Kurzmeldungen

Auf die Schnelle

Muss wieder vor Gericht: Ehud Olmert Foto: Flash 90

Hilfe
Der israelische Magier Uri Geller will Menschen in seiner Heimat helfen. Doch diesmal nicht per Zauberei, sondern mit ganz praktischem Rat. Er ist das neue Gesicht in TV-Spots und auf Plakaten, die auf Katastrophenschutz-Maßnahmen im Land aufmerksam machen. Dabei geht es zum Beispiel darum, wie man sich vor Raketenangriffen in Sicherheit bringt oder im Fall eines Erdbebens verhalten soll. Geller, der jüngst aus England wieder nach Israel zurückkehrte, ist von der Aktion überzeugt: »Ich habe beschlossen, dass ich etwas anderes machen will. Ich möchte jetzt Leben retten und Sicherheit schaffen.« In den Anzeigen werden die Israelis aufgefordert, ihren Wohnort auf der Website der Armee einzugeben, woraufhin ihnen Geller per Video »telepathisch« mitteilt, in welcher Entfernung sich der nächste Schutzbunker befindet.

Kaschrut
Die Ermittlungsbehörden der Polizei haben vorgeschlagen, gegen Rabbiner Avraham Yosef Klage zu erheben. Dem Sohn des verstorbenen Schas-Oberhauptes Ovadia Yosef wird Erpressung und Veruntreuung vorgeworfen. Er soll als Rabbiner der Stadt Holon Geschäftsleute genötigt haben, Speisen mit einem Kaschrutstempel von Beit Yosef zu kaufen. Beit Yosef – eine Organisation, die die Einhaltung der Speisegesetze überwacht – gehört Avrahams Bruder Mosche. Die Behörden gehen davon aus, dass der Rabbiner den Betroffenen androhte, ihnen das Kaschrutzertifikat zu entziehen, sollten sie nicht die entsprechenden Waren erwerben.

Video
Die Familie der arabischen Christin Christy Anastas ist ganz und gar nicht mit der Videobotschaft ihrer Tochter einverstanden. Die junge Frau aus Betlehem postete vor Kurzem einen Clip auf YouTube, in dem sie erklärt, sie sei davon überzeugt, dass »Israel den Juden von Gott gegeben wurde«, und die Palästinenser beschuldigt, für den Rückgang der christlichen Bevölkerung verantwortlich zu sein. Die Familie erklärte, dies seien nicht die Überzeugungen, die sie von ihrer Tochter gewohnt seien: »Christy war immer gegen die Mauer und die israelische Besatzung, die ihre Kindheit zerstörte.« Sie glauben, dass Christy von einem Mäzen, der ihr Studium in England finanziert, gedrängt wurde, diese Äußerungen zu tätigen.

Fall
Vor wenigen Wochen erst war Ex-Premier Ehud Olmert wegen Korruption schuldig gesprochen worden. Zwei Jahre zuvor jedoch sprach ihn ein Gericht in einer anderen Angelegenheit in den Hauptanklagepunkten frei. Dieser ältere Fall wird nun wieder aufgerollt. Die Staatsanwaltschaft will dem Obersten Gericht neues Beweismaterial präsentieren und dafür sorgen, dass Olmert sich erneut vor Gericht verantworten muss. Staatsanwalt Schai Nitzan legte bereits Widerspruch gegen Olmerts Freispruch in der Affäre »Rischon-Tours« ein. Derweil gehen Experten davon aus, dass der Politiker nach seinem jüngsten Schuldspruch für einige Jahre ins Gefängnis muss. Das Strafmaß wird in den kommenden Wochen erwartet.

Kochen
Jetzt kann man auch mit dem Mobiltelefon den Kochlöffel schwingen. Die neue Applikation »Look and Cook«, die in den USA bereits mehr als eine halbe Million mal heruntergeladen wurde, ist in Israel entwickelt worden. Die App bietet unzählige Kochrezepte, vor allem vom beliebten Küchenchef Meir Adoni. Verschiedene Rubriken – etwa »Frühstück«, »Grillen«, »Veganes« und »Romantik« – erleichtern die Übersicht. Die App ist die neueste Entwicklung der Denkerstube »Kinetic Art« von Oran Huberman und Dudu Nimran. Die Zutaten werden mit Bildern präsentiert, kurze Videos zeigen die Herstellung der Speisen. Bislang gibt es »Look and Cook« nur auf Englisch.

Test
Die Rekordlerin steht unter Druck. Eine Woche, nachdem Olga Lenskiy den seit 42 Jahren gültigen Landesrekord für den 100-Meter-Lauf der Frauen unterboten hatte, ist sie im Krankenhaus. Derzeit liegt die 22-Jährige nach einem Nervenzusammenbruch und mit einer Harnwegsinfektion in einem Hospital der ukrainischen Stadt Lviv. Lenskiy war zuvor in Tel Aviv drei Hundertstel schneller gelaufen als Esther Roth-Shachmarov bei den Olympischen Spielen 1972. Ihre Zeit: 11,42 Sekunden. Anschließend jedoch wurden Dopingvorwürfe laut. Lenskiy bestreitet diese vehement, ließ sich jedoch bislang nicht testen. Als der Tag für den Drogentest anstand, war sie auf dem Weg in die Ukraine, angeblich, um ihre kranke Großmutter zu besuchen. Nun berät das Sportkomitee, ob der neue Rekord überhaupt anerkannt werden soll.

Fernsehen
Auch die Menschen in Los Angeles sollen wissen, was »arabische Arbeit« ist. Die erfolgreiche israelische Sitcom Avoda Aravit des Autors Sayed Kashua ist vom amerikanischen Kanal KCET gekauft worden. In Israel läuft die Satire bereits in der vierten Staffel. Der Sprecher von KCET, Ariel Carpenter, erklärte, der Sender wolle den Zuschauern »Unterhaltsames und Bildendes« zugleich präsentieren. Avoda Aravit hat im Land und international seit dem Serienstart 2007 viel Lob für ihren Blick auf das alltägliche Leben von israelischen Arabern erhalten.

Kommentar

Unerwünscht, unsicher: Wie sich Israelis heute in Europa fühlen

Die Angriffe und Übergriffe gegen israelische Touristen mehren sich in Europa. Es steht schlecht um den Kontinent, wenn sich Juden nicht ohne Gefahr in der Öffentlichkeit zeigen können

von Alon David  28.07.2025 Aktualisiert

Brüssel

EU-Kommission will Israel von Förderprogramm ausschließen

Erstmals könnte die EU Strafmaßnahmen gegen Israel verhängen: Ursula von der Leyens Behörde will den Ausschluss israelischer Start-ups vom Horizon-Programm

von Michael Thaidigsmann  28.07.2025

Israel

Netanjahu hält an Zerschlagung der Hamas fest

Der Ministerpräsident betonte angesichts der schärfer werdenden Kritik, dass Israel keines seiner Kriegsziele aufgeben werde

 28.07.2025

Gaza-Hilfe

Israel: Weitere 180 Lkw in Gazastreifen eingefahren

Dem UN-Nothilfekoordinator zufolge wurde ein Großteil davon schnell geplündert

 28.07.2025 Aktualisiert

Nahost

Mit Fakes gegen Israel

Mit emotionalen Bildern von ausgehungerten Kindern wird in den sozialen Medien Stimmung gegen Israel gemacht. Doch viele der Bilder erweisen sich als Propaganda

von Imanuel Marcus  28.07.2025

Naher Osten

Bundesregierung könnte Druck auf Israel erhöhen

Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) habe am Sonntag bei einem Telefonat mit Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sehr klar die deutschen Erwartungen geäußert

 28.07.2025

Gaza

Zwei israelische Soldaten bei Sprengstoffanschlag in Chan Junis getötet

Die Opfer waren Teil einer Aufklärungseinheit der Golani-Brigade mit technischer Spezialisierung

 28.07.2025

Israel

Netanjahu: »Es gibt keine Politik des Aushungerns«

Ministerpräsident Benjamin Netanjahu verwies internationale Kritiker auf die rund zwei Millionen Tonnen Hilfsgüter, die seit Kriegsbeginn in den Gazastreifen geliefert wurden

von Imanuel Marcus  28.07.2025

Gaza

Emily wollte lieber erschossen als entführt werden

Die ehemalige Hamas-Geisel Emily Damari spricht über ihre Erfahrungen in der Gewalt der Hamas und verlangt einen Deal

von Sabine Brandes  27.07.2025