Westjordanland

Autonomiebehörde geht gegen Hamas vor

Dschenin gilt als Terror-Hochburg. Immer wieder führen auch israelische Sicherheitskräfte dort Einsätze durch (Archivfoto) Foto: copyright (c) Flash90 2024

Sicherheitskräfte der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) im Westjordanland gehen in Dschenin erneut gegen bewaffnete Mitglieder der Hamas und des Palästinensischen Islamischen Dschihads (PIJ) vor. Ziel der seit dem Morgen andauernden Aktion sei es, die Stadt aus der Hand der »Gesetzlosen« zu befreien, sagte ein Sprecher der Sicherheitskräfte der palästinensischen Nachrichtenagentur Wafa. 

Der Ort im Norden des Westjordanlands gilt als Hochburg gewaltbereiter Islamisten. Auch israelische Polizei- und Militäreinheiten sind dort häufig im Einsatz.

Nach PIJ-Angaben wurde ein Kommandeur der Terrororganisation im Zuge des Einsatzes getötet. Eine offizielle Bestätigung dafür gab es zunächst nicht.

Beobachtern zufolge fürchtet die PA einen bewaffneten Aufstand im Westjordanland und einen Kontrollverlust, ähnlich wie einst im Gazastreifen. 2006 hatte die Hamas die letzte palästinensische Parlamentswahl gewonnen. Im Jahr darauf riss sie mit Gewalt die alleinige Kontrolle im Gazastreifen an sich und vertrieb die Fatah von dort. Palästinenserpräsident Mahmud Abbas leitet die PA sowie die säkulare Palästinenserorganisation Fatah und regiert seitdem de facto nur noch im Westjordanland. 

Palästinensischen Angaben wurde auch Ministerpräsident Mohammed Mustafa in Dschenin erwartet. Der Einsatz dort dauerte demnach am Nachmittag weiter an.

Bereits Anfang der Woche waren palästinensische Sicherheitskräfte in Dschenin gegen die Hamas und den PIJ vorgegangen. Beide Gruppen, die im Gazastreifen gegen Israel kämpfen, warfen der Autonomiebehörde Kollaboration mit Israel vor. dpa/ja

Jerusalem

Bischof Azar bedauert Irritation durch »Völkermord«-Äußerung

Weil er in einem Gottesdienst in Jerusalem von »Völkermord« an den Palästinensern sprach, hat der palästinensische Bischof Azar für Empörung gesorgt. Nun bedauert er, dass seine Worte Irritation ausgelöst haben

von Christine Süß-Demuth  07.11.2025

Diplomatie

Kasachstan will sich den Abraham-Abkommen anschließen

US-Präsident Donald Trump kündigte den Schritt wenige Tage vor dem Besuch des saudischen Kronprinzen im Weißen Haus. Auch Saudi-Arabien solle seine Beziehungen zu Israel normalisieren, so die Hoffnung des US-Präsidenten

 07.11.2025

Israel

Spion auf vier Rädern

Israels Armee mustert ihre Dienstfahrzeuge »Made in China« aus. Der Grund: Sie könnten ein Risiko für die nationale Sicherheit sein

von Ralf Balke  07.11.2025

Ko Pha Ngan

Thailand: Israelisches Paar hat in der Öffentlichkeit Sex - und wird verhaftet

Die Hintergründe

von Sabine Brandes  06.11.2025

Kommentar

Wo Israel antritt, rollt der Ball ins moralische Abseits

Israelische Spieler und Fußballfans werden schon lange dafür diskriminiert, dass sie von anderen gehasst werden.

von Louis Lewitan  06.11.2025

Kommentar

Warum Zürichs Entscheid gegen die Aufnahme von Kindern aus Gaza richtig ist

Der Beschluss ist nicht Ausdruck mangelnder Menschlichkeit, sondern das Ergebnis einer wohl überlegten Abwägung zwischen Sicherheit, Wirksamkeit und Verantwortung

von Nicole Dreyfus  06.11.2025

Geiselhaft

»Sie benutzten mich wie einen Boxsack«

Die befreite Wissenschaftlerin Elisabeth Tsurkov berichtet über »systematische Folter und sexuelle Gewalt« durch die Entführer im Irak

von Sabine Brandes  06.11.2025

Gaza

Ex-Geisel Rom Braslavski: »Ich wurde sexuell missbraucht«

Es ist das erste Mal, dass ein aus der Gewalt der Terroristen freigekommener Mann über sexuelle Gewalt berichtet

von Sabine Brandes  06.11.2025

Ehrung

»Wir Nichtjuden sind in der Pflicht«

Am Mittwochabend wurde Karoline Preisler mit dem Paul-Spiegel-Preis des Zentralrats der Juden in Deutschland ausgezeichnet. Wir dokumentieren ihre Dankesrede

 06.11.2025 Aktualisiert