Nahost

»Das ist genau der Grund, weshalb wir gegen Iran vorgehen müssen«

Israels Verteidigungsminister Benny Gantz Foto: Flash90

Nach einem tödlichen Drohnenangriff auf einen israelischen Öltanker vor der Küste von Oman hat Großbritannien den iranischen Botschafter einbestellt. Der Staatssekretär für den Nahen Osten, James Cleverly, habe in seinem Gespräch mit Botschafter Mohsen Baharvand bekräftigt, dass der Iran unverzüglich Handlungen einstellen müsse, die den internationalen Frieden und die Sicherheit gefährdeten, erklärte das Außenministerium in London.

Großbritannien, die USA und Israel haben den Iran für den Angriff auf den Tanker »Mercer Street« verantwortlich gemacht, bei dem am Donnerstagabend zwei Besatzungsmitglieder getötet wurden, ein Brite und ein Rumäne. Zu dem Angriff bekannte sich niemand.

Die Regierung in Teheran hat die Vorwürfe zurückgewiesen. Der britische Außenminister Dominic Raab bezeichnete den Angriff als »ungesetzlich und gefühllos« und erklärte am Sonntag, sein Land und dessen Verbündete planten eine koordinierte Reaktion.

Das iranische Außenministerium wies Raabs Äußerung als voreilig, widersprüchlich und unbegründet zurück. Es bestellte den britischen Geschäftsträger ein und erklärte, Iran werde sich gegen jede »abenteuerliche Aktion« entschieden und angemessen verteidigen.

Der israelische Verteidigungsminister Benny Gantz warf dem Iran vor, Feindseligkeiten zu eskalieren. Die Islamische Republik habe die internationale Schifffahrt im vergangenen Jahr mindestens fünfmal attackiert. »Das ist genau der Grund, weshalb wir jetzt gegen den Iran vorgehen müssen«, sagte er.

Der Iran strebe nicht nur nach Atomwaffen, sondern fache das Wettrüsten an und wolle den ganzen Nahen Osten mit Hilfe von Drohnen und Terrormilizen in Irak, Jemen und anderen Staaten destabilisieren. »Das ist keine künftige Bedrohung, sondern eine greifbare und unmittelbare Gefahr«, sagte Gantz. ap

Erinnerung

Fünf Millionen Namen

Die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem hat einen Meilenstein erreicht

von Sabine Brandes  03.11.2025

Israel

Ausgezeichneter Kibbuz

Neot Smadar in Bestenliste aufgenommen

von Sabine Brandes  03.11.2025

Israel

Wegen Sde-Teiman-Affäre: Ex-Militäranwältin festgenommen

Die Affäre um ein geleaktes Video aus Israels berüchtigtem Militärlager Sde Teiman sorgt weiter für Schlagzeilen. In der Nacht meldeten israelische Medien Festnahmen prominenter Militärangehöriger

 03.11.2025

Israel

Eklat in Jerusalem: Zentralrats-Vize verlässt Gottesdienst

Weil der palästinensische Bischof Azar in einem Gottesdienst in Jerusalem von »Völkermord« spricht, verlässt der Vizepräsident des Zentralrats der Juden in Deutschland die Kirche. Die NRW-Antisemitismusbeauftragte sieht ein antisemitisches Muster

 03.11.2025

Geiseldeal

Omer Neutra, Assaf Hamami und Oz Daniel sind zurück

Terroristen der Hamas haben die Leichen der drei Soldaten am Sonntagabend übergeben

 03.11.2025

Debatte

Netanjahu: Video-Leak verursachte schlimmsten Image-Schaden

Die Affäre um ein geleaktes Video aus dem Gefängnis Sde Teiman in Israel zieht weiter Kreise. Der Regierungschef kündigte eine unabhängige Untersuchung an

 02.11.2025

Terror

Hamas übergibt erneut Leichen an Rotes Kreuz

Die Hamas hat dem Roten Kreuz erneut Leichen übergeben. Ob es sich bei den sterblichen Überresten in drei Särgen wirklich um Geiseln handelt, soll nun ein forensisches Institut klären

 02.11.2025

Umfrage

Mehrheit der Palästinenser findet Angriff vom 7. Oktober richtig

Die People’s Company for Policy and Survey Research hat die Einstellungen von Palästinensern in Gaza und dem Westjordanland abgefragt

von Imanuel Marcus  02.11.2025

Berichte

Wunden und Narben

Nach der Freilassung von Bar Kupershtein und anderer ehemaliger Geiseln wird immer mehr über ihr grausames Schicksal in Gefangenschaft der Hamas bekannt

von Sabine Brandes  02.11.2025