Kurzmeldungen

Auf die Schnelle

Kommt nach Tel Aviv: Eddi Vedder Foto: imago

Verzögert
Lange war es zweifelhaft, dann gab es erste Gerüchte, und nun scheint es festzustehen: Im Sommer 2014 wird die amerikanische Grunge-Band Pearl Jam erstmals in Tel Aviv auftreten. »Bring Pearl Jam to Israel« hatte der Slogan einer Fan-Initiative gelautet, die die Combo um Frontmann Eddie Vedder endlich ins Gelobte Land locken wollte. Im Mai dieses Jahres hatten Schüler der Olam-Hamuzika-Musikschule in Maccabim-Reut ein Video mit ihrer Coverversion des Pearl-Jam-Klassikers »Alive« auf YouTube online gestellt – verbunden mit einem Appell an die Band, doch endlich in Israel aufzutreten. Innerhalb weniger Stunden brachte es der Clip auf mehrere tausend Klicks, mittlerweile sind es mehr als 140.000. Von so viel Zuspruch haben sich die Musiker offenbar erweichen lassen und gleich zwei Konzerte im Tel Aviver Joshua Garden Park angekündigt.

Verhaftet
Der ehemalige israelische Oberrabbiner Jona Metzger ist Anfang der Woche festgenommen worden. Die Vorwürfe lauten Bestechlichkeit, Betrug, Veruntreuung und Behinderung der Ermittlungen. So soll er etwa versucht haben, Zeugen zum Schweigen zu bringen. Laut Mitarbeitern der Antikorruptions-Einheit Lahav 433, die seit Monaten gegen Metzger ermitteln, haben in den Fällen, in die der Rabbiner verwickelt sein soll, mehrere Millionen Schekel den Besitzer gewechselt. Metzger und drei andere Personen sollen sich unter anderem Geld angeeignet haben, das für Wohltätigkeitsorganisationen bestimmt war. Bereits im Juni war der damals noch amtierende aschkenasische Oberrabbiner wegen dieser Vorwürfe von der Polizei verhört worden. Metzger suspendierte sich damals von einigen seiner Ämter – unter anderem seinem Posten im Rabbinatsgericht – selbst, beteuerte aber gleichwohl seine Unschuld. Die übrigen Verdächtigen sind Metzgers Fahrer und persönlicher Assistent sowie der Manager einer Wohltätigkeitsorganisation und der Vorsteher eines Rabbinerseminars. Den beiden Letzteren wird Geldwäsche und Bestechung vorgeworfen. Metzger streitet die Vorwürfe nach wie vor ab.

Verplaudert
Die Botschaft war eigentlich nicht für die Öffentlichkeit bestimmt. Bei einer Sitzung der UN-Vollversammlung zum Thema Menschenrechte am vergangenen Donnerstag in New York regte sich eine Dolmetscherin vom Spanischen ins Englische über die vielen Resolutionen gegen Israel auf. Zehn Resolutionen, die Israel verurteilen, seien angesichts anderer schlimmer Dinge doch »ein bisschen viel«, sagte sie zu einer Übersetzer-Kollegin. Doch sie hatte vergessen, ihr Mikrofon auszuschalten, so dass ihre Worte im ganzen Saal zu hören waren. Erst durch das Gelächter der Delegierten wurde die Dolmetscherin auf die Panne aufmerksam. Sorgen um ihren Job muss sie sich jedenfalls nicht machen. »Ich möchte der Übersetzerin sagen, dass ihr eine Beschäftigung im Staat Israel sicher ist«, sagte Premierminister Benjamin Netanjahu während der Kabinettssitzung am Sonntag. Die Dolmetscherin habe »den Schleier der Heuchelei vom Antlitz der ständigen Angriffe gegen uns weggerissen«, so Netanjahu. Dies habe ihm einen seltenen »Moment der Genugtuung« verschafft.

Verkauft
Der Computer-Konzern Apple will die israelische Firma PrimeSense kaufen, der die Hardware »Kinect« zur Bewegungssteuerung in Microsofts Spielkonsole Xbox 360 entwickelt hat. Das berichtet die israelische Zeitung Calcalist. Spieler können durch Kinect allein mit Körperbewegungen die Software bedienen. Dem Bericht zufolge will Apple für PrimeSense 345 Millionen US-Dollar bezahlen. PrimeSense hat auch den 3D-Sensor »Carmine« entwickelt, mit dem in digitalen Geräten eine Szene dreidimensional betrachtet werden kann. Der Sensor kam zuerst in der Spielkonsole Xbox Kinect von Microsoft zur Anwendung. Mit seinen Technologien für 3D-Sensorik und natürliche Interaktion will das Unternehmen einer Sprecherin zufolge in den Massenmarkt für mobile Geräte und Heimelektronik einsteigen. PrimeSense wäre das dritte israelische Unternehmen, das Apple aufkauft. Im Januar 2012 erwarb der Konzern bereits den Flash-Speicher-Chip-Hersteller Anobit, im August dieses Jahres das Streaming-Portal Matcha.tv. Das Forbes-Magazin spekuliert, mit dem Kauf von PrimeSense verfolge Apple das Ziel, sein iPhone und iPad mit 3D-Sensorik aufzurüsten.

Israel

Antisemitismus-Beauftragter wirft Sophie von der Tann Verharmlosung der Hamas-Massaker vor

Die ARD-Journalistin soll in einem Hintergrundgespräch gesagt haben, dass die Massaker vom 7. Oktober eine »Vorgeschichte« habe, die bis zum Zerfall des Osmanischen Reiches zurückreiche

 25.11.2025

Ramallah

Nach Hammer-Angriff auf Israeli - mutmaßlicher Täter getötet

Vor mehr als einem Jahr kam ein israelischer Wachmann im Westjordanland bei einem Angriff ums Leben. Seitdem haben israelische Sicherheitskräfte nach dem flüchtigen Täter gesucht

 25.11.2025

Waffenruhe

Hamas-Terroristen übergeben mutmaßliche Geisel-Leiche

Die Terroristen müssen noch die sterblichen Überreste von drei Geiseln übergeben

 25.11.2025

Wetter

Sturzfluten in Israel

Nach extremer Hitzewelle bringen erste heftige Stürme und Niederschläge Überschwemmungen im ganzen Land

von Sabine Brandes  25.11.2025

Hochzeit des Jahres

Hochzeit des Jahres

Daniel Peretz und Noa Kirel haben sich getraut

von Nicole Dreyfus  24.11.2025

Gesellschaft

Familienforum für Geiseln schließt seine Pforten

Nach mehr als zwei Jahren des unermüdlichen Einsatzes der freiwilligen Helfer »ist der Kampf vorbei«

von Sabine Brandes  24.11.2025

Meinung

Der Weg zum Frieden in Nahost führt über Riad

Donald Trump sieht in Saudi-Arabien zunehmend einen privilegierten Partner der USA. Die Israelis müssen gemäß dieser neuen Realität handeln, wenn sie ein Abkommen mit dem mächtigen Ölstaat schließen wollen

von Joshua Schultheis  24.11.2025

Portrait

Die Frau, die das Grauen dokumentieren will

Kurz nach dem 7. Oktober 2023 gründete die israelische Juristin Cochav Elkayam-Levy eine Organisation, die die Verbrechen der Hamas an Frauen und Familien dokumentiert. Unser Redakteur sprach mit ihr über ihre Arbeit und ihren Frust über die Vereinten Nationen

von Michael Thaidigsmann  24.11.2025

Sderot

Zweitägiges iranisches Filmfestival beginnt in Israel

Trotz politischer Spannungen will das Event einen Dialog zwischen Israelis und Iranern anstoßen

von Sara Lemel  24.11.2025