Vermisst

Argentinier gekidnappt

Iair Horn (49) Foto: Sabine Brandes

Vermisst

Argentinier gekidnappt

Iair Horn wurde zusammen mit seinem Bruder am 7. Oktober von der Hamas nach Gaza verschleppt. Eine Erinnerung

von Sabine Brandes  28.11.2024 09:29 Uhr

Iair Horn war im Kibbuz für den Spaß zuständig. Er organisierte Partys, kümmerte sich um die Kneipe in Nir Oz und fuhr besonders gern mit seinen Neffen zu den Spielen des Fußballklubs Hapoel Beer Sheva im ganzen Land.

Doch seit mehr als einem Jahr ist das Leben des 46-Jährigen vermutlich die Hölle. Er wird von der Hamas als Geisel im Gazastreifen festgehalten. Die Terroristen kidnappten ihn zusammen mit seinem jüngeren Bruder Eitan, als sie den Kibbuz überfielen und jeden vierten Bewohner der Kooperative töteten oder entführten. Eitan, der in Kfar Saba im Zentrum des Landes wohnte, hatte seinen Bruder über die Feiertage im Kibbuz besucht.

»Wir lebten den zionistischen Traum«

2014 hatte der damals 36-jährige Iair Horn Alija gemacht. Damit folgte er seiner Mutter Ruty Strum und den Brüdern Eitan und Amos, die bereits mehr als zehn Jahre zuvor aus Argentinien eingewandert waren. »Plötzlich rief er mich an und sagte einfach so: ›Ich komme nach Israel‹«, erinnert sich seine Mutter. Zunächst habe sie gedacht, er komme nur zu Besuch, doch dann machte auch er Alija, ließ sich im Kibbuz nieder und begann, im Baugewerbe zu arbeiten.

»Plötzlich war die ganze Familie wieder vereint – ich, meine Jungs, mein Bruder, meine Eltern, die Nichten und Neffen«, erinnert sich Ruty Strum. »Es war wundervoll. Wir lebten den zionistischen Traum.« Sie habe ihre Söhne »zu starkem Zusammenhalt erzogen«, erzählt die alleinerziehende Mutter weiter. Ob es die gemeinsame Liebe zum Fußball oder zu den Rolling Stones war oder ihre vielen Auslandsreisen, die Brüder seien immer zusammen gewesen.

Doch am 7. Oktober 2023 wurde der Familienzusammenhalt auf brutalste Weise zerstört. Mutter, Vater und Bruder Amos warten nun jeden Tag darauf, dass Iair und Eitan wieder nach Hause kommen – und dass sie ihren Traum endlich weiterleben können.

Debatte

Medienberichte: Israels Regierung hebt Entlassung Bars auf

Israels Führung wollte den Geheimdienstchef loswerden, am Montag erklärte Ronen Bar selbst seinen Rücktritt. Die Regierung nimmt nun ihren Entlassungsbeschluss zurück - womöglich nicht ohne Grund

von Cindy Riechau  29.04.2025

Jom Hasikaron

Ganz Israel trauert

Mit dem ersten Sirenenton am Abend beginnt das Gedenken für die gefallenen Soldaten und Terroropfer

von Sabine Brandes  29.04.2025

Rekord

So viele Menschen leben in Israel

Eine neue Statistik liefert überraschende Antworten

 29.04.2025

Tel Aviv

»Sie würde aussehen wie ein Sumo-Ringer«

Benjamin Netanjahu bestreitet im Korruptionsprozess gegen ihn, dass seine Frau 160 Kisten Champagner bekommen hat

 29.04.2025

Menschenrechte

Immer schriller: Amnesty zeigt erneut mit dem Finger auf Israel

Im neuesten Jahresbericht der Menschenrechtsorganisation wirft sie Israel vor, einen »live übertragenen Völkermord« zu begehen

von Michael Thaidigsmann  29.04.2025

Israel

Israels Geheimdienstchef Bar räumt seinen Posten 

Israels Führung will den Inlandsgeheimdienstchef des Landes schon länger loswerden. Nun plant Ronen Bar, sein Amt bald niederzulegen. Grund ist aber nicht der Wunsch der Regierung

 28.04.2025

Sport

Nach Anti-Israel-Eklat: Jetzt sprechen die Schweizer Fechter

Bei der Nachwuchs-EM der Fechterinnen und Fechter kommt es in Estland zu einer viel diskutierten Szene. Nun haben sich die verantwortlichen Schweizer erklärt

 28.04.2025

Meinung

Die Namen in die Welt schreien

24 junge Männer in der Gewalt der Hamas sind wahrscheinlich noch am Leben - sie können und müssen durch ein Abkommen gerettet werden

von Sabine Brandes  28.04.2025

Fecht-EM

Schweizer Fechter schauen bei israelischer Hymne demonstrativ weg

Nachdem die U23-Mannschaft der Schweizer Fechter gegen Israel protestierte, äußert sich nun der Schweizer Fechtverband und verurteilt den Vorfall

von Nicole Dreyfus  28.04.2025