Kurzmeldungen

Auf die Schnelle

Bequemer als High-Heels: Pumps Foto: Thinkstock

Büro
Das deutsche Fraunhofer-Institut eröffnet ein Büro in Israel. Fraunhofer ist die größte Einrichtung für anwendungsorientierte Forschung in Europa. Die israelische Niederlassung soll ein Forschungs- und Entwicklungszentrum für Cybersicherheit beherbergen. Bereits Ende dieses Monats wird es im Rahmen der Feierlichkeiten zu 50 Jahren diplomatischer Beziehungen zwischen den beiden Ländern eingeweiht. Das Institut will »mit führenden israelischen Forschungseinrichtungen zusammenarbeiten, um die Innovationslücke zu schließen und die Entwicklung von sicherer Software, Systemen und Diensten voranzubringen«, heißt es in einer Pressemitteilung.

Gesetz
Das Kabinett hat einen umstrittenen Gesetzesentwurf in erster Lesung abgesegnet. Demzufolge dürfen Häftlinge im Hungerstreik künftig zwangsernährt werden. Allerdings nur dann, wenn ihr Leben in Gefahr ist. Der Vorsitzende der israelischen Ärztevereinigung, Leonid Eidelman, hält davon nichts. Er will – sollte das Gesetz tatsächlich umgesetzt werden – seinen Mitgliedern raten, es nicht zu befolgen. Sicherheitsminister Gilad Erdan unterstützt den Vorschlag. Er glaubt, dass Sicherheitsinsassen den Hungerstreik »als eine neue Art von Selbstmordanschlägen nutzen wollen, die den Staat Israel schädigen. Wir lassen keine Häftlinge in unseren Gefängnissen sterben«. Eidelman kritisiert, dass Mediziner bei der Zwangsernährung gegen den Willen von Hungerstreikenden Methoden anwenden müssten, die an Folter grenzen. »Das ist ethisch nicht vertretbar.« Der Inlandsgeheimdienst rechnet damit, dass einige inhaftierte Palästinenser nach dem muslimischen Fastenmonat Ramadan ihr Essen dauerhaft verweigern werden.

Helm
Eine israelische Erfindung soll Piloten vor einem Absturz bewahren. Der »smarte Flughelm« der Start-up-Firma LifeBeam kann Notsituationen erkennen und dann dafür sorgen, dass der Autopilot eingeschaltet wird. Besonders im sogenannten G-LOC-Zustand, der bei Jetpiloten einsetzen kann und zur kurzzeitigen Ohnmacht nach dem Start führt, soll der Helm übernehmen. Solche Anfälle sorgen weltweit immer wieder für Unfälle mit tödlichem Ausgang. Der Helm meldet dank Sensoren Informationen in Echtzeit an die Schaltzentrale des Flugzeuges. In einem Notfall kann der Jet dann auf Autopilot fliegen, bis der Pilot – wie in den meisten Fällen – nach wenigen Sekunden wieder übernehmen kann.

Schuhe
Weibliche Angestellte von EL AL kochen. Aber keinen Kaffee, sondern vor Wut. Denn das Management der Fluggesellschaft hat ihnen aufgetragen, ab sofort auf High Heels herumzulaufen, bis auch der letzte Passagier seinen Platz in der Maschine eingenommen hat. Zuvor war dies lediglich vorgeschrieben, solange die Mitarbeiterinnen sich auf den Flughäfen befanden. Im Innenraum des Flugzeuges aber konnten sie stets in bequemere Schuhe wechseln. Mehr als 200 Stewardessen haben eine Petition gegen diese Auflage unterzeichnet. Auch Politikerinnen sprachen sich dagegen aus. Schelly Jachimowitsch von der Arbeitspartei buhte EL AL auf Twitter aus und schrieb: »Mein Vorschlag dazu: Lasst alle Männer im Management von EL AL hohe Schuhe zur Arbeit tragen!«

Skandal
Der Skandal um den Likud-Abgeordneten Oren Hazan weitet sich aus. Nachdem ein investigativer Fernsehbericht auf Kanal 2 in der vergangenen Woche berichtet hatte, Hazan habe vor seinem Einzug in die Knesset in einem Kasino in Bulgarien gearbeitet und währenddessen harte Drogen konsumiert sowie als Zuhälter agiert, kommen nun neue Dinge ans Licht. Wie die regierungsnahe Zeitung Israel Hayom schreibt, soll Hazan sogar Verbindungen zur bulgarischen Mafia gehabt haben, bevor er in die israelische Politik ging. Das meldete die Nachrichtenagentur Bivol in dem osteuropäischen Land. Von seinem Amt als stellvertretender Knessetsprecher wurde Hazan bereits entbunden, außerdem wurde sein erstes Gehalt als Parlamentsmitglied einbehalten. Fällt Hazans Mandat weg, ist gleichzeitig die Regierungsmehrheit zerstört. Oppositionsführer Isaac Herzog versprach jedoch, den Skandal nicht auszunutzen, um die Regierung zu stürzen, damit das Ansehen der Knesset nicht weiter beschädigt wird. Hazan selbst beteuert seine Unschuld trotz belastender Beweise und sagt, es sei alles eine »bösartige Medienkampagne gegen ihn«.

Hotel
Mizpe Ramon liegt mitten in der Einöde – und hat gleichzeitig berauschend schöne Natur zu bieten. Das will das Tourismusministerium ausnutzen. Es plant einen gigantischen Hotelkomplex mit rund 1000 Zimmern. Das Haus soll ganz in der Nähe des Ramon-Kraters liegen, der für seine spektakuläre Aussicht besonders bei Sonnenuntergang berühmt ist. Zwischen der Anlage und dem Naturschutzgebiet soll es eine Art Schutzzone geben, damit die Umwelt keinen Schaden nimmt, heißt es aus der Behörde. Minister Yariv Levin meint, Mizpe Ramon habe enormes touristisches Potenzial, »und gleichzeitig schaffen wir hier in der südlichen Peripherie viele Arbeitsplätze«.

Israel

Früherer Geheimdienstchef der israelischen Armee: Jerusalem musste das Atomprogramm der Mullahs stoppen

Im Juni 1981 war Amos Yadlin an der Zerstörung von Saddam Husseins Kernreaktor beteiligt. Nun hat er ausführlich über Israels Präventivschlag gegen das Mullah-Regime und den angeblichen »Völkermord« in Gaza Auskunft gegeben

von Imanuel Marcus  29.06.2025 Aktualisiert

Essay

Die nützlichen Idioten der Hamas

Maxim Biller und der Eklat um seinen gelöschten Text bei der »ZEIT«: Ein Gast-Kommentar von »WELT«-Herausgeber Ulf Poschardt

 29.06.2025

Inlandsgeheimdienst Schin Bet

Großes Hamas-Netzwerk in Hebron zerschlagen

Das Netzwerk der islamistischen Terrororganisation habe zeitnah Anschläge in Israel und dem Westjordanland geplant

 29.06.2025

Kommentar

Gelöscht!

»Freunde Israels« wie »Die Zeit« haben die deutsche Vergangenheit nicht bewältigt, sondern überwältigt. Wie auch den Autor Maxim Biller. Indem sie ihn depublizieren

von Samuel Schirmbeck  29.06.2025 Aktualisiert

Nahost

Dobrindt unterstützt Zerstörung des iranischen Atomprogramms

Bei einem Überraschungsbesuch in Israel stellt der Bundesinnenminister sich klar an die Seite des jüdischen Staates

 29.06.2025

USA

Trump an Israels Justiz: Lasst Netanjahu gehen

Gegen Israels Ministerpräsident läuft ein Prozess wegen Betrugs, Untreue und Bestechlichkeit. Der US-Präsident springt ihm erneut zur Seite

 29.06.2025

Politik

Dobrindt in Israel - Treffen mit Netanjahu geplant

Innenminister: »Ich will zeigen, dass wir Israel als engsten Partner im Kampf gegen den Terror unterstützen.«

 28.06.2025

Medien

Exklusiv: »Die Zeit« begründet, warum sie Maxim Billers Text gelöscht hat

Warum die Wochenzeitung einen Beitrag des Schriftstellers zum Verhältnis der Deutschen zu Israel depubliziert hat

von Michael Thaidigsmann  27.06.2025

Nachrichten

Angriff, Solidarität, Soldaten

Kurzmeldungen aus Israel

von Ralf Balke  26.06.2025