Kurzmeldungen

Auf die Schnelle

Netanjahu in Steppjacke Foto: Flash 90

Verkauf
Ein Hersteller medizinischer Geräte, Degania Medical, wird komplett an die amerikanisch-britische Investmentgruppe 3i verkauft. Die Firma aus dem Kibbuz Degania Bet soll in der nächsten Zeit für rund 200 Millionen US-Dollar den Eigentümer wechseln. Sie ist auf Katheter und andere Produkte aus Silikon spezialisiert. Der Verkauf verursachte bei den Mitgliedern des Kibbuz, die 30 Prozent der Aktien des Unternehmens halten und zum Großteil bei Degania Medical beschäftigt sind, einige Unruhe. Doch die ausländischen Käufer versicherten den Kibbuzniks, dass die Produktionsstätten in Israel verbleiben werden und es langfristig keine Entlassungen geben wird.

Prognose
Der Leiter der Geheimdienstabteilung der Armee, Herzl Halevi, warnt. Der hohe Militär geht davon aus, dass es im kommenden Jahr eine mögliche weitere palästinensische Terrorwelle und Instabilität im Westjordanland geben könnte. Auf einer Konferenz in Tel Aviv erläuterte er, dass im kommenden Jahr eine Schwächung der Palästinensischen Autonomiebehörde zu erwarten sei und »mehrere Elemente Abbas’ Nachfolge übernehmen und ihre Macht ausweiten wollen«. Das Ergebnis werde sicherlich »sehr herausfordernd« für Israel werden, so Halevi.

Bekenntnis
Es war ein mutiges Bekenntnis. Einer der bekanntesten jungen Schauspieler Ägyptens erklärte jetzt offen, dass er jüdisch ist. Karim Kassem erzählte während einer Live-Diskussion, dass er eines Tages als Schulkind nach Hause kam und zu seiner Schwester sagte: »Diese Juden haben dies und das getan. Sie haben große Nasen und sind geizig.« Die jedoch nahm ihn beiseite: »Karim, du weißt nichts. Deine Mutter war Jüdin.« Er sei geschockt gewesen, sagte er, machte dann jedoch klar, wie froh er sei, in einer multikulturellen Familie aufzuwachsen, und wie ihn das gelehrt habe, alle Menschen zu akzeptieren. »Ich habe alle Feiertage gefeiert, Weihnachten, Ramadan und das jüdische Neujahr.« Sein Großvater väterlicherseits war französischer Christ. Kassem betonte jedoch gleichzeitig, dass seine Familie »anti-israelisch eingestellt« sei. In Ägypten, wo heute nur noch etwa 100 Juden leben, herrschen starke antizionistische und antisemitische Ressentiments vor. Der Schauspieler jedoch sagt, er habe bislang nur positive Reaktionen auf seine Aussage erhalten.

Trend
Wenn sie meist auch nicht nach der letzten Mode gekleidet sind, wollen Politiker doch auch gut aussehen. Der neueste Trend für die kühle Jahreszeit in Israel sind wattierte Jacken. Früher war es der Armeeparka mit dem Pelzkragen, heute ist es die Steppjacke. Besonders das schwarze Modell der japanischen Marke Uniqlo hat es verschiedenen Knessetmitgliedern angetan. Ex-Verteidigungsminister Mosche Yaalon hatte den Trend gestartet, mittlerweile sieht man bei Außenterminen auch Sicherheitsminister Gilad Erdan, Zachi Hanegbi und sogar Premier Benjamin Netanjahu im trendingen Outfit vor die Kameras treten.

Fund
Er erinnert stark an die weltberühmte Statue des »Denkers« von Auguste Rodin. Jetzt ist dessen antiker Vorgänger in der Stadt Jehud ausgegraben worden. Die etwa 18 Zentimeter große Tonfigur zeigt einen sitzenden Menschen, dessen Kinn auf seiner Hand ruht. Er scheint nachzudenken. Die israelische Antikenbehörde schätzt das Alter des Fundes auf 3800 Jahre. Etwas Ähnliches sei noch niemals aus dieser Zeit gefunden worden, beschrieb der leitende Archäologe, Gilad Ifrach, den Schatz. »Es sieht so aus, als wäre zunächst das Behältnis, auf dem die Figur saß, geformt worden und erst anschließend die passende Figur. Sie ist außergewöhnlich ausdrucksstark.«

Jets
Israel kauft 17 weitere F-35-Kampfjets der Firma Lockheed Martin. Das bestätigte das Büro des Premierministers zum Wochenbeginn. Zuvor hatte das Sicherheitskabinett einstimmig für den Erwerb gestimmt. Damit wird der jüdische Staat über 50 dieser Maschinen verfügen. Der Preis für den Kauf wird auf immense 6,6 Milliarden Schekel geschätzt, rund 1,61 Milliarden Euro, die den kommenden Haushalt stark belasten. Auf Hebräisch werden die Flugzeuge »Adir« genannt, was so viel bedeutet wie »mächtig« oder »großartig«.

Herausforderung
Israelis nehmen fast jede Herausforderung gern an. Und so war es nur eine Frage der Zeit, bis sie auch bei der »Mannequin Challenge« dabei sind, die derzeit um die Welt geht. Der Trend aus den USA, bei dem Videos mit einer eingefrorenen Pose (»Freeze«) ins Internet gestellt werden, findet dieser Tage jede Menge Nachahmer in Israel. Einer der witzigsten Clips stammt von Soldaten der Marine auf hoher See. Sehenswert sind auch die mehr als 150 Studenten des Technion in Haifa oder die eines Pilates-Studios in Tel Aviv, die auf Kommando stillstehen. Sogar im Einkaufszentrum Dizengoff im Zentrum der Mittelmeerstadt hielten die Käufer für einige Augenblicke ganz Mannequin-like inne.

Tel Aviv

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