Treffen

Tag des Triumphes

Eindringlich klangen die Stimmen des Chors Druschba bis in die Herzen der anwesenden Veteranen des Großen Vaterländischen Krieges und ihrer Angehörigen. Nach zwei Liedern ertönte »Das ist der Tag des Sieges« – und erzählte nicht nur vom Triumph, sondern auch von dem Leid, das ihm vorausgegangen war. David Dushman, Mitglied des Veteranenrates, der auch an der Befreiung des KZs Auschwitz beteiligt war, eröffnete die Feierstunde zum sogenannten Tag der Befreiung im Hubert-Burda-Saal: »Mit Stolz erinnern wir uns daran, dass die sowjetische Armee entschieden dazu beigetragen hat, Europa von der braunen Pest zu befreien.« Um die Gefallenen zu ehren, bat er die Anwesenden um eine Schweigeminute.

Unter den Gästen war der ukrainische Generalkonsul Vadym Kostiuk, ebenso Vertreter des russischen Generalkonsulates. Präsidentin Charlotte Knobloch begrüßte sie ebenso wie die Angehörigen des Veteranenrates und alle Gäste. Auch viele Mitglieder des IKG-Vorstandes waren gekommen. Zu den Veteranen gewandt, hob Knobloch hervor: »Heute ist ein großer Tag – ein Tag des Triumphes, des Mutes und der Stärke. Heute feiern wir den 67. Jahrestag des Sieges über Nazi-Deutschland – Ihres Sieges. Sie waren es, die jüdischen Veteranen, die uns gemeinsam mit Ihren rund 500.000 jüdischen Kameraden in der sowjetischen Armee von der braunen Pest befreit haben. Sie haben Ihr Leben riskiert, um uns aus den Fängen der Nazis zu befreien. Wie ich verdanken unzählige jüdische Menschen ihr Leben Ihrem grenzenlosen Mut und Ihrer unendlichen Tapferkeit.« Die Präsidentin lobte die besondere Atmosphäre dieser Feier: »Ich spüre ein Stück der neuen, guten, herzwarmen Seele unserer Gemeinde – und ich danke Ihnen dafür.«

Ehre Der Tag des Sieges, der in der Münchner Gemeinde seit vielen Jahren regelmäßig gefeiert wird, ist für Charlotte Knobloch »zum Symbol der Ehre, der Tapferkeit und der unermesslichen Entbehrung für Ihre Familien und Ihr gesamtes Volk geworden. Unsere Dankbarkeit ist grenzenlos. Und es ist unsere heilige Pflicht, die Erinnerung an Sie und Ihre Kameraden für immer lebendig zu halten.«

Sie erinnerte daran, dass es der erst kürzlich verstorbene frühere Vizepräsident der IKG, Abraham Scher sel. A., war, der sich für diese Erinnerung immer eingesetzt hat und noch in der Sammelunterkunft in der Blutenburgstraße eine Gedenkfeier abhielt. Im Gedenken an ihn versprach sie: »Ich bin immer für Sie da. Ich werde mich mit ganzer Kraft dafür einsetzen, dass Ihre Bedürfnisse nicht übersehen werden und dass Ihre Sorgen und Nöte gehört und Ihre Interessen verfolgt werden.« Dazu gehöre auch der politische Einsatz, insbesondere im Kampf gegen die militante Rechte. Auch gegen Islamisten forderte sie null Toleranz.

Lebensaufgabe Noch einen zweiten Verlust beklagte Charlotte Knobloch in ihrer Rede: Semen Moshkovych sel. A., der Gründer des Vereins »Phoenix aus der Asche«, ist kürzlich gestorben. In seiner Vereinigung hatte er ehemalige Ghetto- und KZ-Insassen aus dem Kreis der Zuwanderer zusammengeführt. Sein Einsatz für diese Menschen sei seine Lebensaufgabe gewesen. »Seien Sie versichert, wir werden uns auch weiterhin um Sie kümmern, ganz in der Tradition von Ihrem geliebten Vorsitzenden«, so die Präsidentin. Rabbiner Avigdor Bergauz gedachte im Gebet all derer, »die als Opfer des Zweiten Weltkriegs ihr Leben auf dem Schlachtfelde ausgehaucht haben«. Der Vorsitzende der Sozialkommission im IKG-Vorstand, Ariel Kligman, sprach davon, dass es in der Geschichte jedes Volkes Tage gibt, die nie vergessen werden und die eine gesamtgesellschaftliche Bedeutung haben. Ein solcher ist der 9. Mai. Die Veteranen hätten bewiesen, »dass man siegen kann, trotz unmenschlicher Bedingungen«. Sie seien ein Beispiel grenzenlosen Mutes und Maßstab für die moralische Stärke.

Auch Kligman erinnerte voller Hochachtung und Dankbarkeit an Abraham Scher sel. A. und Semen Moshkovych sel. A.: »Sie bleiben für immer in unseren Herzen.« Mit dem Dank an die Veteranen und einem herzlichen Le Chaim beendete er den offiziellen Teil des Abends.

 

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