Israel

Barak is back

Ehud Barak Foto: Flash90

Er ist wieder da. Der einstige Premier- und Verteidigungsminister Ehud Barak hat sich in die Politik zurückgemeldet. Mit seiner neuen Partei wolle er »die korrupten und messianischen Elemente des jetzigen Regimes« vom Thron stoßen, sagte er auf einer Pressekonferenz. »Die Zeit Netanjahus als politischer Anführer ist vorbei.« Wie seine Partei heißen soll, gab Barak noch nicht bekannt.

Stabschef Stattdessen verkündete er, unbedingt mit anderen Zentrums- und Linksparteien Bündnisse eingehen zu wollen. Vor allem mit der Union Blau-Weiß von Yair Lapid und Benny Gantz. Letzterer ist wie Barak General der Armee und Stabsschef gewesen. »Dieses sind die dunkelsten Tage, die wir gesehen haben«, sagte er und rief die Chefs anderer Parteien auf, sich mit ihm zusammenzutun.

Barak, der vor seinem Bruch mit der Partei 2011 auch Vorsitzender der Awoda gewesen war, hofft vor allem auf eine Union mit seinen alten Verbündeten. Die werden nach dem Rücktritt von Avi Gabbay am kommenden Dienstag einen neuen Vorsitzenden wählen. Itzik Schmuli, dem dabei gute Chancen eingeräumt werden, ließ bereits verlauten, dass ihm Baraks Angebot gefällt. Er wolle, falls er gewinne, darauf hinarbeiten, dass sich Baraks Partei und die Awoda zusammentun.

Auch der neu gewählte Chef der Linkspartei Meretz, Nitzan Horowitz, ist Barak wohlgesinnt. Er übernahm am Donnerstag den Vorsitz von Tamar Zandberg. Der ehemalige Journalist, der von 2009 bis 2015 für die Partei in der Knesset saß, ist der erste offen schwule Vorsitzende einer Partei in Israel.

Tel Aviv »Meretz hat einen eindeutigen, geradlinigen Weg, der die Liebe zum Menschen und den Glauben an Gleichheit und Freiheit beschreibt«, sagte er nach seinem Sieg in Tel Aviv. »Meretz wird für Freiheit für alle kämpfen – gegen Dunkelheit, Rassismus und Extremismus.«

Der neuen Partei von Barak werden Umfragen des Kanals 13 zufolge sechs Mandate zugerechnet, wenn heute gewählt würde, einem Mitte-Links-Bündnis 49, einem Rechtsbündnis 40 Sitze. Die kommenden Parlamentswahlen finden am 17. September statt.

Der amtierende Premierminister Benjamin Netanjahu hatte es nicht geschafft, nach den Wahlen im April eine regierungsfähige Koalition zusammenzustellen.

Westjordanland

Israel will gegen illegale Selbstjustiz vorgehen

Zuletzt häuften sich Angriffe radikaler Siedler. Generalstabschef Zamir: Israels Militär wird das nicht tolerieren

 17.11.2025

Auszeichnung

»Fair auf Israel blicken, ohne Schaum vor dem Mund«

Der Präsident des Zentralrats der Juden, Josef Schuster, hat den Augsburger Friedenspreis erhalten. In seiner Dankesrede warb er für einen unvoreingenommenen Blick auf den jüdischen Staat

 17.11.2025

Debatte

Netanjahu: Gewalttätige Siedler sind Minderheit

Israels Premier: Die große Mehrheit der Siedler ist gesetzestreu und dem Staat gegenüber loyal

 17.11.2025

Glosse

Auf, auf zum bewaffneten Kampf!

Eine deutsche Komikerin wechselte am Wochenende wieder einmal das Genre. Enissa Amani versuchte allen Ernstes, rund 150 Berlinern zu erklären, dass Nelson Mandela das Vorgehen der Hamas gegen Israel gutgeheißen hätte

von Michael Thaidigsmann  17.11.2025

Miss-Universe-Show

Miss Israel erhält Todesdrohungen nach angeblichem Seitenblick

Auch prominente Israelis sind immer öfter mit Judenhass konfrontiert. Diesmal trifft es Melanie Shiraz in Thailand

 17.11.2025

Israel

Ex-Geisel fühlt sich »völlig im Stich gelassen«

Rom Braslavski, von der Hamas vom Novafestival verschleppt und jahrelang gequält, zieht die bittere Bilanz seiner Rückkehr

von Sabine Brandes  17.11.2025

Nahost

Hamas hortet offenbar moderne Waffen im Ausland

In afrikanischen Staaten und im Jemen sammeln die Terroristen laut Medienberichten Feuerwaffen und andere Waffengattungen

 17.11.2025

Berlin

Bundesregierung hebt Stopp der Rüstungsexporte nach Israel wieder auf

Die Waffenruhe in Gaza hält seit mehr als fünf Wochen. Die Bundesregierung nimmt das zum Anlass, ihre massiv kritisierte Entscheidung aus dem Sommer rückgängig zu machen

von Michael Fischer  17.11.2025

Untersuchungskommission

7. Oktober: Netanjahu-Regierung will sich selbst untersuchen

Die Regierung Netanjahu hat auf Druck des Obersten Gerichts nach mehr als zwei Jahren einer Untersuchung der Versäumnisse, die zum 7. Oktober geführt haben, zugestimmt. Allerdings will man das Gremium und den Untersuchungsumfang selbst bestimmen

 16.11.2025 Aktualisiert