München

Zum Abschluss nach Berlin

»Ihnen steht nun die ganze Welt offen«: Abiturienten aus der IKG München Foto: Miryam Gümbel

»Unsere jüdische Tradition lehrt uns, immer wieder innezuhalten, über das Vergangene nachzudenken, über uns selbst zu reflektieren.« Für Marcus Schroll, den Leiter des religiösen Erziehungswesens der IKG, war die Verabschiedung der Abiturienten ein solcher Moment. Im Gemeindezentrum hatten sich jene Gymnasiasten versammelt, die das Fach Jüdische Religionslehre zu ihrem Schwerpunkt gemacht hatten.

Die stolzen Eltern und Großeltern waren ebenso zu der Feierstunde gekommen wie Vertreter der Münchner Gymnasien, an denen die jungen Leute ihr Abitur abgelegt hatten. Anwesend war auch die Ministerialbeauftragte des Bayerischen Kultusministeriums, Gertrud Hoppe, die beiden Religionslehrerinnen Chani Diskin und Michaela Rychla, die den Religionsunterricht bis zur Oberstufe betreuen, bevor sie dann Marcus Schroll bis zum Abitur begleitet.

Zukunft Präsidentin Charlotte Knobloch gratulierte den Absolventen zu ihrem Erfolg: »Ich bin stolz, dass wir so eine tolle junge Generation haben, die auch die jüdische Zukunft in München prägen wird.« Ihr Dank galt auch dem Kultusministerium und den einzelnen Gymnasien, die mit der seit vielen Jahren bewährten Zusammenarbeit die Fortführung des Religionsunterrichts ermöglichen. Dennoch gebe sie die Hoffnung nicht auf, irgendwann auch in München ein eigenes Gymnasium zu haben: »Die Nachfrage nach einer solchen Einrichtung als Ergänzung zu unserer Grundschule besteht seit Langem und wird immer lauter.«

Die Präsidentin dankte Marcus Schroll für sein herausragendes Engagement und die Leidenschaft, mit der er nicht nur die Köpfe, sondern auch die Herzen der Schüler erreiche. Auch die beiden Religionslehrerinnen strahlten Leidenschaft für das Judentum aus und »gewinnen mit ihrer beherzten Art die Schülerinnen und Schüler für ihre Materie«.

An die Absolventen gewandt, wies Knobloch auf die Möglichkeiten hin, die nun vor ihnen liegen: »Ich wünsche Ihnen, dass Sie diese positiven Optionen sehen. Dass Sie daraus ihren individuell zugeschnittenen Nutzen ziehen und es zu genießen wissen, dass Ihnen die Welt jetzt in all ihrem Chancenreichtum offensteht.«

Werte Die hervorragenden schulischen Leistungen machten Knobloch sehr zuversichtlich, dass die jungen Menschen ihre beruflichen Wünsche realisieren und weiterhin viel Erfolg haben werden. Zugleich sollten sie aber auch ihre religiösen Werte bewahren, »die uns die Tora vorgegeben hat: Nächstenliebe, Menschlichkeit, Tikkun Olam, Zedaka, Gemilut Chassadim – kurzum: a Mensch sein«.

Gemeinsam feierten dann alle ausgelassen den Schulabschluss, bevor die Abiturienten am nächsten Morgen gemeinsam mit Marcus Schroll zu einer Berlinreise aufbrachen – dem Geschenk der IKG zum Bestehen ihres Abiturs.

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