Libanon

Bereit für jedes Szenario

An der Grenze zum Libanon Foto: Flash 90

Nach der größten Eskalation seit dem Libanonkrieg im Jahr 2006 hatte sich die Lage an der nördlichen Grenze am Montag beruhigt. Offenbar wollen beide Seiten eine Eskalation vermeiden. Die Friedenstruppen der Vereinten Nationen im Süden des Libanon (UNIFIL) erklärten, dass die »generelle Ruhe« wiederhergestellt sei.

Syrien Die schiitische Hisbollah-Miliz feuerte nach eigenen Angaben am Sonntag Panzerabwehrraketen auf ein israelisches Militärfahrzeug nahe der Ortschaft Avivim. Verletzte gab es dabei nicht. Der Angriff sei eine Vergeltung für den Tod zweier Hisbollah-Kämpfer durch einen israelischen Angriff in Syrien.

Es war der traurige Höhepunkt der eine Woche andauernden Spannungen. Die israelische Armee (IDF) schoss etwa 100 Artillerie-Granaten auf Ziele der Hisbollah.

»Stellvertreterkrieg« Anschließend erklärte ein Regierungsmitglied in Jerusalem, der Anführer der Hisbollah, Hassan Nasrallah, habe eine Nachricht über andere Länder an Israel gesandt. Er habe persönlich darum gebeten, die Auseinandersetzung zu beenden. Angeblich hätten Frankreich, Ägypten und die USA vermittelt. Experten bezeichnen die Auseinandersetzungen oft als »Stellvertreterkrieg«. Denn die Schiitenmiliz ist enger Verbündeter des Iran. Sie wird von Teheran finanziell unterstützt.

Jerusalem wirft dem Iran vor, mithilfe der Hisbollah im Libanon die Herstellung von Präzisionsraketen voranzutreiben. Die USA sicherten Israel derweil ihre Unterstützung zu. Der Sondergesandte Jason Greenblatt twitterte: »Raketen wurden aus dem Libanon auf Israel abgeschossen. Der Iran hat Stellvertreter im Libanon und in Gaza, die Israel schädigen und Chancen untergraben, Frieden zu schaffen und eine bessere Zukunft für die Palästinenser zu sichern. Die USA stehen an der Seite Israels und unterstützen sein Recht, sich gegen alle Angriffe zu verteidigen.«

Iran Ministerpräsident Benjamin Netanjahu unterstrich, die Armee sei »bereit für jedes Szenario«. Man werde das weitere Vorgehen beraten. Klar ist, Israel wird den Süden des Libanon weiter im Visier haben. Denn Lieferungen von hoch entwickelten Waffen aus dem Iran sowie der Bau von Produktionsanlagen für ebensolche Waffen sind für Jerusalem eine Grenze, die nicht überschritten werden darf. Daran hat sich nichts geändert.

Gaza

»Gebt mir mein Mädchen zurück!«

Ifat Hayman fleht, dass ihre Tochter Inbar, die letzte weibliche Geisel der Hamas, zur Bestattung zurückgebracht wird

von Ifat Hayman  17.09.2025

Europäische Union

Wie die EU-Kommission Israel sanktionieren will

Ursula von der Leyens Kommission will Israel alle Handelsvergünstigungen streichen. Doch eine Mehrheit der Mitgliedsstaaten ist (noch) nicht in Sicht. Die Hintergründe

von Michael Thaidigsmann  17.09.2025

Israel

»The Sea« erhält wichtigsten israelischen Filmpreis

In Reaktion auf die Prämierung des Spielfilms über einen palästinensischen Jungen strich das Kulturministerium das Budget für künftige »Ophir«-Verleihungen

von Ayala Goldmann  17.09.2025

Politik

»Geradeaus« mit Gadi Eizenkot

Zu den Gründungsmitgliedern der neuen Partei des früheren Stabschefs gehört auch die Tochter einstiger Hamas-Geiseln

von Sabine Brandes  17.09.2025

Meinung

Die Tränen des Kanzlers

Bei seiner Rede in München gab Friedrich Merz ein hochemotionales Bekenntnis zur Sicherheit jüdischen Lebens ab. Doch zum »Nie wieder dürfen Juden Opfer werden!« gehört auch, den jüdischen Staat nicht im Stich zu lassen

von Philipp Peyman Engel  17.09.2025

Jerusalem

Netanjahu kündigt Treffen mit Trump an, warnt Hamas und kritisiert Katar

Vor seinem Besuch im Weißen Haus will der Ministerpräsident vor den Vereinten Nationen sprechen

 17.09.2025

Nahost

Israelische Armee weitet Offensive aus

Laut Armeesprecher Effie Defrin hat eine Befreiung der in der Gewalt der Hamas befindlichen Geiseln höchste Priorität: »Ihre sichere Rückkehr ist der Kern unserer Mission. Sie sind der Grund, warum wir weiterkämpfen.«

 17.09.2025

Luftfahrt

Schlägerei während Flugs von Tel Aviv nach Bukarest

Israelische Passagiere prügeln sich. Anschließend gibt es Bußgelder. Medien berichten über mutmaßlich religiöse Motive

 16.09.2025 Aktualisiert

Nahost

Israel greift Huthi-Anlagen im Jemen an

Die Huthi-Miliz im Jemen feuert immer wieder Raketen in Richtung Israel. Der jüdische Staat reagiert mit eigenen Schlägen - auch jetzt wieder

 16.09.2025