Amt

Status geklärt

Yehuda Teichtal, Rabbiner der Jüdischen Gemeinde zu Berlin Foto: Mike Minehan

»Ich möchte die Gelegenheit wahrnehmen, die Fakten klar darzustellen und den Gerüchten entgegenzutreten, die durch einige Blogs verbreitet worden sind.« Mit diesen Worten trat Rabbiner Yehuda Teichtal in einer schriftlichen Stellungnahme am vergangenen Freitag Meldungen entgegen, dass er zum »Oberrabbiner« ernannt worden sei. Das Statement wurde über den E-Mail-Verteiler der Gemeinde verschickt und war im Newsletter von Chabad Lubawitsch zu lesen.

Am Montag vergangener Woche war Teichtal bei einer Veranstaltung mit dem israelischen Oberrabbiner Yona Metzger zum Gemeinderabbiner der Jüdischen Gemeinde zu Berlin ernannt worden. Kurze Zeit später machte die Meldung in einigen israelischen Medien die Runde, dass er nun »Oberrabbiner« der Stadt sei. Zudem wurden auf einer israelischen Website liberale und reformierte Gemeindemitglieder als Angehörige »anderer Religionen« herabgewürdigt.

Blog Rechtsanwalt Gregor Wettberg von »Gemeindewatch.blogspot.de« hatte darüber berichtet. Nachdem Rabbiner Teichtal sofort gegen die Verbreitung der Falschmeldung auf dem betreffenden israelischen Internetportal vorging, hat Wettberg recherchiert, dass die Seite in Israel registriert ist, und bei den Betreibern nachgefragt. »Eine Nachrichtenagentur soll falsch informiert haben«, sei ihm mitgeteilt worden. Er möchte der Sache noch weiter nachgehen und will sich deshalb mit Rabbiner Teichtal zusammensetzen.

Auch der Newsletter der Synagoge Joachimstaler Straße hatte sich dem Vorgang unter der Überschrift »Erobert Chabad nun die Jüdische Gemeinde Berlin?« gewidmet. Dort wird darauf hingewiesen, dass auch die charedische Zeitung »HaMewasser« in Jerusalem über die Ernennung Teichtals zum Oberrabbiner berichtet habe.

»Ich wurde nie, wie in einigen Nachrichtenforen fälschlich behauptet, zum Oberrabbiner ernannt und hege auch keinerlei Ambitionen in dieser Richtung«, entgegnet Rabbiner Teichtal. »Ich habe niemals eine andere Gruppe verunglimpft, und mir liegt es fern, die Aktivitäten irgendeines Teils der jüdischen Gemeinde zu unterminieren«, heißt es zudem in der Stellungnahme. Das Internet sei ein offenes Forum, in dem jeder schreiben könne, was er oder sie wolle, ohne vorher die Tatsachen recherchiert zu haben.

Gemeinde Fakt ist, dass Teichtal seit August 1996 Rabbiner der Gemeinde ist. Erst als Jugendrabbiner und seit 1999 als »Rabbiner in der Gemeinde«. Er sei damit der am längsten tätige Rabbiner in der Gemeinde. »Rabbiner Teichtal hat in den vergangenen Jahren immer ein Gehalt von der Jüdischen Gemeinde zu Berlin erhalten«, bestätigt auch Tuvia Schlesinger, Mitglied der Repräsentantenversammlung und einer der Redakteure des Blogs »Gemeindewatch«.

Teichtal betont, dass Chabad Berlin in den vergangenen Monaten mit dem Gemeindevorstand besprochen habe, wie die Organisation in die Struktur der Einheitsgemeinde integriert werden könne. »Wir haben dieselben Ziele, dass die Einheitsgemeinde aktiv und stark bleibt. Ich werde Seite an Seite und gemeinsam mit den anderen tätigen Rabbinern arbeiten.« Der Gemeindevorsitzende Gideon Joffe äußerte sich gegenüber der Jüdischen Allgemeinen nicht.

Berlin

Zeichen der Solidarität

Jüdische Gemeinde zu Berlin ist Gastgeber für eine Gruppe israelischer Kinder

 15.04.2024

Berlin

Koscher Foodfestival bei Chabad

»Gerade jetzt ist es wichtig, das kulturelle Miteinander zu stärken«, betont Rabbiner Yehuda Teichtal

 07.04.2024

Hannover

Tränen des Glücks

Auf der Damentoilette gibt es eine Schminkorgie, während Backstage auch mal die Gefühle durchgehen. Aber »je näher der Abend, desto geringer die Aufregung«

von Sophie Albers Ben Chamo  31.03.2024

Hannover

»Alle sollen uns hören und sehen!«

Tag zwei der Jewrovision beweist, dass immer noch mehr Energie möglich ist. Nach Workshops und Super-Hawdala geht es zur Kirmes und auf die Zielgerade zur Generalprobe am Sonntagvormittag

von Sophie Albers Ben Chamo  30.03.2024

Jewrovision

Perfekter Auftritt

Der Countdown zur 21. Jewrovision läuft. Rund 1300 Teilnehmer und Gäste aus den deutschen Gemeinden purzeln in Hannover aus den Bussen und bereiten sich auf das große Finale am Sonntag vor: Time to Shine!

von Sophie Albers Ben Chamo  29.03.2024

Hannover

Tipps von Jewrovision-Juror Mike Singer

Der 24-jährige Rapper und Sänger wurde selbst in einer Castingshow für Kinder bekannt

 26.03.2024

Berlin

Purim für Geflüchtete

Rabbiner Teichtal: »Jetzt ist es wichtiger denn je, den Geflüchteten die Freude am Feiertag zu bringen«

 21.03.2024

Centrum Judaicum Berlin

Neue Reihe zu Darstellungen von Juden in DDR-Filmen

Im April, Mai, August, September und Oktober werden die entsprechenden Filme gezeigt

 20.03.2024

Stiftungsgründung

Zentralrat der Juden ordnet Rabbinerausbildung neu

Das Abraham Geiger Kolleg und das Zacharias Frankel College sollen durch eine neue Trägerstruktur abgelöst werden - mit Unterstützung der staatlichen Zuwendungsgeber

 26.02.2024