Konvertit

Besuch des Grünen Prinzen

»Aufklärer«: Mosab Hassan Yousef Foto: Flash 90

Wen die Autobiografie von Mosab Hassan Yousef nicht überzeugt hat, der dürfte spätestens jetzt seine Zweifel ad acta legen. Der Sohn des Hamas-Mitbegründers Scheich Hassan Yousef ist zurück in Israel. An verschiedenen Orten, einschließlich der Knesset, hält er Vorträge über die palästinensische Gesellschaft, den Islam und sich selbst. Mit im Gepäck: jede Menge Liebe für den jüdischen Staat, wie er selbst sagt.

Mit seiner Herkunft braucht sich Hassan Yousef nicht mehr zu überwerfen. Das hat er schon in jeder nur erdenklichen Weise getan: 1997 kehrte er der Hamas im israelischen Gefängnis den Rücken und ließ sich von den Israelis als Undercover-Agent anheuern. Mehrmals soll er dabei sein Leben riskiert und Dutzende von Terroranschlägen vereitelt haben, sagt sein ehemaliger Vorgesetzter und heutiger enger Freund, der israelische Geheimdienstler Gonen Ben-Itzchak.

Nach zehn Jahren der Kooperation mit Israel verließ Hassan Yousef das Land, beantragte Asyl in den USA und konvertierte zum Christentum. Derzeit arbeitet der 33-Jährige an einem nicht minder kontroversen Thema: einer Biografie des Propheten Mohammed für die Leinwand.

Inspiration Mit seiner Reise durch Israel wolle er vor allem »eine neue Generation von Palästinensern« inspirieren. Zu ihnen persönlich sprechen kann der »Grüne Prinz«, der seinen Codenamen in Anlehnung an seinen Stammbaum und die Farbe der Hamas erhielt, jedoch nicht. Eine Reise in die palästinensischen Gebiet würde er höchstwahrscheinlich mit seinem Leben bezahlen.

Er sei gekommen, um die Menschen über die wahre Natur des Islam aufzuklären, gab er an. »Der Islam ist keine Religion des Friedens, sondern eine des Krieges«, erklärte Yousef vor Journalisten in Jerusalem. »Ich bin hier, um gegen die Religion zu demonstrieren, die eine absolute Kontrolle über das Leben der Menschen ausübt. Muslime kennen das Gesicht ihrer Religion nicht.« Israel stattdessen möge er von ganzem Herzen: »Ich liebe Israel, weil ich die Demokratie liebe.«

Ben-Itzchak weilte stets an der Seite seines »Bruders«, wie er Yousef nennt. Er erklärte, dass Israel Menschen wie ihm von Herzen danken müsse. »Er hat viele Leben gerettet. Und war immer gegen Blutvergießen. Auf beiden Seiten.« Als Yousef gefragt wurde, was er seinem Vater heute sagen würde, antwortete der ohne Zögern: »Verlass die Hamas! Du hast ein Monster geschaffen!«

Riad/Washington

USA liefern F-35-Kampfjets an Saudi-Arabien

Bislang wurden diese in der Region nur an den engen Verbündeten Israel abgegeben

von Christoph Meyer, Cindy Riechau, Franziska Spiecker  18.11.2025

Justiz

Urteil: Mehr Macht für den Justizminister

Kritiker warnen, dass die Entscheidung des Obersten Gerichtshofes im Fall Sde Teiman die Tür für eine Politisierung der Strafverfolgung öffnet

von Sabine Brandes  18.11.2025

Internationaler Strafgerichtshof

Israel beantragt Aufhebung des Haftbefehls gegen Netanjahu

Auch fordert fordert Jerusalem die vollständige Enthebung von Chefankläger Karim Khan von allen Verfahren, die den jüdischen Staat betreffen

 18.11.2025

Westjordanland

Israel will gegen illegale Selbstjustiz vorgehen

Zuletzt häuften sich Angriffe radikaler Siedler. Generalstabschef Zamir: Israels Militär wird das nicht tolerieren

 17.11.2025

Auszeichnung

»Fair auf Israel blicken, ohne Schaum vor dem Mund«

Der Präsident des Zentralrats der Juden, Josef Schuster, hat den Augsburger Friedenspreis erhalten. In seiner Dankesrede warb er für einen unvoreingenommenen Blick auf den jüdischen Staat

 17.11.2025

Debatte

Netanjahu: Gewalttätige Siedler sind Minderheit

Israels Premier: Die große Mehrheit der Siedler ist gesetzestreu und dem Staat gegenüber loyal

 17.11.2025

Glosse

Auf, auf zum bewaffneten Kampf!

Eine deutsche Komikerin wechselte am Wochenende wieder einmal das Genre. Enissa Amani versuchte allen Ernstes, rund 150 Berlinern zu erklären, dass Nelson Mandela das Vorgehen der Hamas gegen Israel gutgeheißen hätte

von Michael Thaidigsmann  17.11.2025

Miss-Universe-Show

Miss Israel erhält Todesdrohungen nach angeblichem Seitenblick

Auch prominente Israelis sind immer öfter mit Judenhass konfrontiert. Diesmal trifft es Melanie Shiraz in Thailand

 17.11.2025

Israel

Ex-Geisel fühlt sich »völlig im Stich gelassen«

Rom Braslavski, von der Hamas vom Novafestival verschleppt und jahrelang gequält, zieht die bittere Bilanz seiner Rückkehr

von Sabine Brandes  17.11.2025