Skandal

»Bibi-Tours«, die Fortsetzung

Joseph Shapira (r.) und Yuli Edelstein (M.) bei der Pressekonferenz Foto: Flash90

Nach der Veröffentlichung des Berichtes zu den Reiseausgaben von Regierungschef Benjamin Netanjahu wird es eine sofortige Untersuchung der Vorfälle geben. Das sagte Generalstaatsanwalt Avichai Mandelblit am Dienstagabend.

Joseph Shapira, der staatliche Kontrolleur, legte am Nachmittag einen Bericht vor, in dem es hieß, dass Netanjahu während seiner Amtszeit als Finanzminister vor mehr als zehn Jahren die meisten seiner Reisen – Dutzende an der Zahl – und die seiner Familie von privaten Spendern oder Organisationen sowie ausländischen Regierungen finanzieren ließ, ohne dies der Knesset mitzuteilen. Zudem leitete Shapira Material an den Generalstaatsanwalt weiter, dass »die Vermutung des kriminellen Verhaltens nahelegt«.

Netanjahu sagte, dass an den Reisen nichts illegales gewesen sei und man aus einer Maus einen Elefanten mache. Er wies den Vorwurf des kriminellen Verhaltens von sich und betonte, er sei sicher, der Generalstaatanwalt werde kein Material für eine Ermittlung finden.

Affäre Die »Bibi-Tours«-Affäre war zum ersten Mal durch einen Fernsehbericht des Journalisten und jetzigen Knessetabgeordneten der Arbeitspartei, Micky Rosenthal, zur Sprache gekommen. Dabei ging es zunächst um die Vermutung, dass Netanjahu Reisekosten doppelt abgerechnet habe und sich verschiedene Reisen von Personen mit politischer Agenda haben bezahlen lassen.

Der Staatsanwalt entschied damals jedoch, keine Untersuchung einzuleiten, vor allem, weil so viel Zeit seit den vermuteten Handlungen vergangen war. Der Bericht wurde nie veröffentlicht. Eine Petition vor dem Obersten Gerichtshof, von Rosenthal angeführt, verlangte jedoch die Freigabe, der die Richter stattgaben. Rosenthal ist sicher: »Die Ergebnisse werden zeigen, dass dieser Fall eine der größten Verfälschungen der Ermittlungsbehörden in Israels Geschichte darstellt.«

Netanjahu ließ über seinen Anwalt eine Erklärung abgeben: »Die Medien haben die Netanjahus 20 Jahre lang unter die Lupe genommen und nichts gefunden. Das wird auch dieses Mal so sein«. Die jetzige Affäre sei nichts als eine Hexenjagd der Medien.

Luftfahrtmesse

Frankreich schließt israelische Stände

Die Betreiber sollen entgegen der Auflagen Angriffswaffen ausgestellt haben

 17.06.2025

Nahost

Israel: Die Tötung Chameneis könnte den Krieg mit Iran beenden

Premier Benjamin Netanjahu: Wir tun, was wir tun müssen

 17.06.2025

Kommentar

Der Öl-Preis muss fallen, damit die Mullahs stürzen

Wenn der Preis für Rohöl auf unter 10 US-Dollar fällt, gehen die Saudis nicht pleite, aber der Revolutionsführer Khamenei sehr wohl. Putin übrigens auch.

von Saba Farzan  17.06.2025

Israel

Zweiter Evakuierungsflug nach Deutschland am Donnerstag

Am Mittwoch fliegt die Bundesregierung per Chartermaschine erstmals seit Kriegsbeginn Ausreisewillige aus Israel von Jordanien aus in die Heimat. Es soll nicht der einzige Flug bleiben

 17.06.2025

USA

Trump will Ayatollah Chamenei vorerst nicht töten

»Wir wissen genau, wo sich der sogenannte ›Oberste Führer‹ versteckt hält«, schrieb der US-Präsident auf seiner eigenen Social-Media-Plattform

 17.06.2025

Israel im Krieg

Israel holt ab Mittwoch Bürger aus dem Ausland zurück

Wegen des Kriegs mit dem Iran ist der Flugverkehr in Israel lahmgelegt. Zehntausende Israelis sitzen im Ausland fest. Nun sollen die Ersten in die Heimat geflogen werden

 17.06.2025

Interview

»Irans Armee hat jetzt schon eine beträchtliche Niederlage einstecken müssen«

Nahostexperte Michael Spaney über die vorläufige Bilanz der israelischen Luftschläge, die Schwäche der iranischen Terror-Proxies und mögliche Auswirkungen auf den Ukrainekrieg

von Joshua Schultheis  17.06.2025

Israel im Krieg

Koch Tom Franz über den Schabbat: Stilles Handy ist wunderbare Sache

Religiöse Jüdinnen und Juden schalten am Ruhetag Schabbat ihr Telefon aus. Warum das der Koch Tom Franz schätzt - und wie er sich als gestrandeter Israeli bei seinem Vater in NRW gerade fühlt

von Leticia Witte  17.06.2025

Krieg gegen den Iran

Katz: »Werden heute sehr bedeutsame Ziele in Teheran angreifen«

In Kürze würde die Bevölkerung der iranischen Hauptstadt zur Evakuierung aufgerufen

 17.06.2025