unterstüzung hoffen kann, um gegen den Terror vorzugehen«. Und noch bevor seine rechtsgerichteten Koalitionspartner diese Aussage kritisieren konnten, räumte er jeden Zweifel aus: »Niemand soll mir etwas von Siedlungspolitik erzählen.«

Am Donnerstag waren sieben Israelis bei vier verschiedenen Attentaten von Palästinensern verletzt worden, zwei von ihnen schwer. Im Westjordanland war es immer wieder zu heftigen Ausschreitungen und gewalttätigen Konfrontationen zwischen der israelischen Armee und palästinensischen Demonstranten gekommen.

aufwiegelung Netanjahu betonte, dass man den Terror überwinden werde. Er bezichtigte die palästinensische Autonomiebehörde der Aufwiegelung. Dennoch meinte er: »Wir wären dankbar für eine Zusammenarbeit mit der Autonomiebehörde, um die Ruhe wiederherzustellen. Wenn dies auch die von ihr eingeschlagene Richtung wäre, dann würde ich dies begrüßen.« Desweiteren fügte er hinzu, dass die extremistischen Terroristen nichts mit ihren Taten erreichen würden: »Denn wir werden sie besiegen.« Verteidigungsminister Mosche Yaalon rief alle Seiten – Juden und Araber – dazu auf, die Gewalt zu beenden.

Am Freitagmorgen wurde ein Beduine in der südisraelischen Stadt Dimona von einem israelischen Angreifer mit einem Messer verletzt. Kurz darauf stach offenbar derselbe Mann auf drei palästinensische Bauarbeiter ein. Zwei der Männer wurden mittelschwer, die anderen leicht verletzt. Die Polizei nahm den 24-jährigen Tatverdächtigen fest und wertete die Tat als Racheakt für die Messerattacken auf jüdische Israelis in den vergangenen Tagen. Der Bürgermeister von Dimona, Benny Biton, äußerte seine Betroffenheit über den Anschlag und rief alle Bürger zur Zurückhaltung auf.

Andrea Kiewel

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