Kurzmeldungen

Auf die Schnelle

gefördert
Benjamin Netanjahu hat dem Rassismus gegen Äthiopier den Kampf angesagt. Bei einem Treffen des Premierministers mit Vertretern äthiopischer Gemeinden kamen unter anderem die Benachteiligung äthiopischer Kinder an Schulen, die schlechteren Chancen von äthiopischen Universitätsabsolventen auf dem Arbeitsmarkt und die Diskriminierung durch Vermieter zur Sprache. An dem Gespräch nahmen auch mehrere Aktivisten teil, die im Januar vor der Residenz des Premierministers eine Zeltstadt errichtet hatten. Damit wollten sie gegen die Vorfälle in Kiryat Malakhi protestieren – in der Kleinstadt hatten sich nach Angaben der Demonstranten Hausbesitzer geweigert, Wohnungen an Äthiopier zu vermieten. Die Regierung verspricht nun einen Fünfjahresplan zum Abbau der Diskriminierung: Äthiopische Schüler und Studenten sollen besser gefördert, Arbeitslose bei der Jobsuche unterstützt und neu ankommende Flüchtlinge besser eingegliedert werden.

gesponsert
Das Bamba-Baby bleibt jetzt doch zu Hause. Ursprünglich sollte die niedliche Werbefigur der Erdnussflips-Marke »Bamba« offizielles Maskottchen der israelischen Mannschaft bei den Olympischen Spielen in London werden. »Das Bamba-Baby ist seit Jahrzehnten eine beliebte Figur bei Kindern und Erwachsenen in Israel und daher ein untrennbarer Bestandteil des israelischen Lebensgefühls«, hatte Efraim Zinger, Generalsekretär des Olympischen Komitees die Wahl des Maskottchens begründet. Doch jetzt haben das Komitee und die Firma Osem, die die Bamba-Flips herstellt, mitgeteilt, dass sie ihre Zusammenarbeit aufkündigen. Grund dafür waren öffentliche Proteste gegen die Verwendung einer Werbefigur als olympisches Symbol und die Kommerzialisierung des Sports. »Ich freue mich, dass das Olympische Komitee die richtige Entscheidung getroffen hat«, kommentierte Kultur- und Sportministerin Limor Livnat. Die Firma Osem will die israelische Mannschaft aber dennoch weiterhin sponsern.

geliebt
Israelis und Iraner haben sich lieb. Zumindest die Vertreter der jeweiligen Facebook-Generation beider Länder. Der Tel Aviver Künstler Ronny Edry und seine Frau Michal Tamir hatten die Online-Kampagne »Israel loves Iran« ins Leben gerufen. Auf der entsprechenden Facebook-Seite posteten Israelis Grußbotschaften wie: »Liebe Iraner, wir werden euer Land niemals bombardieren, wir lieben euch.« Seit Sonntag gibt es dazu nun auch ein iranisches Gegenstück. Dort sind Botschaften zu lesen wie »Meine israelischen Freunde, ich hasse euch nicht, ich will keinen Krieg.« oder »Wir Iraner lieben den Frieden und hassen den Hass ... und wir brauchen keine Atomkraft, um das zu zeigen!« Oft bleiben die Absender anonym, wohl aus Angst vor Repressionen durch das Teheraner Regime. Inzwischen hat sich noch eine weitere israelische Facebook-Gruppe gegründet: »Israelis gegen einen Krieg mit Iran«. Ob sich die Mullahs dadurch von ihren Atombomben-Plänen abbringen lassen, bleibt fraglich.

gelaufen
Hanoch Schahar hat es immer noch drauf. Beim diesjährigen Jerusalem-Marathon legte der 77-Jährige in 64 Minuten zehn der insgesamt 42 Kilometer langen Strecke zurück. »Das Laufen vermittelt mir ein Gefühl der Freiheit«, verriet der Schoa-Überlebende der Nachrichtenagentur AP. Schahars Eltern wurden im Konzentrationslager Theresienstadt ermordet. Nach dem Krieg kam er in ein Waisenhaus, wo er zum Spaß häufig dem Schäferhund nachjagte. So sei er auf den Geschmack gekommen, erinnert er sich. Später hat Schahar dann immer wieder an Wettläufen teilgenommen. Die volle Strecke beim Jerusalem-Marathon sei er nur deswegen nicht gerannt, weil er bereits vor zwei Monaten an einem Marathonlauf teilgenommen habe. »Mehr als einen 42-Kilometer-Lauf pro Jahr schaffe ich nicht«, sagte der sportliche Rentner.

geflogen
Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer, aber der Mauersegler ist ein sicherer Vorbote des Frühlings. Und wo könnte sich ein Vogel dieses Namens wohler fühlen als an der Klagemauer in Jerusalems Altstadt? Um den Mauersegler zu begrüßen, der im Frühjahr nur einen kurzen Abstecher von Afrika ins Heilige Land macht, um an der Klagemauer seine Nester zu bauen, haben Bürgermeister Nir Barkat und israelische Naturschützer eine Art Willkommensparty in der Altstadt veranstaltet, um für den Schutz der Vogelnester zu werben. Im Juni, wenn sein Nachwuchs flügge wird, kehrt der Mauersegler nach Afrika zurück. ja

Tel Aviv

Israels Militäranwältin tritt wegen Video-Leaks zurück

An der Spitze der Militärjustiz war Tomer-Jeruschalmi nicht immer bequem. Jetzt ermittelt die Polizei wegen eines brisanten Videos aus dem Vorjahr. Für die Militärjuristin wurde die Lage unhaltbar

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Berlin/München

Nach Terror-Skandal beim ZDF: ARD überprüft Mitarbeiter in Gaza

Alle in Gaza tätigen Mitarbeiter hätten versichert, keinerlei Nähe zu Terrororganisationen zu haben, sagt der zuständige Bayerische Rundfunk

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Israel

Demo gegen Wehrpflicht: Charedim blockieren Jerusalem

Ein 20-jähriger Teilnehmer stirbt. Es kommt zu Auseinandersetzungen zwischen Protestierern und der Polizei

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Meinung

Ich kann euch nicht hören

Während im Sudan die schwerste humanitäre Krise der Welt tobt, schweigen die selbst ernannten Menschenrechts-Demonstranten in Europa und auf der Welt

von Sophie Albers Ben Chamo  31.10.2025

Nahost

Leichname von Amiram Cooper und Sahar Baruch in Israel

Mit viel Verspätung kommen die sterblichen Überreste zweier Verschleppter nach Hause. Elf Geiseln fehlen noch

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Umfrage

Mehrheit der Palästinenser findet Angriff vom 7. Oktober richtig

Die People’s Company for Policy and Survey Research hat die Einstellungen von Palästinensern in Gaza und dem Westjordanland abgefragt

von Imanuel Marcus  30.10.2025

Sport

Mehr als ein Spiel

Fußball ist für Israelis nicht nur eine große Leidenschaft, sondern auch ein Tor zur Welt. Doch diese Verbindung ist in Gefahr

von Ruben Gerczikow  30.10.2025

Tel Aviv

Alon Ohel spielt in Comedy-Show Klavier

Bei seiner Entführung durch die Hamas vor zwei Jahren war Alon Ohel schwer am Auge verletzt worden. Mit seinem Auftritt in einer Satiresendung setzt der 24-jährige Deutsch-Israeli nun ein Zeichen der Hoffnung

 30.10.2025

Kirjat Gat

Netanjahu über Gaza: »Wir werden unser Ziel erreichen«

Bei einem Besuch in Südisrael sagt der Ministerpräsident, seine Regierung arbeite an einem Plan für Gaza – eines, das Israel nicht mehr bedrohe

 30.10.2025