Kino

Wissen, woher man kommt

Die Jüdischen Filmtage München widmen sich dem Thema »Identitäten«

 07.01.2013 20:29 Uhr

Xylophon-Virtuose: Alex Jacobowitz Foto: Christian Steiner

Die Jüdischen Filmtage München widmen sich dem Thema »Identitäten«

 07.01.2013 20:29 Uhr

Von Gad Granach, dem Sohn des legendären Schauspielers Alexander Granach, stammt der geniale Spruch: »Ich weiß gar nicht, warum Menschen immer ihre Identität suchen müssen. Mir haben sie gesagt, wie ich heiße, das hat mir vollkommen gereicht.« Doch anderen schlägt das Schicksal ein gewaltiges Schnippchen, oder sie treffen eine Wahl, die ihr Leben und ihre Identität auf den Kopf stellt.

Eher Letzt- als Erstgenanntes ist Gegenstand der Jüdischen Filmtage am Jakobsplatz, die im Januar zum vierten Mal stattfinden und in diesem Jahr das Motto »Identitäten« haben. Es ist ein buntes Potpourri aus Spiel- und Dokumentarfilmen, die zwischen dem 15. und 23. Januar im Jüdischen Gemeindezentrum gezeigt werden.

Verwechselung Den Auftakt macht am Dienstag, 15. Januar, 19 Uhr, der Film Married to the Marimba über den Xylophon-Virtuosen und Weltreisenden Alex Jacobowitz. Im Anschluss an die Aufführung gibt er ein Konzert. Am Mittwoch, 16. Januar, ebenfalls um 19 Uhr, wird es dramatisch. Denn in dem französisch-israelischen Spielfilm The fils de L’autre (2012), gezeigt mit englischen Untertiteln, geht es um die Entdeckung der Verwechslung zweier Babys in Haifa während des Zweiten Golfkriegs 1991 sowie die Folgen für eine israelische und eine palästinensische Familie.

Am Donnerstag, 17. Januar, 19.30 Uhr, wird in Anwesenheit der Produzentin Alice Brauner der vielfach preisgekrönte deutsche Spielfilm Wunderkinder (2011) gezeigt, in dem der 14-jährige Geigenvirtuose Elin Kolev sein Filmdebüt erlebte. Angelika Wittlich porträtierte in Alexander Granach – Da geht ein Mensch den eingangs erwähntenTheater- und Filmstar, der 1906 aus Galizien in die große weite Welt, zunächst nach Berlin und später bis nach Hollywood, aufbrach. Zur Aufführung am Dienstag, den 22. Januar, sind Regisseurin Wittlich und Darstellerin Juliane Köhler eingeladen.

Jiddisch Die letzten Beiträge im Januar sind am Mittwoch, 23. Januar, 19 Uhr, die beiden israelischen Kurzfilme A-Maiseh und Merkava Yerukva, in denen Herkunft und Sprache – mal Jiddisch, mal Russisch – eine tragikomische Rolle spielen.

Beendet werden die Jüdischen Filmtage im Februar mit dem Stummfilmklassiker Der Student von Prag mit Live-Musik, gespielt vom Orchester Jakobsplatz. Ausführliche Informationen zu allen Filmen im Internet gibt es unter www.ikg-m.de und im Booklet, das im IKG-Kulturzentrum erhältlich ist. Karten für die Filme im Januar unter 089/ 20 24 00 491 oder per E-Mail unter karten@ikg-m.de. ikg

Frankfurt/Main

»Mein Herz blutet«

In Israel herrsche »Balagan«, Chaos, sagt Chaim Sharvit. Er steht hier denen zur Seite, die zum ersten Jahrestag des 7. Oktober dunkle Gedanken haben. Ein Besuch in Deutschlands größtem jüdischen Altenheim in Frankfurt

von Leticia Witte  14.10.2024

Gedenkveranstaltung

Steinmeier: Wer überlebt hat, trägt schwer an der Last

Fünf Jahre nach dem rechtsextremen Anschlag besucht Bundespräsident Steinmeier die Tatorte.

 09.10.2024

Frankfurt

Graumann und Grünbaum zur Doppelspitze in der Frankfurter Gemeinde gewählt

Den Vorstand vervollständigen Rachel Heuberger, Daniel Korn und Boris Milgram

von Christine Schmitt  09.10.2024

Berlin

»Ein bewegender Moment«

Am Donnerstag fand in Berlin die feierliche Ordination von zwei Rabbinerinnen sowie sechs Kantorinnen und Kantoren statt. Doch auch der monatelange Streit um die liberale Rabbinatsausbildung in Deutschland lag in der Luft

von Ralf Balke  09.09.2024 Aktualisiert

Neue Potsdamer Synagoge

Am Freitag wird der erste Gottesdienst gefeiert

Nach der feierlichen Eröffnung im Juli soll nun das religiöse Leben in der Synagoge in Potsdam langsam in Gang kommen. Am Wochenende sind erste Gottesdienste geplant

 06.09.2024

IKG

»Ein großer Zusammenhalt«

Yeshaya Brysgal zieht nach einem Jahr als Jugendleiter eine positive Bilanz und plant für die Zukunft

von Leo Grudenberg  04.09.2024

Keren Hayesod

»Das wärmt mir das Herz«

Der Gesandte Rafi Heumann über seinen Abschied von Berlin, deutsche Spielplätze und treue Spender

von Christine Schmitt  04.09.2024

Porträt der Woche

Sinn ernten

Caro Laila Nissen half nach dem 7. Oktober Bauern in Kibbuzim nahe Gaza

von Lorenz Hartwig  01.09.2024

Frankfurt

Dinner mit den »Zweiflers«

Die Jüdischen Filmtage überzeugen durch ein breites Spektrum an Angeboten

von Johanna Weiß  30.08.2024