Tourismus

Ab Samstag wieder Flüge nach Tel Aviv

Fliegt Tel Aviv vorerst nicht mehr an: die deutsche Air Berlin Foto: dpa

Ab Samstagmittag werden die Fluggesellschaften Air Berlin und Lufthansa ihren Flugbetrieb nach Israel wieder schrittweise aufnehmen: »Wir sind erleichtert, dass wir wieder zur flugplanmäßigen Bedienung der Strecken nach Tel Aviv zurückkehren können«, hieß es in einer Mitteilung der Lufthansa Group am Freitagabend. Auch Air Berlin vermeldete über Twitter, dass man ab Samstagmittag wieder nach Israel fliege.

EASA Am Freitagvormittag blieben Maschinen der Lufthansa und Airberlin noch am Boden. In einer Pressemitteilung hieß es, die Lufthansa Group habe »nach einer Risikoanalyse der Situation in Tel Aviv und intensiver Beratung, wie von der europäischen Flugsicherheitsbehörde (EASA) empfohlen, entschieden, auch am Freitag den Anflug des Ben-Gurion-Flughafens auszusetzen.«

»Lufthansa erkennt dabei die immensen Bemühungen des Staates Israel an, den Flughafen Ben Gurion bestmöglich mit dem ›Iron Dome‹-Schutzschild zu schützen. Sobald der Schutz nachweislich gewährleistet ist, werden wir den Flugbetrieb wieder aufnehmen.«

Dies galt für alle Flüge von Lufthansa, Germanwings, Austrian Airlines, Swiss und Brussels Airlines am Freitag. Insgesamt sollten 16 Flüge aus Frankfurt, München, Köln, Zürich, Wien und Brüssel nach Tel Aviv gehen. Diese Flüge wurden annulliert.

Kritik Trotz wachsender Kritik hatten die deutschen Fluggesellschaften Lufthansa und Air Berlin auch am Donnerstag ihren Flugstopp nach Tel Aviv aufrechterhalten. Auf der Website von Air Berlin war zu lesen, Flüge von und nach Ben Gurion International Airport würden »bis zum Mittag des 25. Juli« (Freitag) ausgesetzt.

Lufthansa-Sprecher Hekmut Tolksdorf betonte, die Entscheidung der Lufthansa Group orientiere sich ausschließlich an der aktuellen Sicherheitslage. In Medien geäußerte Spekulationen, ein Flugstopp ausländischer Fluggesellschaften könne indirekt den Druck auf Israel erhöhen, einen Waffenstillstand mit der Hamas zu schließen, die seit Wochen Raketen aus dem Gazastreifen auf Israel abfeuert, wies er zurück: »Wir führen hier keine politischen Diskussionen und beteiligen uns nicht daran.«

»Kapitulation« In der »Rheinischen Post« vom Donnerstag kritisierte dagegen die Vizevorsitzende der deutsch-israelischen Parlamentariergruppe, Gitta Connemann (CDU), die vorübergehende Einstellung aller Flugverbindungen nach Tel Aviv durch amerikanische und europäische Fluggesellschaften als »Kapitulation des Westens vor dem Terror«.

Auch Israels Verkehrsminister Israel Katz ordnete die Maßnahme als »Belohnung für den Terror« ein. Sicherheit habe oberste Priorität, sagte der Grünen-Politiker Volker Beck, Chef der deutsch-israelischen Parlamentariergruppe, laut dem Bericht der »Rheinischen Post«. Die Lufthansa solle dennoch keine Gelegenheit ungenutzt lassen, den Flugverkehr nach Israel wiederherzustellen.

verbot Nachdem am Dienstag eine Rakete aus dem Gazastreifen in dem Ort Jehud nur wenige Kilometer vom Ben-Gurion-Flughafen entfernt eingeschlagen war, hatte die US-Luftfahrtbehörde FFA am Dienstagabend allen amerikanischen Fluggesellschaften untersagt, den internationalen Flughafen Israels anzufliegen. Am Donnerstag hatte sie das Verbot wieder aufgehoben.

Die Fluggesellschaften EL AL und Arkia verstärkten unterdessen ihre Flüge, um Passagiere anderer Fluglinien bedienen zu können. EL AL und ihre Tochterfirma UP fliegen weiterhin nach Plan, sagte ein Mitarbeiter von EL AL in Frankfurt. Einer Umfrage der Haaretz-Beilage »The Marker« zufolge sind die Flugpreise bei EL AL in den vergangenen Tagen erheblich gestiegen. EL AL bestritt dies jedoch laut dem Bericht zufolge und erklärte, die Preise seien saisonüblich. kat

Tel Aviv

Was passiert nach Netanjahus Begnadigungsantrag?

Versuche, die Prozesse durch eine Absprache zu beenden, gab es bereits. Selbst die Richter regten eine Einigung an. Wie steht es um die beantragte Begnadigung?

 01.12.2025

Meinung

Gratulation!

Warum die Ehrung der ARD-Israelkorrespondentin Sophie von der Tann mit dem renommierten Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis nicht nur grundfalsch, sondern auch aberwitzig ist

von Lorenz Beckhardt  01.12.2025 Aktualisiert

Ehemalige Geiseln

»Eli war wie ein Vater für mich«

Alon Ohel und Eli Sharabi treffen sich nach der Freilassung zum ersten Mal wieder

von Sabine Brandes  01.12.2025

Haifa

Nach abgesagter Auktion: Holocaust-Zeugnisse jetzt in Israel

Die geplante Versteigerung von Holocaust-Zeugnissen in Deutschland hatte für große Empörung gesorgt. Nun wurden viele der Objekte nach Israel gebracht und sollen dort in einem Museum gezeigt werden

von Sara Lemel  01.12.2025

Jerusalem

Sa’ar kritisiert geplante Umbenennung des Dubliner Chaim-Herzog-Parks

Israels Präsident und Außenminister üben scharfe Kritik. Von einem »schändlichen und beschämenden Schritt« ist im Büro Isaac Herzogs die Rede

 01.12.2025

Tel Aviv

Tausende demonstrieren für Ran Gvili und Sudthisak Rinthalak

Der Vater von Ran Gvili sagt, es dürfe keinen »nächsten Schritt« geben, solange die Terroristen die letzten Leichen nicht herausgäben

 01.12.2025

Jerusalem

Bennett befürwortet Begnadigung Netanjahus – unter einer klaren Bedingung

Israel sei »ins Chaos und an den Rand eines Bürgerkriegs geführt worden«, so der Oppositionspolitiker. Um das Land aus dieser Lage herauszuholen, unterstütze er ein »verbindliches Abkommen«

 01.12.2025

Jerusalem

Netanjahu bittet Israels Präsidenten um Begnadigung

US-Präsident Trump hat eine Begnadigung des wegen Korruption angeklagten Regierungschefs Netanjahu gefordert. Nun schreibt Netanjahu selbst ein Gnadengesuch. Israels Opposition übt scharfe Kritik

 30.11.2025

Portrait

Die Frau, die das Grauen dokumentieren will

Kurz nach dem 7. Oktober 2023 gründete die israelische Juristin Cochav Elkayam-Levy eine Organisation, die die Verbrechen der Hamas an Frauen und Familien dokumentiert. Unser Redakteur sprach mit ihr über ihre Arbeit und ihren Frust über die Vereinten Nationen

von Michael Thaidigsmann  29.11.2025