Nahost-Reise

Annen lotete Gesprächschancen aus

Niels Annen (SPD), Staatsminister im Auswärtigen Amt, Ende Mai bei einer Sitzung des Bundestags Foto: dpa

Der Staatsminister im Auswärtigen Amt, Niels Annen, hat bei einer dreitägigen Reise die Chancen einer Wiederaufnahme von Friedensgesprächen zwischen Israel und den Palästinensern ausgelotet. Bei Treffen mit beiden Seiten ging es auch um die neue Situation nach der historischen Einigung zwischen Israel und den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE).

Annen sprach unter anderem mit dem palästinensischen Ministerpräsidenten Mohammed Schtaje und dem israelischen Außenminister Gabi Aschkenai. Zum Abschluss seiner Reise nach Tel Aviv, Jerusalem und Ramallah sagte Annen am Sonntagabend: »Wir begrüßen es, wenn Israel und arabische Staaten ihre Beziehungen normalisieren wollen.« Das habe Außenminister Heiko Maas seinem israelischen Amtskollegen beim Treffen der EU-Außenminister in Berlin vergangene Woche auch persönlich gesagt.

ZWEISTAATENLÖSUNG »Vor diesem Hintergrund war es wichtig, gegenüber den Palästinensern unsere unveränderte Unterstützung der Zweistaatenlösung zu bekräftigen«, sagte Annen. Er habe in Ramallah und Jerusalem dafür geworben, »die entstandene Bewegung für konstruktive Schritte in Richtung einer Wiederaufnahme der Zusammenarbeit zwischen den Parteien zu nutzen«.

Israel und die VAE hatten Mitte August überraschend die Aufnahme diplomatischer Beziehungen angekündigt. Im Gegenzug setzte Israel die angekündigte Ausweitung der Souveränität im Westjordanland aus.

Die Palästinenser hatten die Einigung scharf kritisiert. Bislang schlossen nur Ägypten und Jordanien Friedensverträge mit Israel. Andere arabische Staaten hatten vereinbart, Abkommen mit Israel erst zu schließen, wenn unter anderem der Konflikt mit den Palästinensern gelöst ist.

Palästinenserpräsident Mahmud Abbas hatte im Mai alle Vereinbarungen mit Israel und den USA aufgekündigt. Die Palästinenser erkennen die USA nicht mehr als unabhängigen Vermittler im Konflikt mit Israel an, seitdem Präsident Donald Trump im Dezember 2017 Jerusalem als Hauptstadt Israels anerkannt hatte. Die Verhandlungen zwischen Israelis und Palästinensern liegen seit 2014 brach. dpa

Meinung

Kein Symbol für den Frieden

Warum man bestimmte Israel-Ketten besser nicht tragen sollte

von Joshua Schultheis  26.07.2024

Sexuelle Gewalt der Hamas

»Als wäre dein Blut billig ...«

Zum ersten Mal spricht ein männliches Vergewaltigungsopfer des Nova-Festivals öffentlich darüber, was ihm angetan wurde

von Sabine Brandes  26.07.2024

Washington D.C./Palm Beach

USA dringen auf Geisel-Deal - mahnende Worte an Netanjahu

Israels Regierungschef will nach Biden und Harris heute auch Trump treffen

 26.07.2024

USA

So war das Treffen zwischen Joe Biden und Benjamin Netanjahu

Auch die Bewerber für die Biden-Nachfolge trifft der Gast aus Israel

von Magdalena Tröndle  25.07.2024

Kommentar

Eine Schande für die Vereinten Nationen

Berlin muss endlich die Abberufung der UN-Sonderberichterstatterin Francesca Albanese fordern

von Frank Müller-Rosentritt  26.07.2024 Aktualisiert

Europäisches Parlament

»Zittert. Das hier ist nur der Anfang«

Die frisch gebackene französische Abgeordnete Rima Hassan hetzt gegen Israel

von Michael Thaidigsmann  25.07.2024

Olympische Spiele

Israels Außenminister Katz warnt vor iranischem Anschlagsplan

Der Minister schrieb einen Brief an seinen französischen Amtskollegen

 25.07.2024

Gaza/Israel

Kämpfe vor Bergung von Leichen der Geiseln aus Tunnel in Chan Junis

Jetzt wird mehr zu den Umständen des Einsatzes bekannt

 25.07.2024

Meinung

Eine eindrucksvolle Abrechnung mit allen Hamas-Verstehern im Westen

Die Rede von Israels Premierminister Benjamin Netanjahu vor dem US-Kongress war eine Lehrstunde für die überwiegend israelfeindlich eingestellte Weltöffentlichkeit

von Philipp Peyman Engel  25.07.2024 Aktualisiert