Kurzmeldungen

Auf die Schnelle

Abgehört: John Kerry Foto: dpa

Babys
Einen Zusammenhang zwischen den Gefechten und Frühgeburten hat eine medizinische Studie festgestellt. Die Zahl der vorzeitig geborenen Babys schnellte in den vergangenen Wochen sowohl bei israelischen als auch bei palästinensischen Frauen in die Höhe. Das Kaplan-Krankenhaus in Rechowot verzeichnete mit 28 Prozent den größten Anstieg an Frühgeburten, das Soroka-Hospital in der Wüstenstadt Beer Sheva 20 Prozent. Auch im Zentrum Israels kamen um die zehn Prozent mehr Frühchen zur Welt. Im Schifa-Krankenhaus von Gaza-Stadt sollen 15 bis 20 Prozent der Frauen ihre Kinder vor dem errechneten Termin geboren haben, gaben dortige Ärzte an.

Lieferung

Die Koordinationsstelle für Regierungstätigkeit in den Palästinensergebieten (COGAT) gibt an, dass am vergangenen Sonntag 185 Lkws mit 3270 Tonnen Gütern von Israel in den Gazastreifen gebracht worden sind. Eigentlich hätten es 271 Fahrzeuge sein sollen, doch es sei aufgrund der Sicherheitslage auf beiden Seiten der Grenze ein Problem, Fahrer zu finden. Die Lieferungen bestanden aus mehr als 2000 Tonnen Lebensmitteln, 13 Tonnen Medikamenten und medizinischen Geräten sowie 627 Tonnen humanitärer Güter. Seit dem Beginn der Militäroperation in Gaza hätten 1737 Lkws Waren für die Bevölkerung durch den Grenzübergang Keren Schalom gebracht, gibt COGAT an. Außerdem wurden am Dienstag ein italienisches und ein amerikanisches Flugzeug mit Hilfsgütern für den Gazastreifen am Ben-Gurion-Flughafen erwartet.

Tunnel
Nicht nur in Gaza machen die Tunnel Schlagzeilen. Auch in Galiläa sorgt ein unterirdischer Gang für Sorgen. Im Gilboa-Gefängnis hatten Häftlinge offenbar versucht, auf diese Weise zu entkommen. Acht Männer in Sicherheitsgewahrsam sollen im gemeinsamen Badezimmer gebuddelt haben. Die palästinensischen Häftlinge sind Mitglieder der Terrorgruppe Islamischer Dschihad, zwei von ihnen sind zu lebenslanger Haft verurteilt. Der im Gilboa-Gefängnis gefundene Tunnel ist schon der zweite in einer israelischen Haftanstalt.

Patienten
Rund 45 verwundete Palästinenser aus dem Gazastreifen werden derzeit in Krankenhäusern im Ostteil Jerusalems behandelt. Der Transport der Patienten ist von der Palästinensischen Autonomiebehörde im Westjordanland organisiert worden. Darunter sind auch Kinder und Jugendliche. Viele der Verletzten haben Angehörige im Krieg verloren. Wohltätigkeitsorganisationen kümmern sich um Spielzeug und Geschenke, manchmal sogar um Bargeld für die Menschen. Währenddessen ist das von der israelischen Armee eingerichtete Krankenhaus am Grenzübergang Erez fast verwaist. Die IDF gibt an, dass die Hamas es der Bevölkerung untersagt, sich vom israelischen Militär behandeln zu lassen.

Telefon
Israel soll US-Außenminister John Kerry bespitzelt haben, schreibt der »Spiegel«. In dem Artikel heißt es, der israelische Geheimdienst habe die Telefongespräche Kerrys mitgehört, während dieser versucht habe, im Friedensprozess zwischen Israel und den Palästinensern zu vermitteln. Angeblich hat der Amerikaner keine gesicherten, sondern reguläre Telefonleitungen benutzt. Weder Israel noch die USA kommentierten den Bericht des Magazins.

Tennis
Ein Tennisturnier, das nächsten Monat in Tel Aviv stattfinden sollte, ist abgesagt worden. Die Vereinigung professioneller Tennisspieler (ATP) nannte »Sicherheitsbedenken wegen des militärischen Konflikts in der Region« als Grund. Das Turnier hätte vom 15. bis 21. September ausgetragen werden sollen. Es wäre seit 1996 das erste Mal gewesen, dass eine Tennisveranstaltung der ATP in Israel stattfindet. Der Präsident der Vereinigung, Chris Kermode, erläuterte, dass die Sicherheit der Spieler, Fans und all jener, die an der Organisation beteiligt seien, Priorität habe. »Wir hoffen, im nächsten Jahr zurück in Tel Aviv zu sein. Wir sprechen den Familien der Soldaten und der zivilen Opfer unser Mitgefühl aus.«

Glosse

Auf, auf zum bewaffneten Kampf!

Eine deutsche Komikerin wechselte am Wochenende wieder einmal das Genre. Enissa Amani versuchte allen Ernstes, rund 150 Berlinern zu erklären, dass Nelson Mandela das Vorgehen der Hamas gegen Israel gutgeheißen hätte

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Nahost

Israels Armee greift Hisbollah-Gebäude im Libanon an

Vor einem Jahr trat die Waffenruhe in Kraft. Nun wirft Israel der libanesischen Terrorgruppe vor, sich neu zu strukturieren und aufzurüsten

von Cindy Riechau  19.11.2025

Kommentar

Danke, Berlin!

Die Entscheidung der Behörden, einem Hamas-Fanboy die Staatsbürgerschaft zu entziehen, sendet ein unmissverständliches und notwendiges Signal an alle Israelhasser. Mit Mahnwachen allein können wir die Demokratie nicht verteidigen

von Imanuel Marcus  19.11.2025

Wetter

Hitzewelle im November

In Israel werden Temperaturen erwartet, die deutlich über dem jahreszeitlichen Durchschnitt liegen

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Portrait

Die Frau, die das Grauen dokumentieren will

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Israel

Späte Aufklärung

Wie nur konnte der 7. Oktober geschehen? Nach Armee und Geheimdienst setzt nun auch die Regierung eine Kommission zur Untersuchung der politischen Versäumnisse ein

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Block-Prozess: Israelischer Firmenchef vernommen

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