Frankfurt/Main

Zwischen Sorge und Solidarität

Der Frankfurter Gemeindevorsitzende Salomon Korn (r.) und auf dem Podium Aron Schuster, Detlef Michaelis, Manuela Skotnik, Doron Kiesel, Günter B. Ginzel und Abraham de Wolf (v.r.) Foto: Rafael Herlich

Wird der Strom an Flüchtlingen aus arabischen Ländern nach Deutschland einen verstärkten Antisemitismus, einen erneuten Rechtsruck auslösen, und wie wirkt sich das auf die jüdische Gemeinschaft aus? Ein Diskussionsabend im Ignatz-Bubis-Gemeindezentrum in Frankfurt sollte am vergangenen Donnerstag helfen, Lösungen zu finden.

Das Podium war mit dem Gemeindevorsitzenden Salomon Korn, dem Rechtsanwalt und Mitglied des Arbeitskreises jüdischer Sozialdemokraten, Abraham de Wolf, dem Psychotherapeuten des Beratungszentrums Frankfurt, Detlef Michaelis, dem stellvertretenden Direktor der Zentralwohlfahrtstelle der Juden (ZWST), Aron Schuster, sowie dem wissenschaftlichen Direktor der Bildungsabteilung des Zentralrats, Doron Kiesel, prominent besetzt.

Ängste Messerattacken auf Makkabi-Fußballer, No-Go-Areas für Juden in Berlin, pro-palästinensische Demonstranten in Frankfurt, die »Juden ins Gas« skandieren – ein älterer Mann, Mitglied der Jüdischen Gemeinde Frankfurt, sah den Zuzug vor allem muslimischer Flüchtlinge aus dem Nahen und mittleren Osten nach Deutschland mit Sorge. Auch Salomon Korn hatte in seiner Begrüßungsrede Bedenken angemeldet. »Es kommen Menschen, die nicht mit Demokratie und Menschenrechten aufgewachsen sind«, die im »Hass auf Juden« erzogen wurden, sagte Korn.

»Wir wollen keine französischen Verhältnisse«, rief ein Zuschauer und erinnerte an die Attentate auf Islamkritiker und Juden in Paris Anfang des Jahres. »Wie hoch ist denn die Akzeptanz bei arabischen Flüchtlingen für jüdische Hilfsorganisationen und Angebote?«, wollte ein weiterer Zuhörer wissen und gab sich seine Antwort gleich selbst: »Vermutlich null.«

Lesen Sie mehr dazu in der kommenden Ausgabe der Jüdischen Allgemeinen am 5. November.

Frankfurt/Main

»Mein Herz blutet«

In Israel herrsche »Balagan«, Chaos, sagt Chaim Sharvit. Er steht hier denen zur Seite, die zum ersten Jahrestag des 7. Oktober dunkle Gedanken haben. Ein Besuch in Deutschlands größtem jüdischen Altenheim in Frankfurt

von Leticia Witte  14.10.2024

Gedenkveranstaltung

Steinmeier: Wer überlebt hat, trägt schwer an der Last

Fünf Jahre nach dem rechtsextremen Anschlag besucht Bundespräsident Steinmeier die Tatorte.

 09.10.2024

Frankfurt

Graumann und Grünbaum zur Doppelspitze in der Frankfurter Gemeinde gewählt

Den Vorstand vervollständigen Rachel Heuberger, Daniel Korn und Boris Milgram

von Christine Schmitt  09.10.2024

Berlin

»Ein bewegender Moment«

Am Donnerstag fand in Berlin die feierliche Ordination von zwei Rabbinerinnen sowie sechs Kantorinnen und Kantoren statt. Doch auch der monatelange Streit um die liberale Rabbinatsausbildung in Deutschland lag in der Luft

von Ralf Balke  09.09.2024 Aktualisiert

Neue Potsdamer Synagoge

Am Freitag wird der erste Gottesdienst gefeiert

Nach der feierlichen Eröffnung im Juli soll nun das religiöse Leben in der Synagoge in Potsdam langsam in Gang kommen. Am Wochenende sind erste Gottesdienste geplant

 06.09.2024

IKG

»Ein großer Zusammenhalt«

Yeshaya Brysgal zieht nach einem Jahr als Jugendleiter eine positive Bilanz und plant für die Zukunft

von Leo Grudenberg  04.09.2024

Keren Hayesod

»Das wärmt mir das Herz«

Der Gesandte Rafi Heumann über seinen Abschied von Berlin, deutsche Spielplätze und treue Spender

von Christine Schmitt  04.09.2024

Porträt der Woche

Sinn ernten

Caro Laila Nissen half nach dem 7. Oktober Bauern in Kibbuzim nahe Gaza

von Lorenz Hartwig  01.09.2024

Frankfurt

Dinner mit den »Zweiflers«

Die Jüdischen Filmtage überzeugen durch ein breites Spektrum an Angeboten

von Johanna Weiß  30.08.2024