Konflikt

Bomben und Babynahrung

Israelische Soldaten im drusischen Dorf Majdal Shams, auf das syrische Granaten gefeuert wurden. Foto: dpa

Keine guten Nachrichten aus dem Norden: Der Bürgerkrieg in Syrien scheint langsam über den Grenzzaun zu schwappen: Zum ersten Mal seit dem Ausbruch der Unruhen ist eine Straßenbombe gegen ein israelisches Ziel gezündet worden. Gleichzeitig liefert Israel humanitäre Hilfe an syrische Dörfer im Grenzgebiet.

Just in dem Moment, als ein israelischer Armeejeep an der Grenze patrouillierte, sei der Sprengsatz explodiert, gab die IDF am Freitag an. Angeblich sei die Bombe von syrischer Seite aus gezündet worden. Verletzt wurde niemand bei dem Anschlag, lediglich das Fahrzeug wurde beschädigt. Bislang hat sich keinerlei Gruppierung zu dem Angriff bekannt. Einige Quellen im Internet spekulieren derweil, dass es sich dabei um eine
Warnung von dem Noch­-Präsidenten Syriens, Bashar al­-Assad, an Israel handeln könne, sich aus dem Konflikt herauszuhalten. Von israelischer Seite indes wurde nichts dergleichen vermeldet.

Zwischenfälle In der vergangenen Woche hatte es bereits zwei Zwischenfälle im hohen Norden gegeben. Zum einen war eine Granate in dem Drusendorf Majdal Schams auf israelischer Seite der nördlichen Golanhöhen eingeschlagen. Dabei handelte es sich nach Angaben der Armee allerdings vermutlich nicht um ein absichtlich abgeschossenes, sondern um ein verirrtes Geschoss.

Außerdem war auf eine israelische Stellung geschossen worden. Soldaten der IDF hatten daraufhin das Feuer erwidert. Verteidigungsminister Mosche Yaalon machte deutlich, dass es sich bei dem Zwischenfall wohl um die Tat eines einzelnen syrischen Soldaten gehandelt habe. »Es ist nicht das erste Mal«, sagte der Minister am Ort des Geschehens, »doch soweit wir wissen, sind das lokale Handlungen und keine Initiativen der Regierung. Bislang ist unsere Souveränität nicht verletzt worden. Doch jeder, der sie verletzen sollte, wird bestraft werden. Ob es ein Soldat ist, eine Kanone oder ein Maschinengewehr. Wir werden darauf antworten.«

Humanitäre Hilfe Derzeit aber überqueren von Israels Seite aus keine Kugeln die Grenze, sondern Kisten mit Wasser, Lebensmitteln und Babynahrung. Yaalon bestätigte auf Presseanfragen, dass die israelische Armee humanitäre Hilfe an die syrischen Gemeinden im Grenzgebiet liefere. »Diese Dörfer sind belagert und haben keinen Zugang zu irgendeinem anderen Ort. Wir helfen aus humanitären Gründen im Winter.«

Israelische Journalisten hatten aufgetan, dass Lebensmittel via UN­-Truppen über die Grenze geschickt werden. In den meisten Fällen geht es sogar noch unbürokratischer zu: Israelische Soldaten legen die Hilfsgüter meist direkt hinter den Grenzzaun, wo die Bewohner des Nachbarlandes sie aufsammeln.

Gesellschaft

»Hamas hält letzte Geisel als Faustpfand«

Anti-Regierungsproteste lösen die wöchentlichen Kundgebungen zur Befreiung der Geiseln ab

von Sabine Brandes  07.12.2025

Jerusalem

Netanjahu: »Stellen Sie sich vor, jemand würde Deutschland vernichten wollen«

Bei der gemeinsamen Pressekonferenz lobte der Premierminister Bundeskanzler Merz als verständigen Gesprächspartner und rechtfertigte Israels hartes Vorgehen gegen die Hamas

 07.12.2025 Aktualisiert

Gaza

Clanchef und Hamas-Gegner Abu Shabab ist tot

Der Milizanführer Yasser Abu Shabab sei am Wochenende bei einem »internen Streit« erschossen worden, heißt es

von Sabine Brandes  07.12.2025

Geschichte

Heimat für die Jeckes

Das »Museum des deutschsprachigen jüdischen Erbes« bekommt an der Universität Haifa ein neues Zuhause

von Sabine Brandes  07.12.2025

Yad Vashem

Merz: »Wir werden die Erinnerung lebendig halten«

Es ist einer der wichtigsten Antrittsbesuche für Kanzler Merz. Der zweite Tag in Israel beginnt für ihn mit dem Besuch eines besonderen Ortes

 07.12.2025

Israel

Herzog: Israel entscheidet selbst über Netanjahu-Begnadigung

US-Präsident Trump hat wiederholt eine Begnadigung des wegen Korruption angeklagten israelischen Regierungschefs Netanjahu gefordert. Israels Staatspräsident Herzog hat eine klare Meinung dazu

 07.12.2025

Jerusalem

Merz: Deutschland wird immer an der Seite Israels stehen

Der Bundeskanzler bekräftigt bei seiner Israel-Reise die enge Partnerschaft. Am Sonntag besucht er die Yad Vashem und trifft Premierminister Netanjahu

von Sara Lemel  07.12.2025 Aktualisiert

Diplomatie

»Dem Terror der Hamas endgültig die Grundlage entziehen«

Es ist eine seiner bisher wichtigsten Auslandsreisen, aber auch eine der schwierigsten. Kanzler Merz ist für zwei Tage im Nahen Osten unterwegs

 06.12.2025

Jerusalem

Merz trifft Netanjahu und besucht Holocaust-Gedenkstätte

Es ist einer der wichtigsten Antrittsbesuche von Kanzler Merz - aber auch einer der schwierigsten. In den Beziehungen zu Israel gab es in den letzten Monaten einige Turbulenzen

von Michael Fischer  06.12.2025