Israel/Gaza

100 Tage Krieg in Zahlen

Nach einem Angriff der Streitkräfte auf den palästinensischen Terror in Rafah steigt am Sonntag Rauch auf. Foto: copyright (c) Flash90 2024

Am 100. Tag des Krieges, den die palästinensische Terrororganisation Hamas begann, ist die vorläufige Bilanz verheerend. Im Gazastreifen sollen nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde mehr als 23.800 Menschen getötet worden sein. Diese Zahl ist weder bestätigt, noch geht daraus hervor, wie viele von ihnen Terroristen waren.

Israel bekämpft nicht die Bevölkerung Gazas, sondern den Terror. Für die Bewohner haben die Streitkräfte die Belieferung mit Hilfsgütern erlaubt, Fluchtrouten eingerichtet und vor Angriffen jeweils Warnungen an die Bewohner betroffener Gebäude oder Gegenden übermittelt.

Bei der brutalen Terrorattacke am 7. Oktober vergangenen Jahres ermordete die Hamas mehr als 1200 Menschen in Israel. Dieses schlimmste Massaker in der Geschichte des Landes war Auslöser des Krieges. Etwa 250 Menschen verschleppten die Terroristen in den Gazastreifen. Frauen und Mädchen wurden vergewaltigt, Menschen gefoltert und bei lebendigem Leib verbrannt.

Vom Terror regiert

Israel geht davon aus, dass in Gaza noch 136 Menschen festgehalten beziehungsweise deren Leichen nicht herausgegeben werden. Regierungsangaben zufolge sind 23 bis 25 Geiseln nicht mehr am Leben. Im Rahmen eines aufgrund des militärischen Drucks auf die Terroristen zustande gekommenen Deals zwischen der Regierung in Jerusalem und der Hamas wurden während einer einwöchigen Feuerpause Ende November insgesamt 105 Geiseln freigelassen. Im Austausch entließ Israel 240 palästinensische Häftlinge aus israelischen Gefängnissen.

Aufgrund des Terrors der Hamas und ihrer Weigerung, die Geiseln freizulassen, bleibt die Lage für die Menschen im Gazastreifen dramatisch. Nach 100 Tagen Krieg sind offenbar nur noch 13 der 36 Krankenhäuser teilweise in Betrieb. Laut den Vereinten Nationen droht in dem Palästinensergebiet zudem eine Hungersnot. Der schwer zerbombte Küstenstreifen sei »unbewohnbar« geworden. Seit 2007 wird Gaza vom Terror regiert.

Rund 360.000 Wohneinheiten wurden demnach beschädigt oder zerstört. Dies bedeute, dass mehr als eine halbe Million der 2,2 Millionen Einwohner des Gazastreifens kein Zuhause mehr hätten, in das sie nach dem Krieg zurückkehren könnten. UN-Angaben zufolge wurden in dem Palästinensergebiet im Zuge der Kämpfe 1,9 Millionen Menschen ein oder mehrmals vertrieben.

Hamas, Hisbollah und die Huthi

In Israel mussten laut Regierungsangaben mehr als 200.000 Menschen ihr Zuhause verlassen, um sich im Süden des Landes vor Angriffen der Hamas und im Norden vor Attacken der libanesischen Terrororganisation Hisbollah in Sicherheit zu bringen. In Israel leben rund zehn Millionen Menschen. Mit 21 Prozent der Bevölkerung stellen Araber die größte Minderheit dar.

Auch an der Grenze zwischen Israel und dem Libanon kommt es im Zuge des Gaza-Kriegs immer wieder zu tödlichen Konfrontationen zwischen der israelischen Armee und der vom Iran unterstützten Hisbollah-Miliz. Teheran finanziert auch die Hamas und die Huthi, die Handelsschiffe im Roten Meer und Israel angreifen. dpa/ja

Israel

Israel plant strengere Regeln für jüdische Zuwanderung

Die Netanjahu-Regierung will offenbar die Zuwanderung von Menschen mit nur einem jüdischen Großelternteil unterbinden

 09.05.2025

London

Bericht: UNO ignoriert Hamas-Strategie der lebenden Schutzschilde

Die Henry Jackson Society kritisiert in einem Bericht die Vereinten Nationen: In ihren vielen Berichten erwähnt die Weltorganisation demnach kaum je, dass der palästinensische Terror die Bewohner Gazas als menschliche Schutzschilde missbraucht

von Imanuel Marcus  09.05.2025

Gaza

Neues System für Verteilung von Hilfsgütern geplant

Eine Stiftung will nun wieder Nahrung und Sanitärprodukte liefern - an der Terrororganisation Hamas vorbei

 09.05.2025

Israel

Herzog erinnert an »Sieg über das dunkelste Böse«

Israels Präsident würdigt zum 80. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs den Einsatz der Alliierten und warnt vor dem Schweigen angesichts von Hass

 08.05.2025

USA

Trump angeblich von Netanjahu enttäuscht

Die regierungsnahe Tageszeitung »Israel Hayom« schreibt, der US-Präsident wolle seine Nahostpolitik ohne Israel vorantreiben

von Sabine Brandes  08.05.2025

Libanon

Israel greift Hisbollah-Stützpunkt an

Dieser habe zur Steuerung von Hisbollah-Waffensystemen im Bereich des Angriffs und der Verteidigung gedient, so die israelische Armee

 08.05.2025

Schweiz

Israel warnt vor Reisen zum ESC

Den Eurovision Song Contests in Basel als Jude oder Israeli zu besuchen, könnte gefährlich werden: Das befürchtet Israels Sicherheitsrat und empfiehlt Bürgern Zurückhaltung und Wachsamkeit

 08.05.2025

Israel

Huthi reklamieren Drohnenangriffe für sich

Die Huthi im Jemen greifen Israel weiter an. In einer Erklärung stellen sie klar: Auch israelische Schiffe im Roten Meer würden weiter Ziel ihrer Angriffe werden

 08.05.2025

Hamas-Terror

Netanjahu: 21 Geiseln noch am Leben - Status von dreien unklar

Präsident Trump hat mit Äußerungen, dass drei weitere im Gazastreifen festgehaltene Menschen gestorben seien, für Entsetzen in Israel gesorgt. Nun äußert sich Israels Ministerpräsident Netanjahu

 07.05.2025