Israel

Auf die Schnelle

Beliebte Namen: Lady und Lucky nennen Israels Hundehalter ihre Vierbeiner. Foto: Flash 90

Getragen
Das viele israelische Männer ihre Gattinnen nicht gerade auf den viel gerühmten Händen tragen, ist allgemein bekannt. Auch im sportlichen Wettkampf mit anderen kräftigen Männern aus zehn Ländern zog ein Israeli den kürzeren. Bei der am vergangenen Wochenende ausgetragenen Weltmeisterschaft im Ehefrauentragen, zu dem 47 Männer im finnischen Sonkajärvi antraten, kam der israelische Teilnehmer nur unter ferner liefen über die Ziellinie. Bei dem Wettbewerb muss die Partnerin des Wettkämpfers über einen 253,5 Meter langen Parcours – laufen, schwimmen und hüpfen – auf dem Rücken ins Ziel getragen werden. Mit einer Minute und 73 Hundertstelsekunden hatte beim diesjährigen Rennen schon zum dritten Mal eine Finne seine Nase vorn.

Gestoppt
Nach vier Jahren des Abwägens und der Verhandlungen hat der Oberste Gerichtshof in Israel in Sachen »Hot returns« ein Urteil gesprochen, das nicht wirklich eines ist: Da der Staat diese unmittelbaren Abschiebungen von Flüchtlingen nicht mehr durchführt, könne nicht entschieden werden, ob sie illegal seien, so die Richter. Die »heiße Rückkehr« betraf zumeist Afrikaner, die über die Grenze mit Ägypten nach Israel kamen. Die Regierung in Jerusalem argumentierte, dass diese Politik auf eine ungeschriebene Vereinbarung zwischen ihr und dem ehemaligen Präsidenten Ägyptens, Hosni Mubarak, zurückgeht, der die Sicherheit der Flüchtlinge gewährleisten wollte. Nach dem Regimewechsel und der Instabilität im Land, so der Oberste Gerichtshof, sei das jedoch nicht mehr gegeben.

Geheiligt
Dringende Regierungsgeschäfte können am Schabbat auch in Israel nicht immer ruhen. Ein neues Gerät ermöglicht es nun sogar den religiösen Beratern von Premierminister Benjamin Netanjahu, am jüdischen Ruhetag ans Telefon zu gehen. Sein Büro erstand jetzt zwölf neu entwickelte Kommunikationsgeräte, die frommen Juden künftig auch das Telefonieren erlaubt, ohne den Feiertag zu entweihen. Das Schabbattelefon funktioniert mit einem speziellen Mechanismus, bei dem ein Scanner das Gerät in regelmäßigen Abständen betätigt. Auf diese Weise aktiviert der Benutzer, wenn er Knöpfe betätigt, abnimmt oder auflegt, das Telefon nicht selbst. Entwickelt wurde es vom Zomet Institut, das normalerweise auf schabbattaugliche Medizin- und Sicherheitstechnik spezialisiert ist. Im Handel kostet das koschere Telefon für den Schabbat etwa 250 Euro.

Gebellt
Lady und Lucky, dicht gefolgt von Bonnie. Das sind die Lieblingsnamen der Israelis für ihre vierbeinigen Freunde. Außerdem bevorzugen sie männliche Vierbeiner. Die aktuellen Zahlen des Nationalen Hunderegisters zeigen zudem, dass der treue Begleiter mit Vorliebe aus einem Rassestall stammen soll, ganz obenan stehen der Labrador und der Golden Retriever. Es folgt der kleine Pinscher und anschließend – wer hätte das gedacht – der Deutsche Schäferhund. Israelische Hundebesitzer mit Sinn fürs Außergewöhnliche werfen ihr Stöckchen übrigens nicht für Lucky oder Lady, sondern zusehends für Abu Ali, Escape oder Red Bull.

Geschmuggelt
Angeblich wollten sie Männern etwas Gutes tun. Eine Gruppe von Schmugglern hat am vergangenen Wochenende versucht, 50.000 falsche Viagra-Tabletten ins Land zu bringen. Gerade, als der Flughafen wegen der pro-palästinensischen Aktivisten der »Flightilla« vor Polizeibeamten nur so wimmelte, reiste die Frau mit ihrer heißen Ware ein. Das Viagra aus China wurde beschlagnahmt. Neben der Frau wurden fünf weitere Mitglieder festgenommen. Viagra wird in Israel ausschließlich an Männer mit Erektionsproblemen durch Ärzte verschrieben.

Gehübscht
Endlich soll ein Schandfleck im Herzen von Tel Aviv wieder hübsch werden. Der Brunnen auf dem Dizengoff-Platz wird renoviert. In den 80er-Jahren war die bunte »Feuer und Wasser«-Skulptur des Künstlers Yaacov Agam einer der Mittelpunkte der Stadt gewesen. Eine Show aus Sounds, Licht und Wasser zog Einheimische und Touristen an. In den letzten Jahren verkam der Brunnen jedoch immer mehr zum Abfalllager. Agam erstritt vor Gericht, dass die Stadt die Renovierungskosten in Höhe von umgerechnet rund 400.000 Euro übernehmen muss. Nach den Reparaturarbeiten sollen auch die Shows wieder regelmäßig stattfinden.

Nahost

Netanjahu: Israel bleibt in Pufferzone im Süden Syriens

Syriens Übergangspräsident al-Scharaa wirft Israel vor, »Geister zu bekämpfen«. Eine Lösung im Streit um ein Gebiet an der Grenze scheitert noch an unterschiedlichen Vorstellungen

 08.12.2025

Nahost

Katar und Türkei wollen keine vollständige Entwaffnung der Hamas

Israel vor neuen diplomatischen Manövern: Katar und die Türkei versuchen, die im ursprünglichen Gaza-Plan vorgesehene vollständige Entwaffnung der palästinensischen Terrororganisation Hamas zu verwässern

 08.12.2025

Nahost-Krieg

Israels Armeechef: Gelbe Linie bildet operative Grenze zum Gazastreifen

Laut Eyal Zamir gibt es nun einen Schutzriegel für die israelischen Gemeinden am Rand Gazas

 08.12.2025

Jerusalem

Netanjahu sieht »historischen Wandel« in Rüstungskooperation

»Nicht nur Deutschland arbeitet für die Verteidigung Israels, sondern Israel, der jüdische Staat, arbeitet 80 Jahre nach dem Holocaust für die Verteidigung Deutschlands«, sagt der Ministerpräsident

 08.12.2025

Gaza

Wie die Hamas Hilfsorganisationen gefügig machte

Einer Auswertung von »NGO Monitor« zufolge konnten ausländische Organisationen in Gaza nur Hilsprojekte durchführen, wenn sie sich der Kontrolle durch die Hamas unterwarfen

von Michael Thaidigsmann  08.12.2025

Israel

Drei Brüder werden an einem Tag Väter - von vier Kindern

Zwillinge inklusive: Drei Brüder und ihre Partnerinnen schenken den Großeltern an einem Tag vier Enkel. Wie es zu diesem seltenen Familienglück kam

von Sara Lemel  08.12.2025

Meinung

Eurovision: Mobbing statt Musik

Eigentlich versteht jeder, dass Musiker nicht mit ihren Regierungen identisch sind. Wenn es um den jüdischen Staat geht, scheint diese Logik jedoch nicht zu gelten

von Sabine Brandes  07.12.2025

Jerusalem

Ein neuer Sound?

Unterwegs mit Bundeskanzler Friedrich Merz bei seinem Amtsantritt in Israel

von Philipp Peyman Engel  07.12.2025

Gesellschaft

»Hamas hält letzte Geisel als Faustpfand«

Anti-Regierungsproteste lösen die wöchentlichen Kundgebungen zur Befreiung der Geiseln ab

von Sabine Brandes  07.12.2025