Kurzmeldungen

Auf die Schnelle

Abgemessen
Umweltschutz ist in Israel auf dem Vormarsch. Besonders junge Menschen sehen sich gern als fortschrittlich und ökobewusst. Doch wie viel Strom verbrauchen die Einwohner tatsächlich? Seit Mittwoch gibt es keine Ausreden mehr. Das Energie- und Wasserministerium ließ am Tel Aviver Kraftwerk Reading eine Installation anbringen, die den Verbrauch genauestens anzeigt. Der Lichtkünstler Gil Teichman stellt darin den Strombedarf des Landes und den tatsächlichen Output nebeneinander. Das 100 Meter hohe Werk besteht aus 270.000 Energiesparlampen, die drei Monate lang leuchten sollen. Stromverschwendung? Mitnichten, versichert Teichman. Angeblich verbraucht das Kunstwerk nicht mehr Energie als vier gewöhnliche Wasserkocher.

Abgelaufen
Er hatte die größten Hoffnungen. Doch dann wurde die Olympia-Teilnahme für den israelischen 400-Meter-Sprinter Donald Sanford zum reinsten Spießrutenlauf. Unmittelbar vor dem Start hatte offenbar jemand seine Schuhe gestohlen. Der Neueinwanderer aus den USA gab an, sich neben der Bahn vorbereitet und seine Laufschuhe abgestellt zu haben. Den Vorschlag, in seinen »Aufwärm-Schuhen« zu sprinten, lehnte er kategorisch ab. Getreu dem olympischen Geist lieh der Kanadier Daundre Barnaby dem verzweifelten Sportler seine Treter, doch die Motivation des Israelis schien gebrochen. Er schaffte es nicht ins Halbfinale.

Abgereist
Die sogenannten Bibi-Tours von Premierminister Benjamin Netanjahu sollen untersucht werden. Zumindest, wenn es nach dem Vorsitzenden des Kontrollkomitees der Knesset, Uri Ariel, geht. Der neue Staatskontrolleur Joseph Schapira wollte die Entscheidung dem Parlamentssprecher Reuven Rivlin überlassen. Der jedoch gehört Netanjahus Likud-Partei an. Schapira argumentierte, dass es sich hierbei um ein ethisches und kein juristisches Problem handle. Zu Beginn dieses Jahres hatte der TV-Kanal 10 berichtet, dass der Regierungschef auf Kosten von Geschäftsleuten und Spendern um die Welt reise. Netanjahus Frau Sara hatte damals betont, dass das »Standardpraxis« sei und dann jeder einzelne israelische Politiker untersucht werden müsse.

Abgetanzt
Tel Aviv ist weltberühmt für seine lebendige Partyszene, die bekanntlich niemals schläft. Jetzt wird die Metropole am Mittelmeer wieder um eine musikalische Attraktion reicher: Eines der größten US-Festivals, das Lollapalooza, wird im kommenden Jahr hier haltmachen. Damit wird Israel zur kleinen Liste der illustren Stopps hinzugefügt. Perry Farrell, der ehemalige Frontmann der Band Jane’s Addiction und einer der Organisatoren, erklärte, dass er 2013 an drei Tagen 50 Bands spielen lassen will. »Wir haben als das erste reisende Festival begonnen«, so der jüdische Musiker. »Und der Appetit auf Entertainment in Tel Aviv schreit förmlich nach Lollapalooza.« Neben seinem Heimatort Chicago findet das Musikfestival regelmäßig in Santiago de Chile und Sao Paulo in Brasilien statt.

Abgesegnet
Die Schulfahrten nach Polen haben in Israel Tradition. Sämtliche Oberschüler an nicht-religiösen Bildungseinrichtungen besuchen das ehemalige Konzentrationslager Auschwitz, um über die Gräuel des Holocaust am Ort des Geschehens zu lernen. Charedische Schüler waren bislang davon ausgenommen. Die Pädagogen wollten sich offenbar nicht mit den heiklen Fragen zu Religion und Glauben auseinandersetzen, die eine derartige Reise mit sich bringen würde. Jetzt aber sollen die ersten ultraorthodoxen Mädchen und Jungen ebenfalls fahren. Rabbiner Abraham Krieger, Leiter des Schem-Olam-Institutes für Schoa-Studien, erklärte, dass den Schülern neben den Fakten zum Holocaust auch chassidische und rabbinische Kultur vor und während des Zweiten Weltkriegs nahegebracht werden soll.

Glosse

Auf, auf zum bewaffneten Kampf!

Eine deutsche Komikerin wechselte am Wochenende wieder einmal das Genre. Enissa Amani versuchte allen Ernstes, rund 150 Berlinern zu erklären, dass Nelson Mandela das Vorgehen der Hamas gegen Israel gutgeheißen hätte

von Michael Thaidigsmann  18.11.2025

Westjordanland

Terroranschlag: Ein Israeli getötet, drei Verletzte

Am Gusch-Ezion-Knotenpunkt rammen palästinensische Terroristen Passanten mit ihrem Fahrzeug

 18.11.2025

Meinung

Die Gut-Wetter Freunde Israels sind zurück! 

De Wiederaufnahme der Waffenexporte ist richtig und notwendig. Doch das ändert nichts daran, dass die Bundesregierung das Vertrauen Israels und der Juden vorerst verloren hat

von Sarah Cohen-Fantl  18.11.2025

Riad/Washington

USA liefern F-35-Kampfjets an Saudi-Arabien

Bislang wurden diese in der Region nur an den engen Verbündeten Israel abgegeben

von Christoph Meyer, Cindy Riechau, Franziska Spiecker  18.11.2025

Justiz

Urteil: Mehr Macht für den Justizminister

Kritiker warnen, dass die Entscheidung des Obersten Gerichtshofes im Fall Sde Teiman die Tür für eine Politisierung der Strafverfolgung öffnet

von Sabine Brandes  18.11.2025

Internationaler Strafgerichtshof

Israel beantragt Aufhebung des Haftbefehls gegen Netanjahu

Auch fordert fordert Jerusalem die vollständige Enthebung von Chefankläger Karim Khan von allen Verfahren, die den jüdischen Staat betreffen

 18.11.2025

Westjordanland

Israel will gegen illegale Selbstjustiz vorgehen

Zuletzt häuften sich Angriffe radikaler Siedler. Generalstabschef Zamir: Israels Militär wird das nicht tolerieren

 17.11.2025

Auszeichnung

»Fair auf Israel blicken, ohne Schaum vor dem Mund«

Der Präsident des Zentralrats der Juden, Josef Schuster, hat den Augsburger Friedenspreis erhalten. In seiner Dankesrede warb er für einen unvoreingenommenen Blick auf den jüdischen Staat

 17.11.2025

Debatte

Netanjahu: Gewalttätige Siedler sind Minderheit

Israels Premier: Die große Mehrheit der Siedler ist gesetzestreu und dem Staat gegenüber loyal

 17.11.2025