Porträt

Osnabrück – Die Gemeinde mit der jüngsten Synagoge

Foto: Gesche-M. Cordes

Als Peter Aron van Pels 1926 in Osnabrück geboren wurde, war antisemitische Hetze bereits an der Tagesordnung. Ein von einem Heilpraktiker herausgegebenes Wochenblatt schürte den Hass gegen die jüdischen Osnabrücker.

1937 flüchtete die Familie van Pels vor den Nazis nach Amsterdam, ihr weiteres Schicksal ist dokumentiert. Allerdings unter Pseudonym, denn im Tagebuch der Anne Frank heißt sie Van Daan, der schüchterne Peter scheint sich im Versteck in das Mädchen verliebt zu haben.

Heute erinnert ein Stolperstein an die Familie, die die 1906 fertig gestellte Synagoge der Stadt besuchte. Nach der Nazizeit wurde das zerstörte Gebäude nicht wiedererrichtet, erst 1969 konnte man aus der behelfsmäßig genutzten alten Mädchenschule in die neue Synagoge umziehen. Der Bau gehört zu den Spätwerken des Architekten Zvi Guttmann, der damit zum ersten Mal seit 1945 die Idee, den Davidstern als Grundform für ein Gotteshaus zu benutzen, umsetzte. 25 Juden lebten damals in Osnabrück, weitere 39 im Umland.

Durch zunehmende Zuwanderung in den 90er Jahren stieg die Zahl der Gemeindemitglieder auf etwa 1000. Mit dem raschen Wachstum der Mitgliederzahl entwickelte sich eine überaus gute Infrastruktur. In den Jahren 2008-2010 wurde das Gemeindezentrum umgebaut und erweitert. Im Zuge dieser Erweiterung kam auch eine Mikwe hinzu. In den nachfolgenden Jahren wurde in Kooperation mit dem Bistum Osnabrück als Träger ein jüdischer Kindergarten eröffnet. Mit der Eröffnung der Drei-Religionen-Schule 2014 wurde außerdem ein Pilotprojekt gestartet. Die Schule bietet u.a. jüdischen Religionsunterricht und koscheres Essen an.

Weiterhin gibt es in Osnabrück eine koscher zertifizierte Bäckerei und koschere Lebensmittel, die über die Gemeinde bezogen werden können. Die Osnabrücker Gemeinde hat ein sehr aktives Jugendzentrum, das vielseitige Aktivitäten anbietet und zum wiederholten Mal an der Jewrovision teilnimmt. Das Gemeindeleben wird außerdem durch regelmäßige Konzerte und Veranstaltungen auch kulturell bereichert.

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