Kurzmeldungen

Auf die Schnelle

Ausgegrenzt: Hovi Star Foto: imago

Empfehlung
Die Polizei hat dem Generalstaatsanwalt Avichai Mandelblit empfohlen, keine Klage gegen Oppositionsführer Isaac Herzog zu erheben. Das behauptet jedenfalls der Fernsehsender Channel 2, der am Sonntag berichtete. Nach eingehender Prüfung hätten die Ermittler festgestellt, dass es nicht genügend Beweise für korruptes Verhalten gäbe. Herzog war in Verdacht geraten, Spenden für den Wahlkampf seiner Partei im Jahr 2013 nicht ordnungsgemäß angegeben zu haben. Entscheidungsgewalt habe jedoch letztendlich der Generalstaatsanwalt, hieß in der Sendung. Herzog selbst wollte sich zu dem Bericht nicht äußern, betonte jedoch wiederholt, dass er sicher sei, alle Vorwürfe würden sich in Luft auflösen.

Fund
Einen magischen Fund machte ein Hobby-Vogelbeobachter in der vergangenen Woche. Statt gefiederter Freunde entdeckte er in Tel Dor am nördlichen Küstenstreifen einen Skarabäus. Dieses antike ägyptische Siegel wird von Archäologen auf ein Alter zwischen 3500 und 4000 Jahren geschätzt. Es ist mit Hieroglyphen beschriftet. »Die Rolle des Eigentümers war offensichtlich ähnlich der von Josef im Reich des Pharaos, nachdem er dessen Träume interpretiert hatte«, erklärt die Expertin und Ausgrabungsleiterin in Tel Dor, Ajelet Gilboa, zu der Entdeckung. Der Finder, Alexander Tarnopolsky, hatte sofort die Antikenbehörde informiert.

Ärger
Der israelische Teilnehmer des diesjährigen Eurovision Song Contest, Hovi Star, hatte mächtig Ärger am Flughafen von Moskau. Nachdem die Einreisebehörden den offen homosexuellen Mann ausgelacht und beschimpft hatten, zerrissen sie seinen Pass und erklärten, er dürfe nicht nach Russland einreisen. Der Vorfall hatte sich bereits vor rund drei Wochen bei einer PR-Reise von Musikern aus verschiedenen Ländern ereignet und war erst jetzt von der spanischen Teilnehmerin in einem Interview geschildert worden. Hovi Star selbst erklärte, er wolle das Geschehen nicht zu hoch hängen, damit dem russischen Teilnehmer keine Nachteile entstünden. Er sagte: »Ich glaube, die Leute in Moskau haben Schwierigkeiten mit Leuten wie mir, vielleicht, weil ich schwul bin, vielleicht, weil ich so gekleidet bin, wie ich es bin, vielleicht, weil ich Make-up trage, ich weiß es nicht.« Weiter meinte er: »Ich sehe es als Lektion und nehme es nicht persönlich. Aber es war kein schönes Erlebnis.«

Strafe
Ein Tel Aviver Club muss eine Strafe von mehr als 10.000 Euro zahlen, weil er das Rauchverbot nicht strikt genug umgesetzt hat. Der Präzedenzfall machte Schlagzeilen, denn die Räumlichkeiten sind sehr wohl mit »Rauchen verboten«-Schildern ausgestattet. Doch der Kläger hatte einen Detektiv mit versteckter Kamera in das Lokal geschickt, und der nahm auf, »dass die Gäste überall rauchten, ohne dass der Barmann oder die Kellner jemanden darauf ansprachen oder baten, die Zigaretten auszumachen«. Außerdem hätten überall Aschenbecher herumgestanden. Die Richterin entschied gegen den Club, der nun zahlen muss. Die Strafe wird an die Anti-Rauch-Vereinigung »Reine Luft« gehen.

Hilfe
Israel ist wieder vor Ort, um schnelle Hilfe zu leisten. Die Hilfsorganisation IsraAID hat in Ecuador ein Feldlazarett aufgebaut. In dem südamerikanischen Land hatte ein Erdbeben der Stärke 7,8 mehr als 650 Menschen getötet und Zehntausende obdachlos gemacht. Das Team hilft der Bevölkerung in der Region von Canoa. Praktisch alle der einfachen ein- und zweistöckigen Bauten sind dort zerstört worden. Die Israelis reisten mit eigenen Flugzeugen an, da die Wege auf dem Land nicht mehr befahrbar sind. Neben der medizinischen Hilfe bietet IsraAID vor allem Unterstützung für die Kinder der Gegend in extra eingerichteten »kinderfreundlichen Plätzen«.

Terrorzelle
Sieben Israelis müssen sich wegen Terroraktivitäten gegen Palästinenser vor Gericht verantworten. Am Montag wurde in Lod Klage erhoben. Den Verdächtigen werden verschiedene Vergehen vorgeworfen, darunter gewaltsame Übergriffe, Waffenbesitz und nationalistisch motivierte Straftaten, die gegen Palästinenser im Westjordanland oder deren Eigentum gerichtet waren. Der Inlandsgeheimdienst Schin Bet hatte zuvor bekannt gegeben, er habe eine jüdische Terrorzelle identifiziert und ausgehoben. Sechs der sieben Festgenommenen steckten hinter einer Reihe von Brandanschlägen in der zweiten Jahreshälfte von 2015, heißt es. Der Schin Bet bezeichnete die Mitglieder der Zelle als »extrem gewalttätig«. Sie hätten »systematisch Palästinensern geschadet«.

Luftfahrt

Schlägerei während Flugs von Tel Aviv nach Bukarest

Israelische Passagiere prügeln sich. Anschließend gibt es Bußgelder. Medien berichten über mutmaßlich religiöse Motive

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Nahost

Israel greift Huthi-Anlagen im Jemen an

Die Huthi-Miliz im Jemen feuert immer wieder Raketen in Richtung Israel. Der jüdische Staat reagiert mit eigenen Schlägen - auch jetzt wieder

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Meinung

Für das Leben entscheiden

Die Fortführung der Kampfhandlungen in Gaza gefährdet das Leben der Geiseln und den moralischen Fortbestand Israels. Es ist Zeit, diesen Krieg zu beenden

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Genf

UN-Kommission wirft Israel Genozid vor

In einem Bericht ist von vier erfüllten Tatbeständen des Völkermords die Rede. Die Weltorganisation verweist auf »das Verhalten politischer und militärischer Behörden«

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Sarah Cohn-Fantl auf einem Gelände, auf dem Hilfslieferungen für Gaza lagern

Gaza

Hilfspakete so weit das Auge reicht

Nur selten lässt Israel Journalisten in das Kriegsgebiet. Unsere Autorin war vergangenen Mittwoch bei einer von der Armee begleiteten Fahrt am Rande des Küstenstreifens dabei und berichtet von ihren Eindrücken

von Sarah Cohen-Fantl  16.09.2025

Nahost

Bericht: Netanjahu informierte Trump vor Angriff in Doha

Der israelische Ministerpräsident soll den US-Präsidenten fast eine Stunde vor der Attacke auf Hamas-Führer unterrichtet haben. Trumps Version der Ereignisse klang dagegen ganz anders

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Jerusalem

Rubio äußert Zweifel an diplomatischer Lösung für Gaza-Krieg

Der US-Außenminister trifft in Israel Vertreter des Landes. In einem Interview äußert er sich dort zu den Chancen für ein Ende des von der Hamas begonnenen Krieges

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Nahost

Gaza-Stadt: Bodenoffensive der IDF beginnt

Während die israelische Armee vorrückt, protestieren dagegen Angehörige von Geiseln vor der Residenz Netanjahus in Jerusalem

 16.09.2025

Nahost

Bericht: Mossad verweigerte Doha-Angriff

Dem Luftangriff gegen die Hamas-Anführer in Katar gingen offenbar schwerwiegende Meinungsverschiedenheiten zwischen Regierung und Geheimdienst voran

von Sabine Brandes  15.09.2025