Israelische Forscher haben herausgefunden, dass die Zahl der Antikörper gegen das Corona-Virus Sars-CoV2 sowohl bei zuvor Infizierten als auch bei Geimpften sinkt, sich die Leistung der Antikörper jedoch erst nach vorheriger Infektion und nicht nach Impfung verbessert.
Diese Erkenntnis ist von einem Team des Sheba Medical Centers unter der Leitung von Carmit Cohen gewonnen worden. Sie soll im April auf dem Europäischen Kongress für klinische Mikrobiologie und Infektionskrankheiten vorgestellt werden.
VERGLEICH Cohen und ihre Kollegen analysierten die Antikörper-induzierte Immunantwort bei 130 genesenen Personen und verglichen sie mit 402 Personen, die zweimal mit dem Impfstoff von Biontech/Pfizer geimpft worden waren, sich aber nie mit dem Coronavirus angesteckt hatten.
Während der Index der Avidität, also der Leistungsqualität der Antikörper, bei geimpften Personen anfangs höher war als bei genesenen Patienten, änderte sich dies bei geimpften Personen im Laufe der Zeit nicht bedeutsam, nahm allerdings bei genesenen Patienten allmählich zu. Dies könnte erklären, warum doppelt geimpfte Personen, die sich nie mit Covid-19 infiziert hatten, nach sechs Monaten mit größerer Wahrscheinlichkeit eine Infektion erleiden.
»Es ist noch früh zu sagen, dass die fünfte Welle hinter uns liegt.«
Corona-Berater Salman Zarka
Derweil geht in Israel die Zahl der Neuinfektionen mit der hochansteckenden Omikron-Variante weiter zurück, wie Daten des Gesundheitsministeriums am Montag zeigten. Der R-Wert liegt derzeit bei 0.72. Bei etwa 99 Patienten wurde am Samstag der Zustand als ernst eingestuft, die niedrigste Zahl seit dem 15. Januar. Die Gesamtzahl der Patienten in ernstem Zustand betrug am Montag 1048, von denen 295 beatmet werden müssen.
VORSICHT Der Corona-Berater der Regierung, Salman Zarka, aber mahnte trotzdem zur Vorsicht. »Es ist noch früh zu sagen, dass die fünfte Welle hinter uns liegt«, sagte er dem öffentlich-rechtlichen Sender Kan.
In Bezug auf Berichte, wonach das Gesundheitsministerium eine Reihe von Schritten zur Lockerung der Pandemie-Beschränkungen erwäge, einschließlich der Aufhebung der Maskenpflicht in Innenräumen, sagte Zarka, dass solche Entscheidungen noch nicht getroffen werden sollten. »Wir sehen einen Rückgang, aber die Fallzahlen sind immer noch hoch.«