Staatsfinanzen

Budget nach drei Jahren

Finanzminister Lieberman (M.) stockt auf. Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS

Nach mehr als drei Jahren hat die israelische Regierung einen neuen Haushalt auf den Weg gebracht. Am Montag meldete Premierminister Naftali Bennett (Jamina) einen Durchbruch für das Budget 2021/2022 nach einer langen Nacht der Beratungen.

Die erste Abstimmung ist für den September angesetzt, eine Verabschiedung soll es im November geben. Bis dahin muss das Budget genehmigt sein, wenn die Regierung nicht aufgelöst werden soll. Bennett regiert mit einer knappen Mehrheit in der Knesset. »Guten Morgen«, wandte er sich nach der Nacht an die Öffentlichkeit, »nach drei Jahren, in denen der Staat Israel ohne Haushalt fungierte, das elementarste Werkzeug, um ein Land zu leiten, haben wir ihn jetzt zur Bestätigung des Kabinetts eingereicht. Dieses Budget investiert in die Zukunft. Es ist ein Budget des Wachstums.«

EXTRAAUSGABEN Das Finanzministerium unter Leitung von Avigdor Lieberman (Israel Beiteinu) erklärte sich bereit, zusätzliche zwei Milliarden Schekel (eine halbe Milliarde Euro) zum Gesundheitsbudget hinzuzufügen. Auch der Verteidigungsetat wird aufgestockt: Hier gibt es knapp dreieinhalb Milliarden Euro extra. Die Gesamtausgaben sollen sich 2021 auf mehr als 150 und 2022 auf 140 Milliarden Euro belaufen. Extraausgaben für die Bekämpfung des Coronavirus sind darin enthalten.

»Israel kehrt zur Arbeit zurück«, fasste Premier Naftali Bennett zusammen.

»Israel kehrt zur Arbeit zurück«, fasste Bennett zusammen. Der Haushalt berücksichtige die Belange aller Bürger und nicht nur einen begrenzten Sektor. Damit bezog er sich wahrscheinlich vor allem auf die ultraorthodoxen Parteien, die an dieser Koalition nicht beteiligt sind. Der kommende Haushalt solle vor allem Bürokratie verringern und Wettbewerb anregen, damit die Lebenshaltungskosten sinken können, betonte der Ministerpräsident.

FORDERUNGEN Weitere Aspekte sollen unter anderem die graduelle Erhöhung des Rentenalters für Frauen auf 65 sein, eine Regulierungsbehörde für Geschäfte und die Überarbeitungen der Kaschrut-Regeln, um die Zertifikate zu privatisieren. Die Importprotokolle sollen europäischen Standards angepasst werden.

Angeblich fordern andere Ministerien insgesamt weitere dreieinhalb Milliarden Euro. Finanzminister Lieberman erklärte dazu, dass die Anliegen eines jeden durchaus berechtigt seien, es jedoch keine ausreichenden Mittel gebe. »Es ist schlicht unmöglich, es allen recht zu machen.« Doch die Reformen, betonte er, »werden bedeutende Erleichterungen für viele Israelis bringen«.

Australien

Mindestens zwölf Tote bei antisemitischem Massaker in Sydney

Australien ist im Schockzustand: Zwei Attentäter schossen am Sonntag auf Juden, die sich in Bondi Beach zu einer Chanukka-Feier versammelt hatten

von Michael Thaidigsmann  14.12.2025 Aktualisiert

Jerusalem

Israels Außenminister kritisiert Australien nach Schüssen

Israels Außenminister Sa’ar sieht nach tödlichen Schüssen beim Chanukka-Fest in Sydney die australische Regierung mit in der Verantwortung – und fordert Konsequenzen

 14.12.2025

Terror

Herzog: »Grausamer Angriff auf Juden« in Sydney

Der israelische Staatspräsident Izchak Herzog äußerte sich zu dem Angriff auf eine Chanukka-Feier in Australien mit vielen Toten und Verletzten

 14.12.2025

Nachruf

Trauer um Hollywood-Legende Arthur Cohn

Arthur Cohn war immer auf der Suche nach künstlerischer Perfektion. Der Schweizer Filmproduzent gehörte zu den erfolgreichsten der Welt, wie seine Oscar-Ausbeute zeigt

von Christiane Oelrich  12.12.2025

Jerusalem

Netanjahu plant Reise nach Kairo für milliardenschweren Gasdeal

Der Besuch bei Präsident Abdel-Fattah al-Sissi wäre historisch. Aus dem Umfeld des Premierministers kommt aber zunächst ein Dementi

 12.12.2025

Israel

Chanukka in Tel Aviv: Alles leuchtet!

Nach besonders schwierigen Jahren lässt die Stadtverwaltung Tel Aviv in vollem Glanz erstrahlen und beschert ihren Einwohnern Momente des Glücks

von Sabine Brandes  12.12.2025

Vermisst

Letzte Reise

Die am 7. Oktober von der Hamas nach Gaza verschleppte Leiche von Sudthisak Rinthalak wurde an Israel übergeben und nach Thailand überführt

von Sabine Brandes  12.12.2025

Gaza

Neue Aufnahmen: Geiseln feierten vor ihrer Ermordung Chanukka

In Israel sorgen erstmals veröffentlichte Videoaufnahmen für aller größte Betroffenheit und Trauer

 12.12.2025

London

Nach 26 Monaten: Amnesty wirft der Hamas Verstöße gegen das Völkerrecht vor

Die Organisation brauchte viel Zeit, um bekannte Tatsachen zu dokumentieren. Bisher hatte sich AI darauf konzentriert, Vorwürfe gegen Israel zu erheben

von Imanuel Marcus  12.12.2025