Terrororganisation

Angebliche Kollaboration mit Israel: Hamas richtet Palästinenser hin

Foto: imago images/UPI Photo

Die palästinensische Terroroganisation Hamas hat im Gazastreifen fünf Palästinenser wegen Mordes und angeblicher Kollaboration mit Israel hingerichtet.

Zwei der Männer, beide Mitglieder der palästinensischen Sicherheitskräfte, wurden am Sonntag von einem Erschießungskommando getötet, die anderen drei im Morgengrauen in Gaza gehängt. Das Innenministerium der Hamas teilte mit, die Hinrichtungen dienten der »öffentlichen Abschreckung und der Sicherheit«. 

Die Hinrichtungen durch die Hamas waren die ersten seit 2017, als drei Bewohner des Gazastreifens in einem Schnellverfahren wegen Mordes an einem Führungsmitglied der Organisation zum Tode verurteilt worden waren. 

Zwei der am Sonntag hingerichteten Personen im Alter von 44 und 54 Jahren waren angeklagt, mit Israel kollaboriert zu haben. Sie hätten angeblich Informationen geliefert, die dem israelischen Militär bei seinen Angriffen auf Ziele im Gazastreifen geholfen hätten, teilte das Innenministerium mit. Sie waren seit 2009 und 2015 inhaftiert.

Die drei anderen wurden in separaten Fällen des Mordes für schuldig befunden. Unter ihnen war ein Mann, der an tödlichen Schüssen während eines Familienstreits im Juli beteiligt gewesen sein soll. Dabei kamen ein Mann und eine Jugendliche ums Leben. 

Die Terroroganisation Hamas herrscht seit 2007 im Gazastreifen und verhängte seitdem 180 Todesurteile. 33 davon wurden vollstreckt, wie das Palästinensische Zentrum für Menschenrechte meldete. ap

Debatte

Netanjahu: Video-Leak verursachte schlimmsten Image-Schaden

Die Affäre um ein geleaktes Video aus dem Gefängnis Sde Teiman in Israel zieht weiter Kreise. Der Regierungschef kündigte eine unabhängige Untersuchung an

 02.11.2025

Terror

Hamas übergibt erneut Leichen an Rotes Kreuz

Die Hamas hat dem Roten Kreuz erneut Leichen übergeben. Ob es sich bei den sterblichen Überresten in drei Särgen wirklich um Geiseln handelt, soll nun ein forensisches Institut klären

 02.11.2025

Umfrage

Mehrheit der Palästinenser findet Angriff vom 7. Oktober richtig

Die People’s Company for Policy and Survey Research hat die Einstellungen von Palästinensern in Gaza und dem Westjordanland abgefragt

von Imanuel Marcus  02.11.2025

Berichte

Wunden und Narben

Nach der Freilassung von Bar Kupershtein und anderer ehemaliger Geiseln wird immer mehr über ihr grausames Schicksal in Gefangenschaft der Hamas bekannt

von Sabine Brandes  02.11.2025

Yitzhak Rabin

Der Falke, der zur Taube wurde

Vor 30 Jahren wurde der Ministerpräsident von einem extremistischen Juden erschossen. Im Rabin Center in Tel Aviv kann man dem Lebenswerk des Staatsmannes nachspüren

von Sabine Brandes  02.11.2025

Tel Aviv

Israels Militäranwältin tritt wegen Video-Leaks zurück

An der Spitze der Militärjustiz war Tomer-Jeruschalmi nicht immer bequem. Jetzt ermittelt die Polizei wegen eines brisanten Videos aus dem Vorjahr. Für die Militärjuristin wurde die Lage unhaltbar

 02.11.2025

Interview

»Wir hatten keine Verwandten«

Erst seit einigen Jahren spricht sie über ihre jüdischen Wurzeln: Bildungsministerin Karin Prien erzählt, warum ihre Mutter davon abriet und wann sie ihre eigene Familiengeschichte erst begriff

von Julia Kilian  02.11.2025 Aktualisiert

Nahost

Leichname von Amiram Cooper und Sahar Baruch in Israel

Mit viel Verspätung kommen die sterblichen Überreste zweier Verschleppter nach Hause. Elf Geiseln fehlen noch

 02.11.2025 Aktualisiert

Meinung

Ich kann euch nicht hören

Während im Sudan die schwerste humanitäre Krise der Welt tobt, schweigen die selbst ernannten Menschenrechts-Demonstranten in Europa und auf der Welt

von Sophie Albers Ben Chamo  02.11.2025