Westjordanland

Annexion angekündigt

Israels Premier Benjamin Netanjahu Foto: imago

Schon Stunden vorher hieß es, es werde eine »dramatische Ankündigung« aus dem Büro des Ministerpräsidenten geben. Mit etwas Verspätung dann trat Benjamin Netanjahu vor die Kameras und kündigte an, er werde – sofern wiedergewählt – umgehend Teile des Westjordanlandes annektieren.

Die israelische Souveränität soll »sofort nach den Wahlen über das Jordantal und das nördliche Tote Meer ausgeweitet werden«. Netanjahu führte aus, dass der Friedensplan aus den USA in den Tagen nach den Wahlen veröffentlicht würde. Es sei eine »historische Möglichkeit, dann das Westjordanland und andere Gebiete zu annektieren«.

abstimmung »Nur aus Respekt vor Präsident Trump und dem großen Vertrauen in unsere Freundschaft werde ich mit der Umsetzung bis nach der Bekanntgabe des politischen Plans des Präsidenten warten«, so der Premier weiter. So weit es geht, wolle er die israelische Souveränität in den Gemeinden und anderen Gegenden in größtmöglicher Abstimmung mit den USA abwickeln. »Doch es gibt einen Ort, an dem dies sofort nach den Wahlen möglich ist. Wenn ich dafür ein eindeutiges Mandat von den Bürgern Israels erhalte.«

Er habe in den vergangenen Monaten diplomatische Anstrengungen für diesen Schritt unternommen und bereits einen Namen für das Gebiet des Jordantals gefunden: »Israels östliche Grenze«.

kreisel Der Chef der Zentrumsunion Blau-Weiß, Benny Gantz, postete daraufhin das Bild eines Kreisels in Anlehnung an den englischen Begriff »spin«, was so viel bedeutet wie »politischer Dreh«. Dazu schrieb er: »In einem Wort – Spinner«. Der Vorsitzende der Vereinten (Arabischen) Liste nannte es »pure Propaganda«, die allerdings die »Vision der Apartheid des rechten Flügels« sei.

Auch das Demokratische Bündnis von Ehud Barak und Nitzan Horowitz (Meretz) sprach sich gegen ein derartiges unilaterales Vorhaben aus, das ihrer Meinung nach Israels Sicherheit gefährde. »Es ist schon komisch«, schrieb die Union, »dass jemand, der unter Verdacht der Bestechlichkeit, des Betruges und Vertrauensbruches steht, sich an einen solch dramatischen Schritt erinnert – nur wenige Tage vor der Wahl.«

Israel

Herzog erinnert an »Sieg über das dunkelste Böse«

Israels Präsident würdigt zum 80. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs den Einsatz der Alliierten und warnt vor dem Schweigen angesichts von Hass

 08.05.2025

USA

Trump angeblich von Netanjahu enttäuscht

Die regierungsnahe Tageszeitung »Israel Hayom« schreibt, der US-Präsident wolle seine Nahostpolitik ohne Israel vorantreiben

von Sabine Brandes  08.05.2025

Libanon

Israel greift Hisbollah-Stützpunkt an

Dieser habe zur Steuerung von Hisbollah-Waffensystemen im Bereich des Angriffs und der Verteidigung gedient, so die israelische Armee

 08.05.2025

Schweiz

Israel warnt vor Reisen zum ESC

Den Eurovision Song Contests in Basel als Jude oder Israeli zu besuchen, könnte gefährlich werden: Das befürchtet Israels Sicherheitsrat und empfiehlt Bürgern Zurückhaltung und Wachsamkeit

 08.05.2025

Israel

Huthi reklamieren Drohnenangriffe für sich

Die Huthi im Jemen greifen Israel weiter an. In einer Erklärung stellen sie klar: Auch israelische Schiffe im Roten Meer würden weiter Ziel ihrer Angriffe werden

 08.05.2025

Hamas-Terror

Netanjahu: 21 Geiseln noch am Leben - Status von dreien unklar

Präsident Trump hat mit Äußerungen, dass drei weitere im Gazastreifen festgehaltene Menschen gestorben seien, für Entsetzen in Israel gesorgt. Nun äußert sich Israels Ministerpräsident Netanjahu

 07.05.2025

Fernsehen

»Mord auf dem Inka-Pfad«: War der israelische Ehemann der Täter?

Es ist einer der ungewöhnlichsten Fälle der deutschen Kriminalgeschichte. Die ARD packt das Geschehen nun in einen sehenswerten True-Crime-Vierteiler

von Ute Wessels  07.05.2025

Nahost

Syrien angeblich offen für Friedensgespräche mit Israel

Dafür müsse aber erst ein palästinensischer Staat gegründet werden und Israel seit 1967 eroberte Gebiete abtreten, so die islamistischen Machthaber

 07.05.2025

Interview

»Wir brauchen einen Papst, der politisch trittsicher ist«

Nikodemus Schnabel über den interreligiösen Dialog und einen Favoriten des Papst-Konklaves, den er selbst gut kennt

von Michael Thaidigsmann  07.05.2025