Kurzmeldungen

Auf die Schnelle

Gegen SMS im Auto: Yisrael Katz Foto: Flash 90

Spione
Israel soll den Sudan mit einem Netz von Agenten ausspionieren. Das behauptet jedenfalls die Zeitung »Sudan Tribune« und beruft sich dabei auf Quellen aus der Regierung. Angeblich wurde jetzt ein Mann festgenommen, der eine Schlüsselfigur sein soll. Er sei als Flüchtling nach Israel gekommen und dann in speziellen Trainingseinheiten zum Agenten ausgebildet worden, heißt es in dem Artikel. Tatsache ist, dass Jerusalem den Sudan bereits lange verdächtigt, dem Iran beim Schmuggeln von Waffen zu helfen, die für Hamas und Hisbollah bestimmt sind. Die sudanesische Regierung beschuldigt Israel gleichzeitig, verschiedene Luftangriffe auf Waffenarsenale in dem afrikanischen Land geflogen zu haben.

Fisch
Gefilte Fisch gehört zu Pessach auf den Festtagstisch wie Mazzot. Doch nun ruft ein halachisches Urteil zu einem Boykott der Karpfenbällchen auf. Rabbiner Schmuel Eliezer Stern aus Bnei Brak will damit Preiserhöhungen der Fischhändler vorbeugen, die regelmäßig vor dem Hohen Feiertag geschehen. Stern erklärte: »Alle Ausleger des jüdischen Rechts sind der Meinung, dass die ungerechtfertigt hohen Preise gestoppt werden müssen.« Das Urteil wurde in der ultraorthodoxen Publikation »Hamodia« veröffentlicht. Regulationen dieser Art wurden schon von den alten Weisen vorgenommen, so der Rabbiner.

Klagen
Und wieder hat ein Bediensteter das Handtuch geschmissen. Mit irritierender Regelmäßigkeit häufen sich die Klagen von Angestellten des Premierministers und seiner Frau. Meni Naftali, der 20 Monate lang in der Residenz der Netanjahus als Hausmeister arbeitete, verklagt das Paar nun auf Entschädigung. Angeblich wurden verschiedene Abmachungen nicht eingehalten, und er habe wüste Beschimpfungen der First Lady über sich ergehen lassen müssen. In einer Nacht etwa soll Sara Netanjahu ihn um drei Uhr morgens aus dem Bett geholt und hysterisch angeschrien haben, weil er statt einer Packung Milch eine Tüte gekauft hatte. Ihr Mann Bibi habe angeblich gesagt, Naftali solle nun alles tun, damit seine Gattin sich wieder beruhige. Das Ehepaar weist alle Vorwürfe zurück und beschuldigt den Mann der Geldgier.

Kampagne
Auch der Minister selbst gibt zu, dass er stets am Smartphone hängt. Der Chef des Verkehrsressorts, Yisrael Katz, benutzt das Telefon in der Knesset, im Wartezimmer von Ärzten und sogar bei Familienfeiern. An einem Ort aber ist es für ihn tabu: im Auto. »Denn sich mit einer SMS zu beschäftigen, ist so, als hätte man vier Kurze intus und würde dann fahren«, schrieb der Minister zum Start seiner neuen Kampagne gegen das Versenden von Textnachrichten beim Fahren. Er wies die Angestellten in seinem Ministerium an, keine einzige Nachricht zu schreiben oder zu lesen – auch nicht, wenn sie von ihm persönlich stammt. Seine Devise: »Im Auto bleibt das Handy stumm.«

Kritik
Schon wieder ist er ins Fettnäpfchen getreten. Verteidigungsminister Moshe Ya’alon hat erneut die amerikanische Regierung kritisiert: Wegen seiner Nahost- und Russlandpolitik habe Obama in der Welt das Image eines Schwächlings. Die US-Regierung schrieb in einer scharfen Nachricht, sie sei »schockiert über diese Kommentare«. Trotz eines Gesprächs zwischen Ya’alon und seinem amerikanischen Kollegen Chuck Hagel und der Beteuerung des Premierministers, das Verhältnis beider Länder sei »unverändert gut«, ist die US-Regierung sauer. Sprecherin Jen Psaki erklärte am Freitag, Washington habe Bedenken wegen des »Verhaltensmusters des Verteidigungsministers« und warte noch auf eine Entschuldigung.

Fotos
Israelis sind mit ihren Mobiltelefonen so gut wie verschmolzen und drücken ständig auf den Auslöser. Auch, um sich selbst in gutem Licht darzustellen. Die Selbstaufnahmen, sogenannte Selfies, sind ein Hit in den sozialen Netzwerken. Jetzt lud das TIME Magazine mehr als 400.000 der Bilder, die mit geografischen Tags versehen waren, von der Plattform Instagram herunter und wählte die umtriebigsten »Selfie-Städte« der Welt. Auf den ersten Platz kam der philippinische Ort Makati City mit 258 Selfies auf 100.000 Einwohner. Tel Aviv belegte von 100 Städten Rang sechs.

Boote der Globalen Sumud-Flottille versammeln sich im tunesischen Hafen von Bizerte vor der geplanten Abfahrt in den Gazastreifen am 13. September 2025, um die israelische Blockade des palästinensischen Gebiets zu durchbrechen.

Kreta

Italien unterstützt Gaza-Hilfsflotte

Rom schickt nach mutmaßlichen Angriffen auf Gaza-Flottille eine Fregatte zur Hilfe im Mittelmeer

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Nahost

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Hinter den Kulissen laufen schon seit Monaten diskrete Gespräche zwischen den verfeindeten Ländern. Für Israel ist der Schutz der religiösen Minderheit der Drusen dabei besonders wichtig

 25.09.2025

Eilat

20 Verletzte nach Drohnenangriff im Süden Israels

Immer wieder feuert die Huthi-Terrormiliz aus dem Jemen Geschosse Richtung Israel ab. In der Stadt Eilat stürzt nun eine Drohne ab. Es gibt viele Verletzte

 25.09.2025

Bayern

»Israelische Bürger nicht willkommen«: Antisemitischer Eklat in Fürth

Die Hintergründe

 25.09.2025 Aktualisiert

New York

Triumph eines Kompromisslosen

Mahmud Abbas hat sich durchgesetzt: Viele westliche Länder erkennen plötzlich einen Palästinenserstaat ohne Vorbedingungen an. Doch es könnte ein Pyrrhussieg sein

von Michael Thaidigsmann  25.09.2025 Aktualisiert

Meinung

Das Ende der Zweistaatenlösung

Einen weiteren Terrorstaat an Israels Grenze wird es nicht geben. Weder in Gaza noch in der Westbank. Israel wird keinen von den Europäern und der UN begleiteten Selbstmord begehen. Ein Kommentar von Daniel Neumann

von Daniel Neumann  25.09.2025 Aktualisiert

Sachbuch

Erzähl mir von deinen Lieblingsorten

Die deutsch-israelische Autorin Katharina Höftmann Ciobotaru und der Iraner Sohrab Shahname fanden nach dem 7. Oktober 2023 Vertrauen zueinander. Ein Auszug aus ihrer ungewöhnlichen Brieffreundschaft

von Katharina Höftmann Ciobotaru, Sohrab Shahname  24.09.2025

Aufarbeitung

Israelische Archäologen ermitteln: Was geschah am 7. Oktober 2023?

Statt alter Schätze und Geheimnisse erforschen Archäologen in Israel nun auch die schmerzhafte Geschichte des Hamas-Massakers vom 7. Oktober 2023. Die Ergebnisse sind jetzt in einer Jerusalemer Ausstellung zu sehen

von Johannes Schidelko  22.09.2025

Genf

Terrorismus statt Rechnen

Eine neue Studie der Nichtregierungsorganisation UN Watch kommt zum Schluss, dass Schulen in Gaza und im Libanon für Radikalisierung und Terrorismus missbraucht wurden

von Nicole Dreyfus  22.09.2025