Berlin

»Wir sind von diesem Ort begeistert«

»Auf dieser Straße bin ich schon viele Kilometer gelaufen«, sagt Boris Radzcun. Bis vor ein paar Jahren wohnte der 39-Jährige in der Auguststraße, hatte Straßenfeste organisiert und in einem Keller den Club »Pogo« eröffnet. Nun will er wieder an diese Adresse zurück. Diesmal aber als einer von drei Machern eines neuen Restaurants, das in der ehemaligen Mädchenschule eröffnet werden soll. »Wir haben nicht nach einem neuen Domizil gesucht – aber wir sind von diesem Ort einfach so begeistert, dass wir zugreifen mussten.«

Seit Januar ist die Michael Fuchs Verwaltungsgesellschaft Mieter der Auguststraße 11 bis 13. »Ich werde etwas Großartiges daraus machen – das verspreche ich der Jüdischen Gemeinde«, betont der Galerist Fuchs. Mehrere Ateliers, Galerien, eine Buchhandlung, ein Restaurant, Außengas-tronomie und ein Café sollen auf den vier Etagen in der ehemaligen Schule untergebracht werden.

Küche Die Macher des laut Fuchs »angesagten Restaurants« Grill Royal werden das Erdgeschoss und den Innenhof als Untermieter in Beschlag nehmen. Stephan Landwehr, Jessica Paul und Boris Radzcun sitzen bereits zusammen, um den Umbau zu planen. Aus der Turnhalle soll ein großer Speisesaal werden, der in kleinere Bereiche aufgeteilt wird.

Die Sprossenwände sollen bleiben und die früheren Klassenzimmern zu »Private Dining Rooms« umgestaltet werden, in denen Köche auch vorkochen sollen. Einer dieser privaten Speiseräume soll der koscheren Küche vorbehalten sein. Ebenso sei ein koscheres Lager in den Kühlräumen geplant. Demnächst soll es auch Gespräche mit Rabbinern wegen der Kaschrutbestimmungen und -aufsicht geben. An diesem historischen Ort müsse es so ein Angebot geben, sagt Boris Radzcun.

Renovierung Etwa eine Million Euro wird die Renovierung des Erdgeschosses mitsamt Kücheneinrichtung wohl kosten, schätzt er. Er hofft auf eine Eröffnung im Herbst, aber ob das realistisch ist, hänge von der Sanierung des gesamten Hauses ab. Derzeit werde mit dem Denkmalschutzamt und den Sicherheitsbeauftragten gesprochen. Die Sicherheit müsse für die Gemeindeangestellten, die nur wenige Meter weiter untergebracht sind, auch gewährt sein, wenn im Innenhof Tische und Stühle aufgebaut werden und der geplante Spielplatz verwirklicht wird. Eventuell müsse eine Schutzwand gezogen werden. Aber das sei auch abhängig davon, ob das ehemalige Krankenhaus Ahawa saniert wird und welche Institution dort einzieht, so Radzcun.

Dass die Räume der Mädchenschule eine besondere Vergangenheit haben, soll nicht in Vergessenheit geraten. Deshalb sei bereits ein Kunsthistoriker beauftragt, eine Foto- und Textdokumentation zu erstellen, die in den Gängen über die Geschichte informieren soll.

Neben den koscheren Speisen setzen die drei auf eine leichte deutsche Küche. Nur eines weiß das Trio noch nicht: wie das Restaurant heißen könnte. »›Mädchenschule‹ und ›Turnhalle‹ sind durchaus im Gespräch – aber wir haben noch keine Ahnung.«

Berlin

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