Israel

Bernard-Henri Lévy sagt aus Protest Teilnahme an Konferenz in Israel ab

Streit um eine Konferenz zum Antisemitismus: Der französische Philosoph Bernard-Henri Lévy hat einem Bericht der Tageszeitung »Le Monde« zufolge seine Teilnahme an einer für den 26. und 27. März geplanten Tagung in Israel abgesagt.

Grund dafür ist, dass nun bekannt wurde, dass Israels Minister für Diasporaangelegenheiten Amichai Chikli auch zwei rechte Europaabgeordnete aus Frankreich zu dem Treffen eingeladen hat: den Vorsitzenden des Rassemblement National (RN), Jordan Bardella, sowie Marion Maréchal, Enkelin des im Januar verstorbenen Parteigründers Jean-Marie Le Pen, die im Europaparlament Mitglied der rechtskonservativen EKR-Fraktion ist.

Nachdem er erfahren hatte, dass auch Bardella und Maréchal zu den Teilnehmern gehören, habe Lévy (76) seine Bereitschaft, bei der Konferenz die Eröffnungsrede zu halten, wieder zurückgezogen.

Israel mied bisher rechte Parteien in Europa

Bardella, der im Verein mit Marine Le Pen das RN führt, bezeichnete seine Einladung zur Konferenz durch die israelische Regierung als »historisch«. Bislang hatten offizielle Stellen in Israel Vertreter rechtsextremer und rechtspopulistischer Parteien in Europa gemieden.

Ob weitere Persönlichkeiten dem Schritt des bekannten Philosophen folgen werden, ist noch unklar.

Vor kurzem gaben aber die Patrioten für Europa (PfE), der auch das Rassemblement National angehört, der Likud-Partei von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu einen Status als Beobachter. Auch Chikli ist Likud-Mitglied und pflegt seit langem gute Kontakte zu führenden Politikern der PfE. Vor zwei Wochen traf er sich in Washington mit Bardella. Beide nahmen an der Conservative Political Action Conference teil. Anschließend postete der RN-Vorsitzende auf der Plattform X, er habe einen »fruchtbaren Austausch« mit dem israelischen Politiker gehabt, bei dem es auch um Antisemitismus gegangen sei.

Chikli hatte dort auf einer Konferenz der Conference of Presidents of Major American Jewish Organizations gesagt, »Antisemitismus ist in Europa aufgrund der muslimischen Einwanderung ein wachsendes Problem« und die rechtspopulistischen Parteien für ihre Lösungsvorschläge ausdrücklich gelobt.

Konferenz in Israel soll wie geplant stattfinden

Maréchal hat Medienberichten zufolge ihre Einladung direkt vom Büro des israelischen Ministerpräsidenten erhalten. Sie war im Juni 2024 für die Partei des rechten jüdischen Publizisten Eric Zemmour ins Europaparlament gewählt worden, überwarf sich dann aber schnell mit diesem.

Die vom Diasporaminister einberufene Konferenz soll nun trotz der Absage Lévys wie geplant stattfinden. Ob weitere Persönlichkeiten dem Schritt des bekannten Philosophen und Autors folgen werden, ist noch unklar. Auf der Tagung sollen Strategien und Initiativen zur Bekämpfung von Judenhass diskutiert werden.

Aus Deutschland werden als Redner der frühere CDU-Vorsitzende Armin Laschet und der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung Felix Klein erwartet. Auch Argentiniens Präsident Javier Milei soll bei der Veranstaltung sprechen.

Geiseln

Noa und Avinatan - nach 738 Tagen wieder vereint

Avinatan Or und Noa Argamani wollen nach dem erlebten Horror in Gaza ihr Leben gemeinsam weitergehen

von Sabine Brandes  16.10.2025

Gaza

Ein Jahr nach Sinwars Tod: Hamas will Kampf fortsetzen

Trotz geltender Waffenruhe schwören die Islamisten, am Terror gegen Israel festzuhalten

 16.10.2025

Gaza

USA erwägen Prämienprogramm für Hinweise auf sterbliche Überreste von Geiseln

Das Auffinden der Leichen wird nach Angaben aus Amerika weitaus mehr Zeit in Anspruch nehmen als zunächst angenommen

 16.10.2025

Trauer

Die letzte weibliche Geisel ist endlich zu Hause

Die Leichen von Inbar Hayman und Muhammad Alatrash, ein beduinischer Spurenleser der IDF, wurden in der Nacht überführt

von Sabine Brandes  16.10.2025

Abkommen

Tamir und Bipin sind tot

Der junge Deutsch-Israeli und der nepalesische Student starben in Gaza. Weiterhin fehlen die sterblichen Überreste von 19 Geiseln

 16.10.2025

Terror

Hamas übergibt zwei weitere Leichen von Geiseln

19 Tote bleiben nach der Übergabe noch im Gazastreifen. Die Islamisten behaupten, keinen Zugang zu ihnen zu haben

 15.10.2025

Interview

»Solange die Hamas nicht entwaffnet ist, sollte kein Cent deutsches Steuergeld nach Gaza fließen«

Der Sicherheitsexperte Roderich Kiesewetter (CDU) über die Entwaffnung der Hamas, den Rüstungsstop der Bundesregierung, einen Staat Palästina und die Zukunft der UNRWA

von Philipp Peyman Engel  15.10.2025

Friedens-Erklärung

»Trump-Erklärung für dauerhaften Frieden und Wohlstand« im Wortlaut

Die Staatschefs der USA, Katars, Ägyptens und der Türkei haben ein Dokument unterzeichnet, das die geltende Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas festigen soll. Die Erklärung im Wortlaut

 15.10.2025

Berlin

CDU/CSU will wieder unbeschränkte Rüstungsexporte nach Israel

CSU-Landesgruppenchef Alexander Hoffmann: Die Lieferbeschränkungen müssen fallen

von Michael Fischer  15.10.2025