Medien

»Besonders perfide«

Sophie von der Tann, ARD-Korrespondentin in Tel Aviv Foto: picture alliance / HMB Media

Israels Botschafter in Deutschland, Ron Prosor, hat die ARD-Korrespondentin Sophie von der Tann öffentlich kritisiert und wirft ihr Aktivismus vor – und zwar in Reaktion auf einen Instagram‑Beitrag, in dem sie einen Text des viel kritisierten Genozid‑Forschers Omer Bartov aus der »New York Times« geteilt hatte.

In diesem Beitrag – betitelt »Never Again« – warf Bartov Israel vor, in Gaza angeblich einen Genozid zu begehen. Prosor bezeichnet die Verwendung dieser Formulierung als »perfide«, da sie an das Unrecht des Holocaust anknüpfe und damit Geschichtsklitterung sowie Schoa-Relativierung betreibe.

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»Die Worte erinnern an die Schoa. Sie im Kontext von Gaza zu zitieren, bedeutet, die Geschichte zu verdrehen und zu relativieren«, betonte Prosor. »Egal, ob es sich um fehlendes Geschichtsbewusstsein oder schlichte Überforderung handelt: Von ihrer ARD-Korrespondentin dürfen die Zuschauer mehr erwarten.«

Israels Botschafter forderte von von der Tann, sie solle ihren Beruf wechseln, wenn sie lieber Aktivistin als Journalistin sein wolle: »Noch nie war es so einfach, vom Journalismus zum Aktivismus zu wechseln!« schreibt Prosor auf X, und bezeichnet ihr Instagram‑Posting als »ein echtes Empfehlungsschreiben« für Anti‑Israel‑NGOs.

Er betonte, dass laut Medienstaatsvertrag von ARD‑Korrespondenten Objektivität und Unparteilichkeit zu erwarten seien.

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Bartov, Professor an der Brown University, hatte Israel als undemokratisches »Apartheidregime« bezeichnet und zum sofortigen Ende der Angriffe auf Gaza aufgerufen.

Von der Tann berichtet regelmäßig über den arabisch‑israelischen Konflikt und den Terrorangriff der Hamas vom 7. Oktober. Prosor hatte ihre Berichterstattung bereits zuvor mehrfach scharf kritisiert. ja

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