Nahost

Beer Sheva: Vier Tote nach iranischem Raketenangriff

In Beer Sheva wurde ein Wohnblock durch eine iranische Rakete zerstört. Foto: Magen David Adom

Bei einem weiteren Raketenangriff des Iran auf Israel sind am Morgen in Beer Sheva vier Menschen getötet worden. Sie befanden sich in einem Wohnblock, der von einem Geschoss getroffen wurde. Eine Seite des Gebäudes wurde komplett zerstört, wie auf Bildern des Rettungsdienstes Magen David Adom zu sehen ist.

Es gibt mehrere Verletzte. Die Soroka-Klinik in Beer Sheva, die erst vor wenigen Tagen ebenfalls von einer iranischen Rakete getroffen wurde, behandelte die Überlebenden. Auch zahlreiche Fahrzeuge wurden in Beer Sheva zerstört. Der Einschlagsort war mit Staub und Trümmerteilen übersät.

Retter suchten am Morgen weiterhin nach Überlebenden unter Gebäudeteilen.

In allen Teilen Israels hatten die Angriffe des Iran in der Nacht Raketenalarm ausgelöst. Viele Menschen begaben sich in Schutzräume. In Tel Aviv feierten jüngere Israelis eine »Kopfhörerparty« in einer Tiefgarage, bevor die schlimmen Nachrichten aus Beer Sheva eintrafen.

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Laut israelischen Medien schoss der Iran in der Nacht bis zu sechs Salven an Raketen ab. Die Streitkräfte (IDF) erklärten, ein noch größerer Angriff des Iran sei dadurch verhindert worden, dass mehrere Raketenwerfer im Westen des Landes durch die israelische Luftwaffe zerstört worden seien.

Aufgrund der einfliegenden iranischen Raketen wurde der israelische Luftraum in der Nacht abermals geschlossen. Seit etwa 8.30 Uhr Ortszeit ist er wieder geöffnet.

Trumps Waffenruhe

Eine von US-Präsident Donald Trump ausgerufene Waffenruhe soll unterdessen nun in Kraft treten. Nach seinen jüngsten Angriffen auf Israel hatte das Regime in Teheran über das nationale Fernsehen erklärt, der Waffenstillstand gelte nun. Trump hatte die Waffenruhe am späten Abend angekündigt und am Morgen europäischer Zeit erklärt, sie sei nun in Kraft getreten.

Zunächst war Israels Position dazu nicht bekannt. Am Morgen bestätigte die israelische Regierung die Waffenruhe mit dem Iran. Benjamin Netanjahu habe seinem Kabinett mitgeteilt, Israel habe alle Kriegsziele erreicht «und sogar weit darüber hinaus», teilte das Büro des Ministerpräsidenten mit. Daher habe Israel dem Vorschlag des US-Präsidenten Donald Trump für eine Waffenruhe mit dem Iran zugestimmt.

Derweil hat das Hostage and Missing Families Forum, die Organisation der Familien der Hamas-Geiseln, erklärt, eine Beendigung der Militäroperation gegen den Iran, ohne die Freilassung der weiterhin in Gaza festgehaltenen Geiseln zu erreichen, wäre ein »schwerer diplomatischer Misserfolg«. Das Waffenstillstandsabkommen müsse auf Gaza ausgeweitet werden. »Wir fordern die Regierung auf, umgehend Gespräche zu führen, die zur Freilassung aller Geiseln und einem Ende des Krieges führen«, so die Organisation.

Am Montag hatte die israelische Luftwaffe mehrere Ziele bombardiert. Dazu gehörten Einrichtungen der Islamischen Revolutionsgarde, das Evin-Gefängnis für politische Gefangene und die berühmt-berüchtigte Countdown-Uhr, die die Zeit bis zu einer vom Regime angedrohten Zerstörung Israels zurück zählte. im

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