Israel ist laut Medienberichten bereit, die Präsenz von Sicherheitskräften der syrischen Regierung in der syrischen Provinz Suwaida für einen Zeitraum von 48 Stunden zu dulden. Nach tagelangen Kämpfen mit Hunderten Toten habe man zugestimmt, dass Truppen des Innenministeriums in diesem Zeitraum in Suwaida operieren, sagte ein namentlich nicht genannter israelischer Offizieller zu mehreren israelischen Medien.
Zuvor hatten Sicherheitskräfte der syrischen Übergangsregierung Stellung an den Rändern der gleichnamigen Provinzhauptstadt bezogen, um erneut nach Suwaida einzurücken. Nach Angaben aus der syrischen Hauptstadt Damaskus sollen die Regierungstruppen lokale Konfliktparteien auseinanderhalten.
In den letzten Tagen war es zu blutigen Auseinandersetzungen zwischen Drusenmilizen einerseits und sunnitischen Beduinen und Regierungstruppen andererseits gekommen. Israel hatte in den Konflikt eingegriffen und Konvois der syrischen Regierungsarmee auf dem Weg nach Suwaida, aber auch Regierungsgebäude in Damaskus bombardiert.
Israel begründete sein Eingreifen mit dem Schutz der Drusen. Zugleich will Israel seit dem Sturz des Assad-Regimes keine militärischen Kräfte im Süden des Landes dulden, der an Israel grenzt. Der jüdische Staat misstraut der Übergangsregierung in Damaskus, weil sie aus islamistischen Milizen hervorging. Die Drusen sind eine religiöse Minderheit, die aus dem schiitischen Islam entstanden ist. Sie leben in Israel, Jordanien, dem Libanon und Syrien. dpa/ja