Düsseldorf

Liberal, orthodox, oder?

Das sich seit dem Frühjahr furios drehende Personalkarussell in der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf soll mit den anstehenden Gemeinderatswahlen am 7. November gestoppt werden. Nachdem es in den vergangenen Monaten einen Austausch von Vorständen gab, der eher an Trainer-Schicksale im Bundesliga-Fußball erinnert, soll endlich wieder Ruhe herrschen – unabdingbare Voraussetzung für eine konstruktive Gemeindearbeit, wie die Mitglieder fordern.

Denn die gibt es nämlich spätestens seit dem 5. Mai dieses Jahres nicht mehr, als in der Gemeinderatssitzung ein konstruktives Misstrauensvotum gegen die Vorstandsmitglieder Ruth Rubinstein und Oded Horowitz mit der erforderlichen absoluten Mehrheit ausgesprochen wurde. Fortan sollten Vorstandsvorsitzender Juan-Manuel Strauss, Esra Cohn und Stefan Rohrbacher den Interimsvorstand bis zu den offiziellen Wahlen im Herbst bilden.

Kampagnen Doch nachhaltige Diffamierungskampagnen waren der Grund dafür, dass das Vorstandstrio bereits am 14. Juli gemeinsam seinen Rücktritt erklärte. In einer eilig vom ebenfalls neu gewählten Gemeinderatsvorsitzenden Adrian Flohr einberufenen Neuwahl wurden bereits am 19. Juli Jacques Abramowicz als Vorsitzender sowie Wladislaw Korenblum und Frank M. Müller als Vorstände in jeweils kommissarischer Funktion gewählt. Allerdings wurde dieser Wahl von einzelnen Gemeindemitgliedern die Gültigkeit abgesprochen, da es offenbar einen Verstoß gegen einschlägige Bestimmungen zu Einladungsfristen gab.

Zur Wahl der 15 Gemeinderäte im November präsentieren sich insgesamt drei Listen sowie drei Einzelkandidaten. Das Spektrum ist entsprechend der Größe der Gemeinde mit derzeit rund 7.300 Mitgliedern vielfältig, sowohl was die Repräsentanz von Zugewanderten als auch unterschiedliche Glaubensströmungen betrifft.

Listen Aus diesem Grunde versucht es die Liste »Yachad« mit dem derzeitigen kommissarischen Vorstandsvorsitzenden Jacques Abramowicz mit dem besonderen Bekenntnis zu gemeinsamen Beschlüssen und Handeln. Neben langjährigen Gemeinderatsmitgliedern wie Esra Cohn oder Juan-Miguel Strauss gehören mit Grigori Lisnowski, Alexander Umanski und Igor Yakub auch Vertreter von Zuwanderern zu der neun Köpfe zählenden Liste »Yachad«.

Offenbar gibt es jedoch Zweifel an der Repräsentation und Integration von jüdischen Zuwanderern. Deswegen wirbt die Liste um Valentin Agadzanov um die Stimmen der Zuwanderer. Als dritte Kraft geht die »Neue Kompetenz«, der eine Nähe zu den orthodox ausgerichteten Chabad Lubawitschern nachgesagt wird, ins Gemeinderatsrennen. Die Gemeinde steht dann vor der Herausfordeung, wie gegebenenfalls ein Ausgleich zwischen säkularen und orthodoxen Mitgliedern bewerkstelligt werden kann.

Berlin

Zeichen der Solidarität

Jüdische Gemeinde zu Berlin ist Gastgeber für eine Gruppe israelischer Kinder

 15.04.2024

Berlin

Koscher Foodfestival bei Chabad

»Gerade jetzt ist es wichtig, das kulturelle Miteinander zu stärken«, betont Rabbiner Yehuda Teichtal

 07.04.2024

Hannover

Tränen des Glücks

Auf der Damentoilette gibt es eine Schminkorgie, während Backstage auch mal die Gefühle durchgehen. Aber »je näher der Abend, desto geringer die Aufregung«

von Sophie Albers Ben Chamo  31.03.2024

Hannover

»Alle sollen uns hören und sehen!«

Tag zwei der Jewrovision beweist, dass immer noch mehr Energie möglich ist. Nach Workshops und Super-Hawdala geht es zur Kirmes und auf die Zielgerade zur Generalprobe am Sonntagvormittag

von Sophie Albers Ben Chamo  30.03.2024

Jewrovision

Perfekter Auftritt

Der Countdown zur 21. Jewrovision läuft. Rund 1300 Teilnehmer und Gäste aus den deutschen Gemeinden purzeln in Hannover aus den Bussen und bereiten sich auf das große Finale am Sonntag vor: Time to Shine!

von Sophie Albers Ben Chamo  29.03.2024

Hannover

Tipps von Jewrovision-Juror Mike Singer

Der 24-jährige Rapper und Sänger wurde selbst in einer Castingshow für Kinder bekannt

 26.03.2024

Berlin

Purim für Geflüchtete

Rabbiner Teichtal: »Jetzt ist es wichtiger denn je, den Geflüchteten die Freude am Feiertag zu bringen«

 21.03.2024

Centrum Judaicum Berlin

Neue Reihe zu Darstellungen von Juden in DDR-Filmen

Im April, Mai, August, September und Oktober werden die entsprechenden Filme gezeigt

 20.03.2024

Stiftungsgründung

Zentralrat der Juden ordnet Rabbinerausbildung neu

Das Abraham Geiger Kolleg und das Zacharias Frankel College sollen durch eine neue Trägerstruktur abgelöst werden - mit Unterstützung der staatlichen Zuwendungsgeber

 26.02.2024