Antisemitismus

Umfrage: Jede dritte jüdische Gemeinde hat jüngst Angriffe erlebt

Ein Fahrzeug des Wachdienstes der Polizei steht vor der Synagoge Rykestraße im Berliner Ortsteil Prenzlauer Berg. Foto: picture alliance/dpa

Nach den Terrorangriffen der Hamas und der militärischen Reaktion Israels hat einer Umfrage des Zentralrats der Juden zufolge ein Drittel der jüdischen Gemeinden in Deutschland in den vergangenen Wochen antisemitische Angriffe erlebt. Sie reichten von Schmierereien bis zu persönlichen Beleidigungen, teilte der Zentralrat am Mittwoch in Berlin mit. Unisono berichteten betroffene Gemeinden von psychischem Druck über Drohanrufe und Drohmails. »Das sind erschütternde Berichte«, sagte Zentralratspräsident Josef Schuster.

Er sprach zugleich von einer Ambivalenz der Ergebnisse der Umfrage, deren Veröffentlichung der Zentralrat mit »Zwischen Verunsicherung und Vertrauen« beschrieb. 96 Prozent des Führungspersonals der Gemeinden, die an der Umfrage teilgenommen haben, sind den Angaben zufolge zufrieden mit der Zusammenarbeit mit der Polizei und den Sicherheitsbehörden. 60 Prozent der Befragten bejahen den Angaben zufolge die Frage, ob die Gemeinde Unterstützung und Solidarität aus der Bevölkerung und Zivilgesellschaft erfährt.

Als wichtigste Unterstützer der Gemeinden werden neben Polizei sowie Stadt- und Landesregierungen Kirchengemeinden angesehen.

Dennoch spüren mehr als zwei Drittel (69 Prozent) der Gemeinden negative Auswirkungen des Nahost-Konflikts auf das Leben in den Gemeinden und für Jüdinnen und Juden in Deutschland. 43 Prozent gaben demnach an, dass sie wegen Sicherheitsbedenken Veranstaltungen abgesagt haben. 69 Prozent verzeichnen eine geringere Teilnahme der Mitglieder am Gemeindeleben. Insgesamt haben sich den Angaben zufolge Vertreter von 98 der 105 im Zentralrat zusammengeschlossenen jüdischen Gemeinden an der Umfrage beteiligt. epd

Berlin

Wo werde ich hingehen?

Vivian Kanner ist Sängerin und Schauspielerin – und denkt darüber nach, Deutschland zu verlassen

von Matthias Messmer  13.10.2024

Gedenkveranstaltung

Steinmeier: Wer überlebt hat, trägt schwer an der Last

Fünf Jahre nach dem rechtsextremen Anschlag besucht Bundespräsident Steinmeier die Tatorte.

 09.10.2024

Frankfurt

Graumann und Grünbaum zur Doppelspitze in der Frankfurter Gemeinde gewählt

Den Vorstand vervollständigen Rachel Heuberger, Daniel Korn und Boris Milgram

von Christine Schmitt  09.10.2024

Berlin

»Ein bewegender Moment«

Am Donnerstag fand in Berlin die feierliche Ordination von zwei Rabbinerinnen sowie sechs Kantorinnen und Kantoren statt. Doch auch der monatelange Streit um die liberale Rabbinatsausbildung in Deutschland lag in der Luft

von Ralf Balke  09.09.2024 Aktualisiert

Neue Potsdamer Synagoge

Am Freitag wird der erste Gottesdienst gefeiert

Nach der feierlichen Eröffnung im Juli soll nun das religiöse Leben in der Synagoge in Potsdam langsam in Gang kommen. Am Wochenende sind erste Gottesdienste geplant

 06.09.2024

IKG

»Ein großer Zusammenhalt«

Yeshaya Brysgal zieht nach einem Jahr als Jugendleiter eine positive Bilanz und plant für die Zukunft

von Leo Grudenberg  04.09.2024

Keren Hayesod

»Das wärmt mir das Herz«

Der Gesandte Rafi Heumann über seinen Abschied von Berlin, deutsche Spielplätze und treue Spender

von Christine Schmitt  04.09.2024

Porträt der Woche

Sinn ernten

Caro Laila Nissen half nach dem 7. Oktober Bauern in Kibbuzim nahe Gaza

von Lorenz Hartwig  01.09.2024

Frankfurt

Dinner mit den »Zweiflers«

Die Jüdischen Filmtage überzeugen durch ein breites Spektrum an Angeboten

von Johanna Weiß  30.08.2024