Kurzmeldungen

Auf die Schnelle

Ausgesagt
Der kommissarische Außenminister Benjamin Netanjahu fühlt sich von seinem Amt überfordert – die Masse an Terminen sei nicht mehr zu bewältigen, heißt es aus seinem Büro. Neben seinem Hauptberuf als Premierminister hatte Netanjahu das Amt des obersten Diplomaten übernommen, bis Avigdor Lieberman seinen Prozess wegen Betrugs überstanden hat und in die Knesset zurückkehren kann. Ob das allerdings tatsächlich passieren wird, ist fraglich, denn derzeit sagt der Kronzeuge aus. Liebermans einstiger Stellvertreter Danny Ayalon lässt kein gutes Haar an seinem Ex-Boss. Neben seiner Bestätigung, dass Lieberman Zeev Ben Ariyeh zum Dank für einen Gefallen für den Botschaftsposten in Lettland durchgedrückt habe, plauderte Ayalon Interna aus dem Ministerium aus: »Vier Jahre lang herrschte eine Atmosphäre des Terrors im Außenministerium. Sie haben sogar Leute zum Lügendetektortest geschickt. So etwas gab es noch nie.«

Aussortiert
Er traute seinen Augen kaum. Beim Einkauf in einer Jerusalemer Filiale der Rami-Levy-Supermarktkette sah Kunde Zwi Bernhardt an der Kasse den berüchtigten Film Triumph des Willens liegen. Der Nazi-Propagandafilm von Leni Riefenstahl wurde neben anderen DVDs zum Verkauf angeboten. Geschockt fotografierte Bernhardt das Cover mit dem Hakenkreuz und postete es auf seiner Facebookseite mit den Worten: »Unglaublich – das lag an der Kasse bei Rami Levy.« Supermarkteigentümer Levy reagierte prompt: »Der Film ist über einen unserer Lieferanten hierhergekommen. Ich wusste davon nichts. Doch als ich davon erfuhr, habe ich sofort sämtliche DVDs entfernen lassen. Der Lieferant arbeitet nicht mehr für uns.«

Ausgesetzt
Verteidigungsminister Moshe Yaalon hat das Vorhaben des Generalstabschefs genehmigt, den Wehrdienst für Männer zu verkürzen. In der »Kommission für eine gerechtere Verteilung der gesellschaftlichen Lasten und den Dienst von Ultraorthodoxen bei den israelischen Streitkräften« war zunächst gefordert worden, die vorgesehene Kürzung um vier Monate bereits ab kommendem Jahr durchzuführen, Yaalon lehnte dies jedoch ab und entschied, alle ab Juli 2015 Eingezogenen müssten nur noch zwei Jahre und acht Monate, statt wie bisher drei Jahre, Wehrdienst leisten. Die neue Regelung wird allerdings nicht für Soldaten in Kampfeinheiten und mit besonderen Aufgaben gelten. Sie sollen weiterhin drei Jahre dienen – die letzten vier Monate jedoch mit erhöhtem Sold. Die Regelung muss noch vom Kabinett bestätigt werden.

Ausgelassen
Schon jetzt hat Hapoel Katamon Jerusalem Geschichte geschrieben. Der erste Fußballclub Israels, der komplett den Fans gehört und von ihnen finanziert wird, steigt in die zweite Liga auf. Am vergangenen Freitag siegte die Elf über Lod mit 9:1. Der Verein, benannt nach einem Viertel der Hauptstadt, könnte nicht stolzer sein und feierte den Aufstieg ausgelassen. Im Gegensatz zum Traditionsverein Beitar Jerusalem spricht sich Katamon offen gegen Rassismus aus. Schon immer kickten hier arabische Spieler mit, der Co-Trainer ist ein israelischer Araber. Auch auf den Fantribünen wird kräftig auf Arabisch angefeuert. Ein begeisterter Anhänger ist der bekannte israelisch-arabische Schriftsteller Sayed Kashua.

Ausgeschaltet
Sie wollen uneingeschränkt Filme sehen: Etwa 500 Demonstranten protestierten am Samstagabend in Jerusalem gegen die Entscheidung der Stadtverwaltung, das neue Kinozentrum »Cinema City« am Schabbat nicht zu öffnen. Die 15 Leinwände des 25 Millionen Euro teuren Komplexes werden also von Freitagnachmittag bis Samstagabend dunkel bleiben. Ofer Berkowitch, der die Proteste anführte, freute sich über die große Anzahl von Unterstützern. Berkowitch ist Vorsitzender der Gruppe »Aufwachen in Jerusalem«, die sich für Pluralismus in der Heiligen Stadt einsetzt. Die Demonstration sei »für religiöse Freiheit und nicht gegen die ultraorthodoxe Gemeinde«, betonte der Organisator.

Ausgeschieden
Die Hadassah-Universitätsklinik in Jerusalem wird wahrscheinlich 200 Angestellte entlassen. Ein dickes Minus von umgerechnet 40 Millionen Euro im Budget hat das Krankenhaus an den Rand des Ruins gebracht. Während Klinik-Generaldirektor Yuval Weiss erklärte, es tue ihm sehr leid, es gebe jedoch keine andere Lösung, gab die Arbeitnehmervertretung des Hospitals zu bedenken, dass das Defizit nicht an den 7200 Beschäftigten liege, sondern an Fehlentscheidungen des Managements und der Gesamtstruktur der Einrichtung.

Ausverkauft
Jetzt sind auch die letzten 20 Prozent verkauft. Der Investor Warren Buffett hat den verbleibenden Teil der israelischen Firma Iscar für 2,05 Milliarden US-Dollar erworbent. Die Metallwerkzeugfirma von Stef Wertheimer hatte 2006 begonnen, Anteile auf den Markt zu bringen. Gegründet 1952, war Iscar von einer kleinen Werkstatt zu einem multinationalen Unternehmen mit Niederlassungen in 50 Ländern avanciert. Eitan Wertheimer, Chef des Unternehmens und Sohn des Gründers, erklärte, die Investition von Buffett sei ein »riesiger Vertrauensbeweis«.

Israel

Altkanzlerin Merkel besucht Orte der Massaker

Angela Merkel besuchte den Ort des Nova-Festivals und den Kibbuz Nahal Oz

 13.11.2025

Waffenruhe

Hamas und Islamischer Dschihad wollen Geisel-Leichnam übergeben

Die Terroristen haben noch die sterblichen Überreste von vier Geiseln in ihrer Gewalt

 13.11.2025

Tel Aviv

Noa Kirel und Daniel Peretz heiraten mit »kleiner Feier«

Die Sängerin und der HSV-Torwart standen in Jaffa unter großen Sicherheitsvorkehrungen unter der Chuppa

von Nicole Dreyfus  13.11.2025

Westjordanland

Israel: Rund 40 Hamas-Mitglieder in Betlehem festgenommen

Israelische Einsatzkräfte wollen Anschlagspläne mit möglicherweise vielen Toten gestoppt haben: Was hinter der Festnahme Dutzender Hamas-Mitglieder steckt

 13.11.2025

Westjordanland

Jüdische Siedler zünden Moschee an

Nur einen Tag nachdem Israels Präsident Herzog und hochrangige Vertreter der Armee Angriffe gewalttätiger Siedler verurteilt hatten, schlugen diese wieder zu

 13.11.2025

Diplomatie

Israel drängt Merz auf Ende des Teilwaffenembargos

Der Bundeskanzler hatte am 8. August angeordnet, keine Güter auszuführen, die im Krieg gegen die Hamas verwendet werden könnten

 13.11.2025

Israel

Ministerpräsident Voigt besucht Yad Vashem

Thüringens Regierungschef Mario Voigt (CDU) bereist noch bis Donnerstag Israel. Der Besuch der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem hinterließ bei ihm am Mittwoch tiefe Eindrücke

 12.11.2025

Einmischung

Trump fordert Begnadigung Netanjahus

Israels Regierungschef Netanjahu steht wegen Betrugs, Bestechung und anderer Vorwürfe vor Gericht. Israels Präsident müsse ihn begnadigen, forderte nun US-Präsident Trump - damit er das Land vereinen könne

 12.11.2025

Medien in Israel

Verteidigungsminister Katz will Armeesender abschalten

Der Verteidigungsminister beruft sich auf angebliche Beschwerden, das Radio »schade der Moral«

 12.11.2025